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Hansebubeforum » Krane und Schwerlast historisch » Leo Gottwald » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: -1- [ 2 ]
000 — Direktlink
19.02.2005, 13:36 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

(...Bevor dieses Thema irgendwo unter "dies & das" einfach weiter vor sich hin plätschert....)

Gottwald:

Leo Gottwald ist Banker und hat 1928 mehrheitlich die MUKAG - die "Maschinen- und Kranbau AG", Düsseldorf - übernommen.

(Der Name MUKAG entstand 1917, und ist auf die "Maschinenindustrie Ernst Halbach" in Düsseldorf, gegründet 1906, zurückzuführen. Bereits ab 1906 hat Ernst Halbach Krane entwickelt....ich suche die ganze Zeit schon ein Bildchen, aber ich finde es nicht.)

Ab 1928 heißt der Laden also Leo Gottwald KG!

Im 3. Reich: Das übliche Spielchen - Die Leo Gottwald KG beschäftigt Zwangsarbeiter.

In der Wirtschaftswunderzeit: Das übliche Spielchen - die Leo Gottwald KG läuft zu Hochform auf; zusätzlich erweist sich Leo Gottwald als generöser Geschäftsmann: Er unterstützt, zusammen mit anderen Geschäftsleuten, den dringend notwendigen Wohnungsbau der Stadt Düsseldorf mit großzügigen Krediten.

1950 erster gummibereifter Mobilkran. 1958 erster Hafenmobilkran. 1967 erster Teleskopkran. Dazwischen - nicht so erfolgreiche - Experimente mit Baggern, Walzen, Turmdrehkranen und Schmalspurlokomotiven. In den 70-ern steigt Gottwald zum größten Teleskopkranhersteller Europas auf - von den Stückzahlen her. Gottwald hat zusätzlich oftmals den größten Teleskopkran der Welt im Programm - immer abwechselnd mit Demag & Krupp, und auch einmal mit Rheinstahl (1973) und auch mit Grove (1981). Gottwalds Gittermastkranprogramm in den 60-ern und 70-ern war gigantisch, und hatte quasi keine Konkurrenz - von Bohne/Rosenkranz abgesehen, die aber lediglich für den Eigenbedarf bauten. 1978 wird der MK 1000 in Auftrag gegeben - der zweite 1000-Tonner Deutschlands und der Welt überhaupt - und 1980 ausgeliefert.

1982 wird die "Leo Gottwald KG" in "Gottwald GmbH" umbenannt. Der Teleskopkran durchbricht die 500-Tonnen Marke, und bereits 1985 die für unnerreichbar geglaubte Marke von 1000 Tonnen.

Gleichzeitig beginnt der Anfang vom Ende von Gottwald, und zwar rapide: Der Geschäftsbereich Teleskopkrane fährt ab Mitte der 80-er Jahre gigantische Verluste ein. Die Stückzahlen brechen dramatisch ein (Liebherr ist mittlerweile mit großem Abstand die Nr. 1 auf dem Teleskopkransektor, gefolgt von Krupp & Demag); und weitere Folgeaufträge für den AMK 600/1000 bleiben aus.

Gottwald produziert zwar noch Gittermastkrangiganten, Hafen- und Eisenbahnkrane sowie "Sonderfahrzeuge für Bergbau", gerät jedoch auch hiermit in rauhes Fahrwasser. Der deutsche Binnenmarkt für Gottwald ist - schlicht und ergreifend - weg!

Mitte 1987 sieht sich Gottwald gezwungen, die verlustreiche Teleskopkransparte zu verkaufen - sie geht an Krupp.

Die Gittermastkransparte erlebt grundsätzlich das Gleiche, trotz einiger interessanter Aufträge in den 80-ern: Verluste ohne Ende. Profitabel bleiben lediglich Hafen- und Eisenbahnkrane (100% Export).

Gottwald sieht keinen Sinn darin, sich auf diese profitablen Kernfelder zu konzentrieren, und verkauft mit einem Schlag - zum 01. Oktober 1988 - alle Geschäftsanteile der Gottwald GmbH (Gittermast, Hafenkran, Eisenbahnkran) an die Mannesmann Demag AG.

Nach einigen Irrungen und Wirrungen (Mannesmann Dematic, Siemens Dematic, Vodaphone sei Dank) heißt die Hafenkransparte jetzt "Gottwald Port Technology GmbH" und gehört mehrheitlich der Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR).


Wer kann noch was dazu beisteuern??? Auf geht's!!
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001 — Direktlink
19.02.2005, 14:09 Uhr
robertd



was beisteuern kann ich nicht, aber ne frage habe ich:
Hatte Herr Gottwald dann also mit der Technik selbst gar nichts am Hut? Bislang dachte ich ja eigentlich, dass er der "technische Vater" der Gottwaldkrane war, hier steht aber nun, dass er "nur" Banker war.

Wie war das nun?

danke für Aufklärung,

gruss robert
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002 — Direktlink
19.02.2005, 14:12 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek

Hallo Leute!

Danke, Hendrik. Mal wieder sehr aufschlußreich.

Um aber die Frage, die jetzt bestimmt gleich kommt, vorwegzunehmen: Der Grund für die Verluste dürfte wohl u.a. darin liegen, daß es Gottwald nie geschafft hat (vom "Kleinkram" 'mal abgesehen), einzelne Kranmodelle in nennenswerten Stückzahlen oder gar in Serie zu bauen. Alle großen Krane waren de facto Einzelanfertigungen, während z.B. Liebherr seinem LTM 1800 inzwischen wohl zig-dutzendfach verkauft haben dürfte.


Tschüs,

Sebastian
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003 — Direktlink
19.02.2005, 20:35 Uhr
Actros 4160

Avatar von Actros 4160

Ich finds schade dass die pleite gegangen sind, wo die doch damals schon 1000t Krane hatten. Dann wären die jetzt schon bei 2000t
Aber ich habe jetzt auch mal ne Frage.
Wie viele Krane über 1000t wurden von Gottwald gebaut?
Nicht die nachher aufgewertet wurden.

mfg Alex
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004 — Direktlink
20.02.2005, 02:07 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Actros 4160 postete
Wie viele Krane über 1000t wurden von Gottwald gebaut?
Nicht die nachher aufgewertet wurden.

Im Wesentlichen steht alles in der FAQ.

Über ein paar philosophische Feinheiten kann man sich aber streiten...
- Die 3 Stück AK 912 hatten alle ab Werk Maxilift und haben somit nominell 1.200t
- AMK 1000 - mit den bekannten Einschränkungen
- MK 1000 für Sparrows
- Der zweite RG 912 kam auf jeden Fall mit ML (=> >1.000t, beim ersten (Saldotechnica) weiß ich's nicht.
- AK 1200 (Der dritte Raupenkran.)
- Beim AK 850 GT bin ich mir nicht sicher - ML ab Werk? Ursprüngliche Nennlast?
- Ein AK-1000-Oberwagen dient stark modifiziert in Frankreich als Hafenkran.
- Hat man so einen Hafenkran nicht auch mit einem AK 1200 gebaut?


HTH,

Sebastian
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005 — Direktlink
20.02.2005, 09:11 Uhr
BUZ



Es gibt in Frankreich zwei Sockelkrane AK 1000 S in einem Hafen, der OW ist weitgehend (Stahlbau) identisch mit dem AK 1200, allerdings sind die logischerweise nicht geteilt, da kein Transport anfällt.
Inzwischen ist wohl einer der beiden demontiert, verkauft und abtransportiert.

Der AK 850 GT, bei Gottwald auch als AK 850-104 bezeichnet, hatte ab Werk keine Maxilift, der wurde erst zu Zeiten in England bei Interlift/Al Jaber damit nachgerüstet.

gruß
BUZ
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006 — Direktlink
20.02.2005, 09:23 Uhr
Katzenfreund



Hallo,

In welchem französischem Hafen werkelt der Sockelkran ?
--
Freundliche Grüsse aus dem Herzen der Lüneburger Heide

Frank
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007 — Direktlink
20.02.2005, 09:31 Uhr
BUZ



Die Fa. Maschinenfabrik Ernst Halbach aus Leer/Ostfriesland gründete 1906 in Düsseldorf die "Zweigniederlassung der Firma Ernst HALBACH". Gefertigt wurden Dampfwinden, Dampflokomobile und Dampfkrane für den Schiffbau.

1912 wurde die Düsseldorfer Niederlassund umgewandelt in die selbstständige "Maschinenindustrie Ernst Halbach AG, Düsseldorf". Im gleichen Jahr wurde die Kranfabrik KÖRTING aus Lintorf übernommen. 1917 wurde erneut umfirmiert, die Firma hieß jetzt "Maschinen- und Kranbau AG - MUKAG"

In den 20er Jahren erwarb das Bankhaus SCHLIEP & Co. Düsseldorf einige Anteile der MUKAG, und war seit 1928 Alleinbesitzer der Aktien und Aufsichtsratvorsitz . Generalkonsul Leo Gottwald, Hauptgesellschafter und geschäftsführender Komplemetär von Schliep & Co., übernahm noch im gleichen Jahr den Vorsitz der Gesellschaft.
1935 übernahm Leo Gottwald die alleinige finanzielle Verantwortung der MUKAG.

1938 wurde wiedermal umfirmiert: Leo Gottwald KG, mit Werken in D'dorf-Reisholz, Gößnitz, Hattingen und Regis-Breitingen. Alle Fäden liefen im Bankhaus Schliep in Düsseldorf zusammen.

Der Krieg brachte die totale Zerstörung des Werkes; nach dem Ende des 2. WK....


Zitat:
Hendrik postete:
....In der Wirtschaftswunderzeit: Das übliche Spielchen - die Leo Gottwald KG läuft zu Hochform auf; zusätzlich erweist sich Leo Gottwald als generöser Geschäftsmann: Er unterstützt, zusammen mit anderen Geschäftsleuten, den dringend notwendigen Wohnungsbau der Stadt Düsseldorf mit großzügigen Krediten.

1950 erster gummibereifter Mobilkran. 1958 erster Hafenmobilkran. 1967 erster Teleskopkran. Dazwischen - nicht so erfolgreiche - Experimente mit Baggern, Walzen, Turmdrehkranen und Schmalspurlokomotiven. In den 70-ern steigt Gottwald zum größten Teleskopkranhersteller Europas auf - von den Stückzahlen her. Gottwald hat zusätzlich oftmals den größten Teleskopkran der Welt im Programm - immer abwechselnd mit Demag & Krupp, und auch einmal mit Rheinstahl (1973) und auch mit Grove (1981). Gottwalds Gittermastkranprogramm in den 60-ern und 70-ern war gigantisch, und hatte quasi keine Konkurrenz - von Bohne/Rosenkranz abgesehen, die aber lediglich für den Eigenbedarf bauten. 1978 wird der MK 1000 in Auftrag gegeben - der zweite 1000-Tonner Deutschlands und der Welt überhaupt - und 1980 ausgeliefert.

1982 wird die "Leo Gottwald KG" in "Gottwald GmbH" umbenannt. Der Teleskopkran durchbricht die 500-Tonnen Marke, und bereits 1985 die für unnerreichbar geglaubte Marke von 1000 Tonnen.

Gleichzeitig beginnt der Anfang vom Ende von Gottwald, und zwar rapide: Der Geschäftsbereich Teleskopkrane fährt ab Mitte der 80-er Jahre gigantische Verluste ein. Die Stückzahlen brechen dramatisch ein (Liebherr ist mittlerweile mit großem Abstand die Nr. 1 auf dem Teleskopkransektor, gefolgt von Krupp & Demag); und weitere Folgeaufträge für den AMK 600/1000 bleiben aus.

Gottwald produziert zwar noch Gittermastkrangiganten, Hafen- und Eisenbahnkrane sowie "Sonderfahrzeuge für Bergbau", gerät jedoch auch hiermit in rauhes Fahrwasser. Der deutsche Binnenmarkt für Gottwald ist - schlicht und ergreifend - weg!

Mitte 1987 sieht sich Gottwald gezwungen, die verlustreiche Teleskopkransparte zu verkaufen - sie geht an Krupp.

Die Gittermastkransparte erlebt grundsätzlich das Gleiche, trotz einiger interessanter Aufträge in den 80-ern: Verluste ohne Ende. Profitabel bleiben lediglich Hafen- und Eisenbahnkrane (100% Export).

Gottwald sieht keinen Sinn darin, sich auf diese profitablen Kernfelder zu konzentrieren, und verkauft mit einem Schlag - zum 01. Oktober 1988 - alle Geschäftsanteile der Gottwald GmbH (Gittermast, Hafenkran, Eisenbahnkran) an die Mannesmann Demag AG.

Nach einigen Irrungen und Wirrungen (Mannesmann Dematic, Siemens Dematic, Vodaphone sei Dank) heißt die Hafenkransparte jetzt "Gottwald Port Technology GmbH" und gehört mehrheitlich der Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR).

Gruß
BUZ
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008 — Direktlink
20.02.2005, 09:34 Uhr
BUZ




Zitat:
Katzenfreund postete
Hallo,

In welchem französischem Hafen werkelt der Sockelkran ?

nach meinen Infos waren beide in Bray-sur-Seine, keine Ahnung wo das ist.
Aber von Paris aus müßte das zu finden sein, liegt ja auch an der Seine Gibt dann nur zwei Richtungen!

Gruß
BUZ
--
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009 — Direktlink
20.02.2005, 11:30 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
BUZ postete

Zitat:
Katzenfreund postete
In welchem französischem Hafen werkelt der Sockelkran ?

nach meinen Infos waren beide in Bray-sur-Seine, keine Ahnung wo das ist.

Hmm - ich dachte, einer stünde in Evry - was aber auch nur 25km von Paris entfernt ist...


Tschüs,

Sebastian
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010 — Direktlink
20.02.2005, 12:57 Uhr
Ralf Neumann

Avatar von Ralf Neumann

Halo BUZ und Sebastian,

es gibt 2 Stück vom Typ AK 1000 S in Frankreich. Einer ist grün der andere beige lackiert. Die genauen Standorte kenne ich leider nicht.
--
Gruß
Ralf Neumann

Das (C) der veröffentlichten Bilder liegt bei mir.

Ironie & Sarkasmus helfen mir zuweilen die Dummheit anderer zu ertragen.
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011 — Direktlink
20.02.2005, 14:00 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Actros 4160 postete Ich finds schade dass die pleite gegangen sind, wo die doch damals schon 1000t Krane hatten. Dann wären die jetzt schon bei 2000t

Der Gedanke des 2000-Tonners wurde selbstverständlich durchgespielt in den 70-ern....aber es fehlte dann doch an Aufträgen.
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012 — Direktlink
20.02.2005, 14:15 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Sebastian Suchanek postete Der Grund für die Verluste dürfte wohl u.a. darin liegen, daß es Gottwald nie geschafft hat (vom "Kleinkram" 'mal abgesehen), einzelne Kranmodelle in nennenswerten Stückzahlen oder gar in Serie zu bauen. Alle großen Krane waren de facto Einzelanfertigungen, während z.B. Liebherr seinem LTM 1800 inzwischen wohl zig-dutzendfach verkauft haben dürfte.

Genau. Gottwald hat immer genau das gebaut, was der Kunde haben wollte. Eigentlich äußerst löblich; doch diese Produkte haben auch ihren Preis. Aber in einem europäischen Kranmarkt der 80-er Jahre mit ruinösem Preiskampf können sich nur die Burschen durchsetzen, die - überspitzt gesagt - eine kostengünstige "Massenproduktion" auf die Beine gestellt haben.

Schade eigentlich!!

Gottwald hat ja Mitte der 80-er Jahre versucht zu retten, was zu retten ist, mit der Entwicklung und Vorstellung des sogenannten "Adapters"!

Na, weiß einer von euch, was das war? (Von den Qualmquellen mal abgesehen...)

Genützt hat die Entwicklung des "Adapters" jedoch nichts, und mir ist auch nicht bekannt, ob das Teil jemals zum Einsatz kam.
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013 — Direktlink
20.02.2005, 14:25 Uhr
Ralf Neumann

Avatar von Ralf Neumann

Hallo Hendrik,

ich gehe mal davon aus das du das Tele-Gittersystem von Gottwlad meinst.

Info´s darüber findet Ihr hier:

http://www.mhtmodels.de/9529/43866.html

In einen weiter Link gibts auch Modellfotos.

Qualifiziert mich das als "Qualmquelle" (bin aber Nichtraucher) ?
--
Gruß
Ralf Neumann

Das (C) der veröffentlichten Bilder liegt bei mir.

Ironie & Sarkasmus helfen mir zuweilen die Dummheit anderer zu ertragen.
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014 — Direktlink
20.02.2005, 14:49 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Hallo Ralf,

jawollja! (Und dein Link ist ja endgeil).

Gottwald wollte diese Tele-Gitter-Lösung (kurze und lange Adapter; selbstverständlich mit Speed-Connection-System/SCS) für Krane zwischen 300 t und 1000 t einführen; und auch sowohl für Fahrzeugkrane als auch für die Raupen. Vorgestellt: 1986.

Nix davon ist umgesetzt worden.

gruß hendrik

PS: Über eine Aufnahme in den erlauchten Kreis der ordnertragenden, buchhalterischen, kölsch-und-pizza-konsumierenden Qualmquellen ist soeben positiv entschieden worden!
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015 — Direktlink
20.02.2005, 15:10 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Hendrik postete
Gottwald wollte diese Tele-Gitter-Lösung (kurze und lange Adapter; selbstverständlich mit Speed-Connection-System/SCS) für Krane zwischen 300 t und 1000 t einführen; und auch sowohl für Fahrzeugkrane als auch für die Raupen. Vorgestellt: 1986.

So weit, so beeindruckend.
Was mir dabei aber nicht ins Hirn will: Ist es nicht aus statischer Sicht ziemlich ineffizient, den Telemast auf den Gittermast zu setzen? Das Gewicht pro Länge dürfte doch beim Telemast ungleich höher sein, wodurch sich doch der Schwerpunkt des Auslegers (und damit auch der Schwerpunkt des gesamten Krans) unnötig nach oben und vorne verschiebt.
Wäre da eine feste Gitterspitze - also unten Tele und oben Gitter - die bessere Lösung gewesen? Über die komplette Länge abspannen hätte man diese Konstruktion ja auch können...


Tschüs,

Sebastian
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016 — Direktlink
20.02.2005, 16:41 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Sebastian Suchanek postete Ist es nicht aus statischer Sicht ziemlich ineffizient, den Telemast auf den Gittermast zu setzen? Das Gewicht pro Länge dürfte doch beim Telemast ungleich höher sein, wodurch sich doch der Schwerpunkt des Auslegers (und damit auch der Schwerpunkt des gesamten Krans) unnötig nach oben und vorne verschiebt.

Ja; grundsätzlich hast du recht; die Frage ist, um wieviel verschlechtert sich die Traglast. Wenn ohne Maxilift gearbeitet wird, dann verschlechtert sich die Traglast sicherlich deutlich; aber mit Maxilift dürfte der Unterschied nicht allzu groß sein.

Denn die Gottwald'schen Gittermasten waren auch nicht gerade von Pappe, so rein gewichtsmäßig gesehen...

Gottwald hat selbstverständlich umfangreiche Berechnungen angestellt. Könnte man alles nachrechnen, wenn man Lust & Zeit hätte *gg*.

Gottwald hatte z.B. geplant, den Telemast des AMK 1000 auf den AK 850 zu setzen; getrieben von der Überzeugung, daß die Rüstzeiten für die Kranmontage zukünftig das A & O sein werden (siehe auch die Entwicklung des Quicklifters). Und auf Baustellen, wo man nicht unbedingt die letzte Metertonne Traglastmoment brauchte, sollte der Tele überwiegen. Desweiteren dachte Gottwald auch an den Platzbedarf bei der Kranmontage: Ein Tele baut sich halt viel platzsparender auf als ein Gittermast. Und für verschiedene Hübe können mit einem Tele auch leicht verschiedene Auslegerlängen realisiert werden, ohne den Ausleger zwischenzeitlich abzulegen.

Gottwald wollte den AK/AMK-Betreibern schlicht vorschlagen, jeweils 2 Mastsysteme für einen Basiskran zu haben.

Hat nicht geklappt.
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017 — Direktlink
20.02.2005, 16:53 Uhr
Michael MZ (†)



Hi Hendrik.....

klar der Gedankengang von Sebastian ist voll und ganz nachvollziehbar und irgendwie sieht man das dem Teil (wie an meiner Modellstudie z.B.) auch fast an.

Aber genauso war das gedacht wie Du das hier ausführst. Da kann ich Dir nur unumwunden "Recht" geben.....

LG aus Mainz
Michael
http://www.MHTmodels.de
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018 — Direktlink
20.02.2005, 17:02 Uhr
patch66




Zitat:
Hendrik postete
Desweiteren dachte Gottwald auch an den Platzbedarf bei der Kranmontage: Ein Tele baut sich halt viel platzsparender auf als ein Gittermast. Und für verschiedene Hübe können mit einem Tele auch leicht verschiedene Auslegerlängen realisiert werden, ohne den Ausleger zwischenzeitlich abzulegen.
Gottwald wollte den AK/AMK-Betreibern schlicht vorschlagen, jeweils 2 Mastsysteme für einen Basiskran zu haben.
Hat nicht geklappt.

Bei Liebherr hat das dann etwas später doch geklappt,
mit dem LG1550/LTM1800 Baukasten, oder ?
--
Schöne Grüße aus Hamburg,

Martin.
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019 — Direktlink
20.02.2005, 17:49 Uhr
Michael MZ (†)




Zitat:
patch66 postete

Zitat:
Hendrik postete
Desweiteren dachte Gottwald auch an den Platzbedarf bei der Kranmontage: Ein Tele baut sich halt viel platzsparender auf als ein Gittermast. Und für verschiedene Hübe können mit einem Tele auch leicht verschiedene Auslegerlängen realisiert werden, ohne den Ausleger zwischenzeitlich abzulegen.
Gottwald wollte den AK/AMK-Betreibern schlicht vorschlagen, jeweils 2 Mastsysteme für einen Basiskran zu haben.
Hat nicht geklappt.

Bei Liebherr hat das dann etwas später doch geklappt,
mit dem LG1550/LTM1800 Baukasten, oder ?

Hallo Patch,

ja genauso ist das, auch da war GOTTWALD der "Vorreiter" wie bei so vielem anderen und andere haben es dann umgesetzt. Und wie erfolgreich das System ist beweißt das nun die LTM 1800/LG/LR 1550 Geschichte schon seit 18 !!??!! Jahren funktioniert und bis heute gebaut wird, wahnsinn, das hätte damals keiner gedacht, selbst wohl Liebherr am allerwenigsten!! Vor 18 Jahren ist der erste LTM 1800 ausgeliefert worden, wenn man jetzt noch die Vorlauf und Konstruktionszeit dazurechnet kommen da noch ein paar Jahre drauf.

LG aus Mainz...
Michael
http://www.MHTmodels.de

Dieser Post wurde am 20.02.2005 um 17:50 Uhr von Michael Heigert editiert.
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020 — Direktlink
20.02.2005, 20:37 Uhr
robertd



hallo,

also auf dem ersten bild auf Michaels seite sieht das ganze ja nicht so schlecht aus, der adapter dürfte von der länge her ja nicht mehr sein als der grundmast am AMK 1000 Unterwagen. beim zweiten Bild und der daraus entstandenen Modellstudie siehts aber schon etwas seltsam aus...

@michael:

die beiden Skizzen von Gottwald hast du aber neu drin, oder? früher waren da ja nur die Bilder vom Modell (bild ich mir ein).
auf jeden fall sehr interessant das ganze

gruss robert
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021 — Direktlink
21.02.2005, 10:14 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Michael Heigert postete Danke aber, sehr sehr freundlich von Dir, kann man auch mal gut brauchen....

Also, Michael, ich hab da nochmal die ganze Nacht drüber nachgedacht.... ( )

Ich wußte gar nicht, daß überhaupt mal jemand den Tele-Gitter-Adapter nachgebaut hat!!!??

Das find ich ja wirklich - entschuldige dieses ordinäre Wort - geil!

Gibt es noch mehr solche Modelle auf dem Globus? Oder bist du der einzige Modellbauer, der das je bewerkstelligt hat?????

Also nochmal, Kompliment!
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022 — Direktlink
21.02.2005, 11:25 Uhr
Michael MZ (†)



Hallo Hendrik,

keine Ahnung ehrlich gesagt ob es noch sowas gibt. Dieses und natürlich auch andere Themen rund um GOTTWALD und eben alles was außergewöhnlich rund um die Kranerei ist beschäftigt mich schon sehrsehr lange und ich habe da natürlich auch vieles zusammengetragen im Laufe der Jahre. Auch immer mit dem Augenmerk auf einen Modellhersteller, man sieht ja was man mit einfachen Mitteln aber dennoch nicht unrealistisch (das ist ja ne Projektstudie und keine Fantasieerfindung) immer wieder ohne kplt. neue Modelle machen zu müssen aus dem Hut zaubern kann um etwas (vor allem) spektakuläres nachzuschieben, die Basis war/ist ja vorhanden. Gut sieht man das ja am LTM 1800 z.B., ein Thema ohne ende vorläufig. Und das habe ich immer konsequent dann auch gemacht, immer neue Step's nachgeschoben so gut wie das eben ging und vor allem verstanden und angenommen wurde.

Genau dieses Thema, der GOTTWALD Tele-Gitter war 1988-89 der Auslöser um mich mit einem gewissen Harri B. in Verbindung zu setzen, der schrieb nämlich im Maßstab damals kurz nen Satz über dieses Thema und das ließ mich einfach nicht mehr los. Etwas später ist dann auch das Modell entstanden, mit der heutigen Erfahrung würde ich das gerne noch mal neu bauen und entsprechend präsentieren. Tja der Rest darüber steht hier http://www.mhtmodels.de/4579/home.html und das sich dann alles so entwickelte wie es dann später gekommen ist läßt mich heut noch oftmals rückblickend schmunzeln. Wir haben dann zusammen so einiges "ausbaldowert", sich ergänzt und so ca. ab hmmm 94/95 oder auch früher hat mich dieser gewisse Harri B. bei dem Modellhersteller "eingeführt" so ganz Step by Step und später hab ich dann das gemacht und vor allem versucht fortzusetzen was dieser Mann auf die Füße gestellt hat.

Tja, am besten frag einfach weiter sonst gibt das hier wieder ein Buch, schlecht ist auf jedenfall nicht mal den ein oder anderen Zusammenhang zu beleuchten um einiges zu verstehen wenn es interessiert...

LG und vielen Dank noch mal für das Kompliment
Michael

Dieser Post wurde am 21.02.2005 um 11:32 Uhr von Michael Heigert editiert.
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