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Hansebubeforum » Technik » Welcher ist der beste LKW (Erfahrungswerte)? » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
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21.04.2010, 15:42 Uhr
Jens P.



Aus dem Thread Torben Rafn habe ich mal die Frage von René rauskopiert:


Zitat:
Rene postete
Hallo Jens,

schreib doch mal, wie sich das Gerät im Gegensatz zu deinen anderen Autos (MAN bei Thömen usw., mit dem Actros brauchste den neuen nicht vergleichen:-)) fährt? Zufrieden?
René

Ich habe schon einige LKW in den letzten 10 Jahren gefahren aber bezeichne mich lange nicht als "Erfahren".
Angefangen habe ich bei einer Firma in Schleswig-Holstein mit einen Mercedes SK 1838 4x2, dicht gefolgt kamen dann der Actros 1840 4x2 sowie ein Actros 2640 6x4.
In dieser Firma wurde mit schönen Maschinen Personal gelockt aber der Lohn war sehr niedrig. Wenn ich Sonntags losgefahren bin konnte ich Mittwochs das erste Mal mehr wie 3-4 Stunden schlafen.
Die SZM waren gut ausgestattet denn einigen Fahrer war der Lohn wohl egal- Hauptsache nen geilen LKW....
Vom Fahrkomfort waren die Actros natürlich besser wie der SK aber in Sachen Kraft war der SK den Actrosen Meilenweit vorraus.
Werkstattbesuche hatte ich hier nie da die SZM alle fast neu waren.

Bei Thömen fing ich mit einem SK 1838 4x2 an (HH-TN 76). Er hatte die schmale Hütte woraus sich das "SK" = Sehr Klein ergibt. Auch hier war wieder die Kraft den 380PS Motors zu spüren. Der nachteil war mit dem 2achser das ich im Windpark immer der Erste war der nach einer Bergung schrie!

Dann wechselte ich auf einen MAN 33.372 (HH-TN 1050). Das Fullergetriebe war gewöhnungsbedürftig und in der ersten Woche war halt das Schalten kein Geheimnis....! Trotz der nur 370PS hatte der MAN aber Kraft. Ich war zwar meistens nicht der schnellste in den Bergen aber wenn die normalen 40to gewußt hätten von wieviel Tonnen sie grade überholt werden wären sie sofort zum Leistungsprüfstand gefahren.
Auch beim Fahrkomfort stach er den SK aus obwohl auch der MAN nur das schmale Fahrerhaus hatte.
Abgelöst wurde der alte MAN von einen F 2000 33.463 (HH-C 3969). Dat waren nun plötzlich 90 PS mehr und ein syncronisiertes Getriebe. Das Zwischengas habe ich mir aber trotzdem bis einschließlich meinem letzten Actros nicht mehr abgewöhnt. hier lagen schon wieder Welten zwischen den beiden MAN. das fahren war deutlich entspannter und auch mehr Kraft war wieder da.
Die Kabine war breiter allerdings fehlte das 2. Bett als "Stauraum".
Dann kam der SK 3553 NAW (HH-TN 75). Er war wieder saulaut von innen, Man wurde gut durchgeschüttelt aber der Motor war verdammt böse! Einem LTM 1800 Grundgerät konnte ich trotzdem im Anzug nie folgen.
Alle SZM bei Thömen hatten Schaltgetriebe- mein geheimer Favorit.
Werkstattbesuche gab es mit allen diesen SZM eher selten.

Nun hatte ich die letzten 3 Jahre einen Actros 4157 (FL-TR 502). Die SZM hatte die EPS Schaltung und die war definitiv zu langsam. Ich hatte in den Bergen deutlichen Geschwindigkeitsverluste beim Schalten- besonders von der Großen in die kleine Gruppe.
Ein Megaspace Fahrerhaus ist natürlich fantastisch. Ein paar mehr Staumöglichkeiten hätten es trotzdem sein können.
Leider kannte ich fast jeden Werkstattmeister von Mercedes in Deutschland persönlich fast u.a. auch am mangelhaften Service der Heimatwerkstatt lag. Der Actros hat innerhalb von 9 Monaten 7 komplette Hinterachsen verschliessen und niemand weiß warum.
Mir persönlich bringt die Arbeit Spaß wenn ich fahre und nicht wenn ich in irgendeiner Werkstatt stehe.
Nun steht er ja zum Verkauf und ich bin das erste mal auf einen "Elch" umgestiegen.
Ich hatte in der Vergangenheit schon einige Touren mit den FH 16 660 gemacht wenn meine SZM "mal wieder" in der Werkstatt war und man kann diese beiden LKW trotz "nur" 5 Jahren unterschieds nicht mehr miteinander vergleichen.
Die I-Shift ist echt ne schöne Sache, macht beim Fahren das linke Bein komplett überflüssig. Das Platzangebot hat Volvo in der eigentlich recht kleinen Kabine gut gelöst. Das zweite Bett ist als Stauraum unnötig da genug Schränke im Fahrerhaus vorhanden sind.
Nun konnte ich die Kraft gut vergleichen. Ich habe einen "Referenzberg" auf der A9. Bin ich in dem Actros mit 18km/h hochgefahren "flog" ich mit den FH 16 660 mit 27km/h den Berg mit gelichen Gewicht hoch.
Mit dem Volvo war ich erst einmal in der Werkstatt- zur Inspektion! Wie sich in Zukunft der FL-TR 518/519 macht trage ich irgendwann nach.

Welches ist nun der beste LKW?
Ich glaube diese Frage wird hier jeder Kraftfahrer anders beantworten.
Ich mag den Sound vom SK, das große Megaspace Fahrerhaus, die Kraft und die Stauräume im Volvo und die Übersetzung vom Fullergetriebe. Die Telma als Betriebsbremse war bisher das Beste was ich an Motorbremsen hatte.

EDIT: Hap ain pahr Feeler besaidigt.

Dieser Post wurde am 21.04.2010 um 16:52 Uhr von Jens P. editiert.
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001 — Direktlink
21.04.2010, 19:41 Uhr
Schmidti



Hi! Auch wenn ich noch nie in einem LKW gesessen habe, finde ich das einen sehr schönen und interessanten Bericht! Herzlichen Dank
Alles Gute
Schmidti
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002 — Direktlink
21.04.2010, 20:05 Uhr
Woody

Avatar von Woody

Hallo Jens,

Dem kann ich nur zustimmen, sehr interessant zu lesen so als "Nicht-LKW-Fahrer".

Kann man das Ganze noch etwas ausdehnen? Ich habe hier schon mal irgendwo eine Erklärung zu diesen Wandler-Schalt-Kupplungen gelesen, dies war ebenso faszinierend. Was SZM ist habe ich mir mal zusammen gereimt (SattelZugMaschine), aber was ist eine EPS-Schaltung, ein I-Schift (Kupplungsfreies Schalten?) und was sind Telma-Bremsen (sowas wie Retarder?)?

Ich weis, das könnte ich auch alles im Internet herausfinden wie das funktioniert, aber mich interessiert was das im täglichen Einsatz für den Fahrer bringt bzw. für Vorteile/Nachteile hat.

Grüße aus Dresden
Thomas
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003 — Direktlink
22.04.2010, 12:42 Uhr
Jens P.



WSK hatte ich nur am SK 3553 NAW.
Solo brachte sie besonders viel Spaß da ich an der Ampel ohne Probleme PKW "verblasen" habe.
Die WSK ist richtig sinnvoll bei Gewichten ab 150to aufwärts. Von der WSK merkt man bei "meiner" häufisten Gewichtsklasse bis ca. 150to nur beim anfahren oder rangieren etwas. Sonst wird ganz normal geschaltet. In den Bergen sollte man schon drauf achten dass die Drehzahl stimmt denn sonst geht das Getriebe in den Wandler und dass bedeutet massiven Geschwindigkeits- und Kraftverlust.
Info zur Telma (Retarder) habe ich leider nur auf französisch gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=ES_Ebw-axP0
Man sollte nur nicht gleich nach gebrauch der Telma den Motor ausstellen da die Batterie nach längere Bergabfahrten leer war.

EPS-Schaltung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektropneumatische_Schaltung
In meinen Augen die wohl schlechteste Schaltung für den Schwerlastbereich. Man wählt die Gänge vor und tritt die Kupplung. Das Schalten kann bis zu 2 sec. dauern was bei 8% Steigung fast zum Stillstand führen kann. Manchmal findet die Elektronik den vorgewählten Gang nicht und schaltet auf neutral. dann steht man da mit angenähten Hals....

I-Shift:
http://www.fernfahrer.de/volvo-trucks/das-neue-volvo-i-shift-getriebe-spart-kraftstoff.htm
Wenn ich diesem Getriebe bergauf fahre merke ich nur an der Drehzahl das der schaltet. Wenn ich zusätzlich noch den Abstandsregler mit Tempomaten einschalte brauche ich nur noch das Lenkrad festzuhalten- den Rest macht die SZM von ganz alleine. Natürlich fährt man mit Gewicht einen Berg genauso runter wie man ihn rauffährt. Sonst hält der Retarder nicht und es kann immer die Situation kommen dass gebremst werden muss.

Wie es aussieht wenn man mit Vollgas bergab fährt ist oft genug in den Kasseler Bergen zu sehen wenn im Tal die Wechselbrücken auf dem Kopf liegen.

Ich habe bei meiner letzten Tour mit dem Volvo an den selben Tankstellen getanken wie mit dem Actros und hatte 10l/100km Kraftstoffersparnis trotz deutlich höherer Geschwindigkeiten am Berg.
Ich weiß nicht ob ich mit der guten alten Doppel-H Schaltung oder dem Fullergetriebe sparsamer fahren würde.

Wäre schön wenn hier auch andere Fahrer oder Disponenten ihre Meinung schreiben würden.
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004 — Direktlink
22.04.2010, 21:16 Uhr
Bienchen600



Moin Obertrucker,
..in deiner häufigsten Gewichtsklasse, also ab 150to aufwärts, muss der Lkw wohl noch erfunden werden, mit dem du in den Kasseler Bergen noch schalten kannst, da sollte am Fuss der Wand die passende Nr. drin sein.., sonst gibt es permanente Schweissausbrüche.

Gruß aus dem Flachland
--
Bienchen

Dieser Post wurde am 22.04.2010 um 21:17 Uhr von Bienchen600 editiert.
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005 — Direktlink
22.04.2010, 21:58 Uhr
Fredi Staubli



Ne,Ne; ist schon erfunden, seit 20Jahren und 7Wochen im Einsatz!
MAN 41.462, geht prima (ohne schweissgebadete Hände),mit 200to.runter bis gross Eins und wieder Hoch (ohne das der Zug steht!).

Grüsse Fredi
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006 — Direktlink
23.04.2010, 12:34 Uhr
brg

Avatar von brg

@Jens:
Aus welchem Grund habt ihr die Achsen getauscht?Bzw wie hat sich der Defekt bemerkbar gemacht?

mfg.
Basti
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007 — Direktlink
23.04.2010, 14:32 Uhr
Jens P.



Die Achse wurde heiss, dann hat einer Werkstatt die Kardanwelle verkehrt angebaut und dannach habe ich noch 5mal die Achse komplett mit Durchtrieb neu bekommen. Angeblich dürfte ich nur 75to ziehen, dann hieß es ich war schneller wie 60km7h unterwegs und das geht so nicht usw.
Letztendlich ist nach 10.000 bis 15.000km das Öl verbrannt und muss gewechselt werden und keiner weiß warum.

Ähm Bienchen?
Klar muss ich in den Bergen schalten und zwar runter bis er sich dann irgendwann festbeisst. Beim Actros war es dann der 3. klein bei 1700 Umdrehungen am Werratal.
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008 — Direktlink
23.04.2010, 17:30 Uhr
brg

Avatar von brg

Also Lagerschaden.
Mir sind auch Mp1 bekannt die massig Radlagerprobleme hatten. Auch hier ist wohl das Öl zu heiss geworden.

Aufgrund 17.5er Bereifung und langem Getriebe waren wohl die Drehzahlen sehr hoch.

Abhilfe schafte dann ein Lüfterrad welches auf der Kardan montiert wurde um die Achsen zu Kühlen.


Basti

Dieser Post wurde am 23.04.2010 um 17:30 Uhr von brg editiert.
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009 — Direktlink
23.04.2010, 18:18 Uhr
Jens P.



Der sogenannte "Katzenhäksler" passte bei mir nicht. Er soll 10° Minderung bringen.
Ich hatte immer Temeraturen von über 110° an der 1. Antriebsachse.
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010 — Direktlink
23.04.2010, 18:45 Uhr
brg

Avatar von brg


Zitat:
Jens P. postete
Der sogenannte "Katzenhäksler" passte bei mir nicht. Er soll 10° Minderung bringen.
Ich hatte immer Temeraturen von über 110° an der 1. Antriebsachse.

110 Grad ist schon viel.vllt auch irgendwie Stauwärme.Komisch

Zudem sind die AP Achsen normal Unsterblich.
Wobei mir auch ein Fall bekannt ist wo an einer solchen die Steckwelle abgerissen ist. Aber das war wohl damals auch Überforderung.


Basti
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011 — Direktlink
25.04.2010, 21:25 Uhr
Bienchen600




Zitat:
Ähm Bienchen?
Klar muss ich in den Bergen schalten und zwar runter bis er sich dann irgendwann festbeisst. Beim Actros war es dann der 3. klein bei 1700 Umdrehungen am Werratal.

Ja, beim Actros ist das so.., an dem Berg, stimmt.

Gruß aus dem Flachland
--
Bienchen
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