051 — Direktlink
06.03.2008, 15:13 Uhr
ulrich
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Zitat: | KasimirKardan postete
Dann möchte ich meine Frage nach den Anhängepunkten an den Fotografen richten.
Warum wurde die Last so angehängt? |
Die Anschlagpunkte oberhalb der Aussparung für die Hinterachse sind keine regulären Anschlagpunkt für das Heben des Chassis. Diese können bei der Montage bzw. Demontage der Hinterachse genutzt werden um die Hinterachse auf eine Höhe zu bringen, ab der man hydraulische Heber unter die Achse stellen kann.
Das Heck des Radladers war zunächst nur über die beiden hinteren, regulären Anschlagpunkte an den Kran der Firma Ullrich angeschlagen. Da man aber feststellen musste, dass der Vorderbau deutlich schwerer war, als angenommen, wurden die Anschlagpunkte über der Hinterachse mit einbezogen. Damit verlagerte sich der resultierende Angriffspunkt des Kranhakens weiter nach vorne. Dabei nimmt die Last für den LTM 1220 zu während die für den GMK 5130 sinkt.
Auf die Frage, – War die Belastung für die Anschlagpunkte über der Hinterachse zulässig – , kann man eindeutig mit „JA“ antworten. Der LTM 1220 hat 45% der gesamten Last von 67t gehoben (siehe Posting 051), das sind (gerundet) 30 t. Aufgeteilt auf die Anschlagpunkte sind das 15t für jedes Paar der Anschlagpunkte (kleine Winkelunterschiede in den Ketten einmal Außerachtgelassen). Die Anschlagpunkte über der Hinterachse sind dafür ausgelegt die 17t schwere Hinterachse zu tragen.
Die Antwort auf die Frage, – Warum sind die hinteren Anschlagpunkte schräg angebracht ? – lautet:
Wenn man sich den nackten Rahmen ohne Motor und Hydraulikzylinder anschaut, erkennt man, dass der Schwerpunkt des Rahmens knapp hinter dem Knickgelenk liegt. Wenn man diesen Rahmen mit einem einzelnen Kran so anheben will, dass der Rahmen seine Orientierung (parallel) zum Boden nicht ändert, muss der Schwerpunkt der Last senkrecht unter dem Haken liegen. D.h. heißt, dass die Ketten zu den hinteren Anschlagpunkten sehr schräg verlaufen, während die Ketten zu den vorderen Anschlagpunkten eher steil verlaufen.
Die große Frage vor bzw. bei der Verladung war jetzt, wo liegt der Schwerpunkt des Systems wenn ich den Motor ohne Kühlwasser sowie die großen Hydraulikzylinder mit Ölfüllung am Rahmen belasse.
Zitat: | wesercrack postete
Der verdrehte Schäkel hing mit Sicherheit nicht am Anschlagpunkt, sondern an der Sicherung für das Knickgelenk. |
Die Arretierung für die Knicklenkung liegt auf der linken Seite ganz unten. Siehe dieses Bild:
Zitat: |
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Zitat: | wesercrack postete
Und ob der Schäkel wohl hinterher noch aufging?? |
Die Schäkel gingen ohne Probleme auf. Die Belastung von Schäkeln auf eine nicht ganz übliche Art und Weise wurde ja schon einmal in diesem Thread diskutiert.
Zitat: | der_kleene postete
Vielleicht blöde Frage aber wieso müssen die dekontaminiert werden??? |
Auch das Haldenmaterial war teilweise sehr stark radioaktiv belastet . Hinzu kam, dass das Material in Verbindung mit Wasser ein nicht zu vernachlässigendes Säurebildungspotential hat. Diese Wirkung wird deutlich, wenn man sich den Lack der noch nicht kontaminierten Geräte anschaut. Der Dreck hat sich in den Lack gefressen.
EDIT: PS:
Zitat: | Dietmar Bastian postete
… Dies als kleinen Anhaltspunkt für das Rigger-Team, damit nichts kaputt gemacht wird. |
Es ist ja teilweise richtig rührend, wie man sich um die richtige Behandlung der Geräte Sorgen macht.
Bei dem großen Gerätepark den die Wismut betreibt, würde ich als Außenstehender davon ausgehen, dass die Betreuung der Geräte nicht von irgendwelchen Hinterhof-Schraubern ausgeführt wird. Dieser Post wurde am 06.03.2008 um 20:11 Uhr von ulrich editiert. |