008 — Direktlink
29.05.2012, 19:08 Uhr
MSM
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Huups...das ist ja mal ein interessantes Thema. Aber nicht schimpfen wenn es etwas länger wird....
Tja eigentlich haben es mir LKW´s, besonders die großen und schweren und Baumaschinen schon immer angetan. Groß geworden bin ich hier im alten West-Berlin, genauer in Spandau. Mein Vater hatte auch ein Märklin, die mit den alten Metallgleisen und dazu einige WIKING-Autos, kennen vielleicht einige noch, die unverglasten mit den grauen Felgen und Reifen. Krupp Titan und die Büssing. das waren meine ersten Wegbegleiter. Meine Großeltern hatten im Frankenwald (Bayern, obwohl die Franken sagen sie wären keine Bayern......) ein kleines Häusschen wo sie viel gelebt haben, nachdem sie beide Rentner waren. Mein Opa war hier Kohlenhändler, hatte eine alte Hannomag-Zugmaschine, mit der auch Anhänger mit Bauschutt und Mörtel gefahren hat (ein Photo habe ich noch, versuch das mal einzustellen) und hatte seine Laden Anfang der 1960´er Jahre verkauft, da er sich keinen Tankwagen kaufen mochte und den Hof umbauen und so, weil alles damals auf Ölheizungen umgestellt hat. Er hat genug Tankwagen im Krieg gefahren meinte er. Jedenfalls sind wir da fast jedes dritte Wochenende, in den Ferien sowieso, die Transit-Strecke nach Süden runter. Das Bam-Bam, Bam-Bam der Betonpisten war oft mein Schlaflied Freitagsabends. Und in Dreilinden oder in Rudolphstein standen die Lastzüge (Magirus mit Europa-Hütte, die LP´s und NG´s, usw.) Damals noch viel Dreiachser 6x2 und Hängerzüge. Zur Schule musste ich ab der zweiten Klasse quer durch Spandau mit dem Bus und da hier damals die U-Bahn gebaut wurde, war das fast jeden Tag mit ganz viel spannenden Ausblicken verbunden. Im Doppeldecker oben links, über dem Fahrer. Da unten standen denn die Hafemeister Kipper und Dampframmen und sowas alles. Und der Asphalt wurde noch von Hand eingebracht. Drei Mann nebeneinander auf der Holzbohle mit dem Glättschieber, ein Kocher, gezogen von nem Unimog und die Hucker mit den Schubkarren, einer hat abgesplittet. Und auf dem Heimweg bin ich jedesmal beim Hof der Fa. Grundt vorbei gekommen, einige hier im Forum kennen den (Hallo Harry). Bin da bestimmt dreimal die Woche ausgestiegen, habe über den Zaun gekiebitzt und bin immer wieder zu spät nach Hause gekommen. Irgendwann habe ich mal rein gedurft ins Büro, bei Frau Schröder und durfte mir das Diorama ansehen was einige der Fahrer gebastelt hatten. Und dann habe ich angefangen meine eigenen WIKING-Autos und die ersten HERPAS umzubauen. Das war mit zehn natürlich ne ganz schöne Kleckserei. Bei meinen Großeltern im Dorf habe ich auch das Fahren auf nem EICHER gelernt und bin Tagelang auf einem Henschel-Kipper mitgefahren die da Aushub für neue Häusschen gemacht haben. Und 1983 an Pfingsten hat mich mein alter Herr, der war damals vorgefahren, während meine Ma und ich mit dem Zug nachgekommen sind auf den DKV-Autohof vom Dieter Kniebaum mitgenommen. Kennt hier noch einer den Dieter und den alten Hof??? Da war Trucker-Fest. Und da war es um mich endgültig geschehen. Da hatten einige ihre LKW´s mit Stoffvorhänge ausstaffiert und Bildermuster mit Gardienen oder von Hand auf´s Blech gemalt. Und die hatten Lampen an den Autos und bunten Männchen..........Ich wollte nicht mehr weg da, nie wieder. Scheiß auf Schule und den ganzen Mist...dieser Geruch von Diesel und Politur...ich war "versaut". Aber irgendwie hat es der Alte doch geschafft, ich glaube mit dem ersten TRUCKER-Magazin was er im Shop gekauft hat und ab da war klar, ich will Laster fahren. Meinen eigenen Laster. Jeder Pfennig wurde in Modelle investiert, in Zeitungen, irgendwie, als ich den Alten überzeugen konnte sind wir nach Nittenau gefahren und nach Geiselwind und Lüneburg und und und. Dann kam im TRUCKER 1985 die Reportage vom Schütz Hagen und dann habe ich angefangen aus ganz viel Bastelschrott (Wiking und Kibri) und viel Phantasie meine eigene kleine Spedition zu basteln. Natürlich Schwer- und Spezialtransporte. Um die 20 Modelle, stehen heute hier in meinem Büro. Das letzte war ein VW LT umgebaut als BF3, als Ende der Achtziger, Anfang Neunziger die ersten Ideen dazu bekannt wurden. Seit dem fehlt mir leider die Zeit und auch waren die von mit geliebten Damen irgendwie nicht damit einherzukriegen. Obwohl der Vater meiner ersten langjährigen Freundin ebenso ein Verrückter ist. Vielleicht kennen im Raum Frankfurt/Main einige den Hans Hach???? Er hat mich dann auf das Knipsen gebracht, hat mir seine alte Canon geschenkt, mit Weitwinkel, damit mache ich noch heute meine Bilder. Für ihn habe ich in Berlin so um 1992 - 1995 die ganzen Höfen von Grundt, Kroll, Brandt, Grohmann, Thömen (Potsdam) und alles mögliche angegrast. Da ich wusste ich werde sowie Fahrer, so wie Mersdonk und Willers in der ersten Staffel, habe ich 1986 im Betrieb von meinem Vater angefangen Elektriker zu lernen, mit gerade 18 gabs den Fleppen und ich durfte unseren "großen" Transporter (einen FORD Transit mit langen Radstand) fahren. Der wurde umlackiert und mit Männchen versehen, Regale rein für das Material und Werkzeug. Heute gibt es das ab Werk von Sortimo oder so. Und dann bin ich im Sommer fast jedes Wochenende los irgendwohin nach "Wessiland". Auf irgendeinem Truckerfest gabs immer irgendeinen der mich kannte. Das ganze Lehrgeld ist draufgegangen für Sprit und das Auto. Und irgendwann habe ich dann zum "Alten" gesagt: "ich mag den Elektro-Scheiß nicht mehr machen, ich mache mein Ding". Und so habe ich vor vielen Jahren angefangen mit Verkehrssicherung und allem Möglichen rund um Baustellen, habe mir meine "Lotte" gekauft und war mein eigener Herr. Nicht ganz so viele PS wie andere, nicht die großen Dinger hintendrauf, aber ich war für mich allein verantwortlich und unterwegs. Und wir waren mit Baumaterial hoch nach Schweden, Lichmasten holen aus Dänemark, zwei Maschinen aus Wien und alles mögliche Zeug quer durch Deutschland. Das ganze bis 2004, da ist mein Vater gestorben, aus verschiedenen Gründen (die mag ich grad nicht mehr raus holen) war ich dann mein Autochen los, habe auch so gut wie keine Fotos mehr gemacht, keine Modelle angefasst.
Eigentlich war ich fast tod, nur umfallen ging nicht, irgendwas hat mich gehalten. Heute weiß ich es. Es ist diese kleine Frau die vor ein paar Jahren mir mal geschrieben hat: "Mach endlich wieder dein Ding, steh auf für das was du kannst und was dir etwas bedeutet..." Diese Frau hat ja gesagt, als ich ihr erzählt habe, das ich "Lotte" wieder zum Leben erweckt habe, sie aus den Händen von arabischen Autohändlern raus gekauft habe und sie sagt auch ja wenn ich Bilder knipse von der Arbeit draußen und den Baustellen und wenn ich mir meine Ecke im Haus zurecht mache für meine Bilder, Modelle und wann ich für meine "kleine Wiking-Flotte" mal ein Diorama bastel. Sowie die große LEGO-Stadt die ich für meine Kiddies geschaffen habe.
So das war jetzt wohl ne ganze Menge. Danke allen denen die bis hierher gekommen sind und Gruß an alle die irgendwie genauso "bekloppt" sind.
Martin -- Gruß Martin
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