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Hansebubeforum » Technik » Foto-Beleuchtung » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
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02.01.2016, 20:43 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek

Hallo zusammen!

Nachdem hier im Forum kürzlich die Diskussion auf adäquates Fotolicht kam, hat mir die Sache keine Ruhe gelassen und ich habe einen kleinen Vergleichstest gemacht. Dabei traten zwei LED-Lampen gegen eine Halogen-Lampe an. Alle Testkandidaten hatten ein E27-Gewinde, eine mehr oder weniger klassische Glühbirnenform und sollen eine konventionelle 60-W-Glühlampe ersetzen können.

Die Testkandidaten



Von links nach rechts sind das:

Osram ECO Star
Quasi die Referenz für diesen Test.
Herstellerangaben:
- 43W elektrische Leistungsaufnahme
- 700lm Lichtstrom
- 2700K Farbtemperatur
- Ra=100 Farbwiedergabeindex

Daylite G-E27-810
Das scheint eine Hausmarke von Pollin zu sein. Dort hatte ich mir im März 2013 einen Dreierpack dieser Lampe bestellt, weil sie damals mit einem hohen Ra (s.u.) beworben worden war. Inzwischen ist dieser Typ bei Pollin aber nicht mehr im Sortiment.
Herstellerangaben:
- 10W elektrische Leistungsaufnahme
- 810lm Lichtstrom
- 3000K Farbtemperatur
- Ra>84 Farbwiedergabeindex

XQ-Lite XQ13169
Diese Lampe ich auf eine (indirekte) Empfehlung von A.T. hin mit in die Testrunde aufgenommen, allerdings an Randbedingungen dieses Tests angepasst.
Herstellerangaben:
- 10W elektrische Leistungsaufnahme
- 810lm Lichtstrom
- 2700K Farbtemperatur
- Ra>80 Farbwiedergabeindex


Das Test-Setup

Die Lampen habe ich jeweils in diese Schwanenhals-Lampe montiert:



Als Beleuchtungs-"Ziel" diente ein RAL-Farbfächer, von dem ich einige kräftige Farben aufgefächert habe. Wer es ganz genau wissen will:
- RAL 1007 - Narzissengelb
- RAL 1016 - Schwefelgelb
- RAL 1018 - Zinkgelb
- RAL 2002 - Blutorange
- RAL 3000 - Feuerrot
- RAL 5002 - Ultramarinblau
- RAL 5005 - Signalblau
- RAL 5015 - Himmelblau
- RAL 6001 - Smaragdgrün
- RAL 6024 - Verkehrsgrün
- RAL 8001 - Ockerbraun
- RAL 8028 - Terrabraun
(Auf den folgenden Fotos jeweils von rechts im Uhrzeigersinn.)

Das ganze wurde dann abfotografiert mit einer Canon PowerShot G12. Die war fest eingestellt auf:
- ISO100
- Weißabgleich "Kunstlicht"
- Blende f/8
Die Belichtungszeit habe ich je nach Lampe variiert - mehr dazu siehe weiter unten. Die Bilder wurden allesamt direkt als JPEG in der Kamera gespeichert. Der Farbraum war dabei sRGB (etwas anderes unterstützt die Kamera ab Werk nicht). Für die Aufbereitung im Forum wurden die Bilder lediglich verkleinert und nachgeschärft (bzw. für den Direktvergleich montiert), es wurde aber logischerweise keinerlei Veränderungen an Farbe, Kontrast, Helligkeit o.ä. vorgenommen.


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Dieser Post wurde am 03.01.2016 um 14:30 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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001 — Direktlink
02.01.2016, 20:43 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek

Die Einzel-Ergebnisse

Osram ECO Star

Belichtungszeit hier war 1/4s.




Daylite G-E27-810

Bei einer Belichtungszeit von 1/4s ist das Ergebnis im Vergleich zur Halogenlampe überbelichtet:



Nachdem ich die Belichtungszeit auf 1/6s reduziert hatte, ist die Gesamthelligkeit des Bildes in etwa vergleichbar mit dem der Halogenlampe:



Randnotiz: Die Daylite-Lampe scheint also tatsächlich etwas mehr Licht als die Halogenlampe zu liefern. Als Absolutwert-Vergleich für die Lichtleistung taugt dieses Testverfahren hier aber nicht. Die LED-Lampen sind beide jeweils größer als die Halogenlampe und stehen daher weiter vorne im Lampenschirm. Außerdem strahlen die Lampen von sich aus nur ungefähr halbkugelförmig nach vorn, während die Haloglampe (abzüglich des Sockels) nahezu vollkugelförmig strahlt. Für einen richtigen Vergleich der Lichtleistung bräuchte man also eine Ulbricht-Kugel, aber sowas habe ich leider nicht.

XQ-Lite XQ13169

Auch hier ist bei einer Belichtunsgzeit von 1/4s das Bild etwas heller:



Im Gegensatz zur Daylite hat bei der XQ-Lite aber eine Verkürzung der Belichtungszeit auf 1/5s für ein vergleichbares Ergebnis genügt:




.
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Dieser Post wurde am 02.01.2016 um 20:48 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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02.01.2016, 20:44 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek

Direkte Vergleiche

Speziell bei den beiden etwas überbelichteten Bildern werden die Gelbtöne schon sichtbar "schräg" dargestellt.

Hier noch einmal im direkten Vergleich die Gelb- und Rottöne als Ausschnittsvergrößerung. Dabei wurden die Bilder mit dem jeweils vergleichbaren Helligkeitseindruck verwendet, also das Haloglampenbild mit 1/4s, das Daylite-Bild mit 1/6s und das XQ-Lite-Bild mit 1/5s Belichtungszeit.






Fazit

Mein persönliches Fazit bis hierhin: Das Ergebnis der LED-Lampen ist unterm Strich besser als von mir ursprünglich befürchtet, dennoch sind nach wie vor Unterschiede zu Halogenlicht sichtbar, weshalb ich LED-Lampen noch nicht als vollwertigen Ersatz von Glüh- und Halogenlampen ansehe. Außerdem ist das Ergebnis relativ stark von der Qualität der einzelnen LED-Lampe abhängig, was bei Glüh- und Halogenlampen nicht der Fall ist. Zu allem Überfluss kann man sich, wie dieser Test deutlich zeigt, nicht auf die Herstellerangaben verlassen: Die Daylite-Lampe hat laut Packungsaufdruck einen besseren Farbwidergabeindex als die XQ-Lite, liefert aber in der Realität ein schlechteres Ergebnis.


Tschüs,

Sebastian
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Dieser Post wurde am 13.01.2016 um 06:39 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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003 — Direktlink
02.01.2016, 21:21 Uhr
Woody

Avatar von Woody

Du hattest Langeweile über die Feiertage, oder?

Nichtsdestotrotz ein schöner Vergleich/Veranschaulichung... nun sind die Bilder gemacht, jetzt könntest du das Ganze noch mit ein paar Fototips für:

- Indoor (Ausleuchtung und harte Schatten) ergänzen
- Outdoor mit Gegenlicht und Mitlicht
- Sonnenschein und trüb ergänzen
- und zum Schluss ein wenig über die Bildbearbeitung sinnieren

... also wenn mal wieder langweilige Feiertage anstehen.

Grüße
Woody
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02.01.2016, 21:47 Uhr
Stephan
Moderator
Avatar von Stephan

Also mit der Bildbearbeitung hat sich Sebastian schon vor Jahren eingehend auseinander gesetzt. Da wäre gegebenenfalls vielleicht mal ein Update fällig ...

http://suchanek.de/foto/ebv/


.
--
Gruß vom Rhein
Stephan

"Hätten Sie aber können!!!"
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03.01.2016, 05:38 Uhr
baroni

Avatar von baroni

Wie wohl das Ergebnis mit 'automatischen/händischen Weißabgleich' gegenüber dem fest einstellten Weißabgleich ausgefallen wäre?
Dann kommt noch hinzu, daß jeder Monitor Farben etwas anders wiedergibt.
Ich als nur "Otto Normalverbraucher" tue mir immer schwer, Farben im Zusammenhang mit der ganzen Beleuchtungs-Aufnahme-Verarbeitungs-Wiedergabe Kette neutral zu beurteilen.

Aber eins zeigt Dein Versuch tatsächlich recht deutlich. Die LED-Leuchten kommen immer näher an die Glühlampen heran. Ich gehe sogar soweit, daß Dir 99 % der Betrachter nicht sagen könnten, welche der Bilder mit LED oder Glühwendel belichtet wurden, wenn es nicht dabei stehen würde.

PS:
Hier bei mir am Monitor sehe ich übrigens weniger Unterschiede bei den Geldtönen. Dagegen sind hier beim Vergleich zwischen Osram/Daylite bei den roten und orangen Farben größere Abweichungen zueinander sichtbar.

Gruß,
Thorsten
(baroni)
--
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Wer in der Demokratie schläft, wird in der Diktatur erwachen! ©@bisher unbekannter Autor
... aber wenigstens keine Augenringe haben.
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03.01.2016, 09:29 Uhr
Schnorro



Hallo,

Nett kleiner Heimtest, leider mit geringer Reproduzierbarkeit. Ohne farbkalibrierten Monitor sind die Ergebnisse aber nicht objektiv nachvollziehbar.
Ein Ra unter 90 ist für Foto Zwecke imho ungeeignet. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Farbwiedergabeindex
Die Gewählten LEDs hatten also garkeinen echte Chance. LEDs mit gutem RA kosten auch gutes Geld...
Näheres zum Thema LED findet sich im Übrigen in diesem Forum: http://www.ledstyles.de

Gruß Oli

Dieser Post wurde am 03.01.2016 um 09:35 Uhr von Schnorro editiert.
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007 — Direktlink
03.01.2016, 11:35 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
baroni postete
Wie wohl das Ergebnis mit 'automatischen/händischen Weißabgleich' gegenüber dem fest einstellten Weißabgleich ausgefallen wäre?

Das kann ich Dir sagen.

Hier die Fotos mit der Kamera jeweils auf automatischem Weißabgleich (AWB). Die Sache hat lediglich einen Schönheitsfehler: Bei der XQ-Lite habe ich vergessen, die AWB-Einstellung mit 1/5s zu fotografieren, also muss hier das Foto mit 1/6s herhalten. (Ist also etwas zu dunkel.)

Zunächst wieder die drei Lichtquellen jeweils alleine in der bekannten Reihenfolge (Osram ECO Star, Daylite, XQ-Lite):







Und das Ganze nochmal im Direktvergleich:





Es fällt natürlich sofort auf, dass auch beim Halogenlampen-Foto die Farben deutlich von denen beim festen Kunstlicht-Weißabgleich abweichen. Darüber, warum das so ist, kann ich nur mutmaßen. Ich könnte mir vorstellen, dass Canon hier versucht, bewusst eine "Kerzenlicht-Atmosphäre" zu erzeugen, damit der Durchschnitts-Kunde/Knipser hinterher ein Foto erhält, dass eher der subjektiv wahrgenommenen Stimmung bzw. des Bildeindrucks entspricht. Das geht dann aber bei den "ungewohnten" Spektren der LED-Lampen offensichtlich gründlich in die Hose.
In jedem Fall ein Grund mehr, beim Fotografieren die Kamera nicht allzu viel selbst entscheiden zu lassen...


Zitat:
baroni postete
Dann kommt noch hinzu, daß jeder Monitor Farben etwas anders wiedergibt.
[...]
PS:
Hier bei mir am Monitor sehe ich übrigens weniger Unterschiede bei den Geldtönen. Dagegen sind hier beim Vergleich zwischen Osram/Daylite bei den roten und orangen Farben größere Abweichungen zueinander sichtbar.

Das stimmt natürlich. Gerade Monitore aus dem unteren Preissegment sind oft ab Werk wirklich gruselig eingestellt und zeigen viel zu knallige Farben. (Gilt BTW für Fernseher noch viel mehr!) Und die mehr und mehr Verbreitung findenden Smartphone- und Tablet-Bildschirme machen das Problem garantiert nicht besser...


Tschüs,

Sebastian
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Dieser Post wurde am 03.01.2016 um 11:36 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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03.01.2016, 11:58 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Schnorro postete
Nett kleiner Heimtest, leider mit geringer Reproduzierbarkeit. Ohne farbkalibrierten Monitor sind die Ergebnisse aber nicht objektiv nachvollziehbar.
Ein Ra unter 90 ist für Foto Zwecke imho ungeeignet. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Farbwiedergabeindex
Die Gewählten LEDs hatten also garkeinen echte Chance. LEDs mit gutem RA kosten auch gutes Geld...

Bitte auch nicht völlig aus den Augen verlieren, dass das hier ein Schwerlast- und Modellbau-Forum ist und weder ein Foto- noch ein Lichttechnik-Forum.
Und ja, zum Beispiel ein paar Arri SkyPanels hätte ich auch gerne, aber wir wollen doch realistisch bleiben...


Tschüs,

Sebastian
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009 — Direktlink
03.01.2016, 13:55 Uhr
A.T.




Zitat:
Sebastian Suchanek postete

Zitat:
Schnorro postete
Nett kleiner Heimtest, leider mit geringer Reproduzierbarkeit. Ohne farbkalibrierten Monitor sind die Ergebnisse aber nicht objektiv nachvollziehbar.
Ein Ra unter 90 ist für Foto Zwecke imho ungeeignet. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Farbwiedergabeindex
Die Gewählten LEDs hatten also garkeinen echte Chance. LEDs mit gutem RA kosten auch gutes Geld...

Bitte auch nicht völlig aus den Augen verlieren, dass das hier ein Schwerlast- und Modellbau-Forum ist und weder ein Foto- noch ein Lichttechnik-Forum.
Und ja, zum Beispiel ein paar Arri SkyPanels hätte ich auch gerne, aber wir wollen doch realistisch bleiben...


Tschüs,

Sebastian

So ein teures Teil muß garnicht sein.
Ein paar von mir ja schon erwähnte LED Strahler mit 6000K tun es auch.
Da kann man auch etwas zur Lichtstreuung vorhängen.
Das kombiniert mit einer Kamera die RAW Daten aufnimmt, und alle Probleme sind gelöst. Die gibt es ja nun auch schon als Kompaktkamera.
Das sollte im Amateurbereich völlig reichen.

Gruß
Axel
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05.01.2016, 16:50 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Woody postete
Du hattest Langeweile über die Feiertage, oder?

Nichtsdestotrotz ein schöner Vergleich/Veranschaulichung... nun sind die Bilder gemacht, jetzt könntest du das Ganze noch mit ein paar Fototips für:

- Indoor (Ausleuchtung und harte Schatten) ergänzen

*seufz*
Was tut man nicht alles fürs Forum...

Nun denn, hier mal einige Vergleichsbildchen von Indoor-Fotos mit unterschiedlichen Formen von Lichtquellen. Diesmal habe ich im Wesentlichen mit Blitzlicht gearbeitet - das hat aber nur den profanen Grund, dass ich nur für Systemblitze eine Softbox (siehe unten) habe. Für das, was ich hier zeigen will, spielt es keine Rolle, ob man mit Blitzlicht oder mit Dauerlicht arbeitet. Für was man sich hier entscheidet, ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks (bezüglich der Handhabung der "Leuchtkörper") und des eigenen Budgets.

Verwendete Technik

Ähnlich wie beim obigen LED-Lampen-Test zunächst ein paar Worte zur eingesetzten Technik:

Kamera
Als Kamera kam wieder die Canon PowerShot G12 zum Einsatz. Ähnlich dem LED-Test war sie auch diesmal manuell auf feste Parameter eingestellt. Konkret:
- ISO100
- Weißabgleich "Blitz"
- Blende f/8
- Belichtungszeit 1/60s
Die Kamera hat auch einen kleinen eingebauten Blitz, den ich ebenfalls in den Test mit einbezogen habe.
Bei den o.g. fixen Kameraeinstellungen habe ich die Leistung des Blitzes dann jeweils so variiert, dass die Belichtung dann ungefähr gestimmt hat.

Als Motiv habe ich einen Liebherr L510 in 1:50 von NZG verwendet, die Entfernung von Kamera zum Modell betrug ca. 60cm.

Alle entstandenen Bilder sind wie beim LED-Lampen-Test direkt aus der Kamera lediglich verkleinert und leicht nachgeschärft, aber ansonsten unbearbeitet.


Externer Blitz
Für größere Flexibilität (siehe unten) habe ich mit einem Aufsteck-Systemblitz, konkret einem Canon Speedlite 580EX II, gearbeitet. Die "Frontscheibe" des Blitzes, also die effektiv leuchtende Fläche, ist ca. 3,5cm * 7cm groß (= 24,5cm²) - darauf komme ich später noch einmal zu sprechen. Um den Blitz auch abseits der Kamera zünden zu können, habe ich ein "Canon Off Shoe Cord 2" verwendet.




Softbox
Als Softbox habe ich eine Billig-Variante von eBay in der Größe 60cm * 60cm verwendet. Für alle, die eine Softbox nicht näher kennen: Das Innere ist hier ähnlich wie ein Lampenreflektor silbrig-glänzend beschichtet, allerdings ist die Vorderseite mit einem halbdurchlässigen weißen Tuch bespannt, welches von hinten durch den in die Softbox eingesetzten Blitz (oder die eingesetzte Leuchte) im Idealfall gleichmäßig beleuchtet wird und so die effektiv leuchtende Fläche drastisch vergrößert. In diesem Fall eben auf die genannten 60cm * 60cm (= 3600cm²).







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Dieser Post wurde am 05.01.2016 um 18:01 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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011 — Direktlink
05.01.2016, 16:51 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek

Varianten und Ergebnisse

Eingebauter Blitz der Kamera



Wie man sieht, ist das Modell einigermaßen gleichmäßig ausgeleuchtet, wirkt allerdings ingesamt etwas "platt". Der kleine Blitz erzeugt harte Schlagschatten, die aber dadurch, dass der Blitz sehr dicht neben dem Objektiv sitzt, weitgehend hinter dem Modell verschwinden.

(Bei dieser Aufnahme musste ich übrigens ein wenig tricksen, da sich die Stärke des internen Blitzes manuell nur in drei Stufen verstellen lässt. Daher ist die Blende hier auf f/5,6 geöffnet.)


Externer Blitz auf der Kamera

Der eingebaute Blitz der Kamera war hierbei - und auch bei allen folgenden Beispielen - ausgeschaltet.



Im Vergleich zum eingebauten Blitz ist der aufgesteckte Blitz etwas weiter vom Objektiv (der sogenannten "optischen Achse") entfernt. Das macht sich in Schatten bemerkbar, die im Vergleich zum vorherigen Bild etwas stärker hinter dem Modell hervortreten. Wer ganz genau hinsieht, kann auch erkennen, dass die Schatten minimal weicher sind, da die leuchtende Fläche des Aufsteckblitzes etwas größer als die des internen Blitzes ist.


Externer Blitz "oben rechts"



Bei diesem Bild war der externe Blitz wie beim vorherigen Bild direkt auf das Motiv gerichtet (und der kamera-interne Blitz ebenfalls ausgeschaltet), allerdings befand er sich jetzt nicht mehr auf der Kamera, sondern rechts oberhalb von dieser, ca. 60-70cm von der Kamera und ca. 70-80cm vom Motiv entfernt. Das Licht wirkt dadurch nicht mehr ganz so "platt", allerdings sorgt die relativ kleine Leuchtfläche des Blitzes immer noch für ziemlich harte Schatten. Außerdem liegt die im Bild linke Seite des Motivs quasi im Schatten und ist ziemlich dunkel, da das Licht ja von rechts kommt.

Softbox "oben rechts"



Hier kam nun die Softbox zum Einsatz. Sie war ähnlich dem vorherigen Bild rechts oberhalb der Kamera positioniert, aus Platzgründen war die Front deutlich näher am Motiv als die Front des Blitzes im vorherigen Beispiel. Wie man leicht sieht, macht sich die größere Leuchtfläche sofort bemerkbar, das Licht ist deutlich "weicher" und dadurch sind auch die Schatten deutlich schwächer ausgeprägt. Auch die linke Seite des Motivs wirkt nun etwas heller - das liegt im Wesentlichen an Streulicht, das im Rest des Raums reflektiert wird und so auch die linke Seite minimal beleuchtet.



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05.01.2016, 16:51 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek

Indirekt geblitzt

Wie wir beim vorherigen Beispiel gesehen haben, hilft es gegen harte Schatten, die effektiv leuchtende Fläche deutlich zu vergrößern. Das kann zum Beispiel mit einer Softbox geschehen. Wenn man aber keine Softbox hat (und sich auch keine kaufen will), kann man sich aber auch anders behelfen: Mann lässt den Blitz (oder die Lampe(n)) das Motiv nicht direkt beleuchten, sondern sucht sich eine möglichst große, weiße Fläche, die man stattdessen mit dem Blitz (der Lampe) beleuchtet. Die Fläche wirft das Licht mit einer normalerweise deutlich größeren effektiv leuchtenden Fläche auf das Motiv zurückt und beleuchtet es so indirekt.



Bei diesem Bild war der Blitz ungefähr an derselben Position wie beim Beispiel "Externer Blitz 'oben rechts'", leuchtete von dort aber nicht direkt aufs Motiv, sondern nach oben auf die weiße (naja, fast... ) Decke. Man sieht sofort, dass das Licht ähnlich wie bei der Softbox sehr weich ist. Allerdings sieht man auch, dass es ziemlich senkrecht von oben aufs Motiv fällt, sodass die unteren Bereiche noch nicht wirklich gut ausgeleuchtet sind. Daher habe ich diese Anordnung noch einmal so verändert, dass ich den Blitz ca. einen halben Meter weiter hinten, noch hinter der Kamera positioniert habe. Dadurch fällt das Licht nicht ganz so steil von oben auf das Motiv, sondern etwas weiter von vorne:



Man sieht, dass jetzt auch die unteren Bereiche etwas besser beleuchtet sind.
Hier bliebe jetzt noch Raum für weitere Experimente, z.B. durch weitere Veränderungen der Position des Blitzes oder "Spielen" mit der Einstellung des Zoomreflektors des Blitzes.

Mein "Standard-Licht"

Und zum Schluss noch ein Vergleichsbild mit dem Licht, mit dem ich normalerweise meine Modellfotos mache: Hierbei stehen zwei Halogen-Baustrahler à 500W auf Stativen rechts und links, ungefähr gleich weit vom Motiv entfernt wie die Kamera. (Bei kleinen Modellen - bei größeren Modellen gehen ich mit der Kamera weiter zurück, die Baustrahler bleiben aber stehen.) Als zusätzliches "Aufhelllicht" dient die am Anfang dieses Threads gezeigte Schwanenhals-Lampe mit einer Halogenlampe Osram ECO Star 43W, welche normalerweise links knapp oberhalb der Arbeitsfläche und in ca. 0,5-1m Entfernung vom Motiv positioniert ist.
Um es an dieser Stelle noch einmal deutlich zu wiederholen: Es spielt für diesen Vergleich keine Rolle, ob man mit Blitz- oder Dauerlicht arbeitet. Entscheiden sind die Position und Größe (der Leuchtfläche) der Lichtquellen.



Wie man sieht, ist auch dieses Licht durch die beiden indirekt leuchtenden Baustrahler insgesamt sehr weich. Die Schatten sind entsprechend gering und hauptsächlich unter dem Modell, da das indirekte Licht ebenfalls relativ senkrecht von oben kommt. Durch das zusätzliche Aufhelllicht sind aber auch die Seiten und die unteren Bereiche des Modells gut ausgeleuchtet.

Dazu muss ich klarstellen, dass ich für meine Fotos ganz bewusst ein weiches, "neutrales" Licht haben möchte, passend zum ebenso neutral-weißen Hintergrund, um die Modelle und nicht eventuelles "Drumherum" in den Mittelpunkt zu rücken. Das ist natürlich, wie so vieles andere, eine Frage des persönlichen Geschmacks. Man könnte sich alternativ dazu selbstverständlich auch effektvolleres Licht vorstellen, zum Beispiel mit bewusst "hartem" Licht, Beleuchtung (auch) von hinten oder gar buntem Licht. So gesehen wünsche ich viel Spaß beim Experimentieren.


Tschüs,

Sebastian
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Dieser Post wurde am 05.01.2016 um 17:02 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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05.01.2016, 17:49 Uhr
Woody

Avatar von Woody

sehr schön gemacht! mal sehen ob es ein wenig die Bildqualität des Forums verbessert...
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07.02.2016, 00:22 Uhr
Sebastian Suchanek
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Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Sebastian Suchanek postete
Man könnte sich alternativ dazu selbstverständlich auch effektvolleres Licht vorstellen, zum Beispiel mit bewusst "hartem" Licht, Beleuchtung (auch) von hinten oder gar buntem Licht. So gesehen wünsche ich viel Spaß beim Experimentieren.

Niemand, der sich traut? Muss ich schon wieder alles selbst machen? Also gut...

Diesmal soll es um "etwas anderes" Licht gehen. Wie schon beim letzten Beitrag überwiegend habe ich auch dieses Mal wieder mit Blitzlicht gearbeitet. Das lag auch dieses Mal wieder daran, dass ich die entsprechenden "Leuchtkörper" nebst Zubehör nur als Blitz(e), aber nicht als Dauerlicht habe - wobei auch hier nichts Grundsätzliches gegen Dauerlicht spräche. Im Gegensatz zu den letzten beiden Beiträgen, bei denen es bewusst (auch) um einfache und kostengünstige Lösungen ging, ist es dieses Mal vergleichsweise in eine "Materialschlacht" ausgeartet. Nichtsdestotrotz lässt sich aber auch hier der eine oder andere Ansatz eventuell auch mit weniger (finanziellem) Aufwand umsetzen.

Als Model(l) hat dieses Mal das Bögl-Actros/Broshuis-Set von WSI hergehalten.

Einfach so auf einer schwarzen Hohlkehle im Neon-Deckenlicht sieht das ja einigermaßen öde aus:



Also erst 'mal das Licht ausmachen (eigentlich nur die Blende auf f/8 schließen und die Belichtungszeit auf 1/60s verkürzen) und schräg links hinter das Modell einen Blitz stellen:



Vielleicht doch etwas arg dunkel. Man soll ja auch sehen, wem der LKW gehört. Also von vorne rechts und etwas oberhalb einen zweiten Blitz positionieren, dem ich mit schwarzem Tonpapier einen sich nach vorne verjüngenden Trichter spendiert habe, der die vom Blitz beleuchtete Fläche stark begrenzt (auch bekannt als "Snoot"):



Nicht schlecht - aber die Front könnte auch etwas Licht vertragen. Also von vorne links einen dritten Blitz, der ebenfalls mit einem schwarzen Papptrichter "eingebremst" wird:



Jetzt 'mal beide Blitze der Vorderseite zusammen:




.
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Dieser Post wurde am 07.02.2016 um 00:58 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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07.02.2016, 00:22 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek

Und jetzt den "Hintergrund-Blitz" wieder dazu nehmen:



Fertig!

Zum Schluss noch ein Übersichtsbild über die komplette Anordnung. (Etwas "zensiert", damit man das Chaos im Rest des Raumes nicht sieht das Wesentliche besser erkennen kann. )




Tschüs,

Sebastian
--
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Dieser Post wurde am 11.02.2016 um 20:09 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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07.02.2016, 22:37 Uhr
Wilfried E.

Avatar von Wilfried E.

Hallo Sebastian,

tolle Materialschlacht mit super Ergebnis. Klasse hervorgehobenes Modell.

Da arbeite ich bei meinen Dioaufnahmen doch mit weniger Material. Ich bin jetzt im Nachhinein froh, dass meine Aufnahmen sich doch auch etwas sehen lassen können.

Ich werde aber demnächst auch mal etwas mehr experimentieren.
--
Gruß aus Pulheim
Wilfried Euskirchen

(Meine hier gezeigten Bilder unterliegen dem Urheberrecht)

--Was Du heute nicht erledigst, musst Du morgen nicht korrigieren--
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017 — Direktlink
11.02.2016, 17:57 Uhr
BUZ



ich bin jetzt nicht der Foto-Profi... aber trotzdem einen großen Dank an Sebastian für diesen interessanten Thread!

Da kann mal wieder perfekt sehen, wie man mit kleinem Aufwand ein tolles Ergebnis erreicht!


Gruß
BUZ
--
das beste was ein Mensch werden kann, ist HESSE!
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13.02.2016, 13:50 Uhr
Kranfahrerin-2015

Avatar von Kranfahrerin-2015

Es ist schon erstaunlich, was alles beachtet werden muss, und wie sehr Ihr Euch mit der Materie befasst.

Das Resultat der Bemühungen kann sich sehen lassen.
--
Gruss

Kranfahrerin-

Schwieriges wird sofort erledigt.
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21.12.2016, 09:43 Uhr
Gast:Mr.Mach1
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Intressanter Thread. Anfangs hatte ich auch mit Halogen Lampen gearbeitet, bin jetzt aber auf LED Strahler umgestiegen, manche Modelle sogar nur mit der LED Taschenlampe beleuchtet.
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