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Hansebubeforum » Baukrane » TDK Richier/Weitz » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: [ 1 ] -2- [ 3 ]
025 — Direktlink
26.09.2017, 19:49 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
weitz postete Die Gegengewichtkatze mit Gegengewichte wird verschoben beim Klettern des Kranes fuers Behalten des Gleichgewichts. Bei 45m-Auslegerlaenge wird der Gegenausleger mit 5 Meter erlaengert,und das Gegengewicht gemaess der Laenge vom Ausleger/Gegenausleger angepasst.

Ah ok....besten Dank!

gruss hendrik
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026 — Direktlink
01.11.2017, 17:45 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Da man nicht alle Tage so einen wunderschönen Weitz vor die Nase bekommt, bin ich da also im Sommer nochmal hin und habe ein paar Detailaufnahmen gemacht.

Es verschlägt einem den Atem, wenn man vor so einem alten Gerät - pardon - vor so einer Diva steht!






Der Turmquerschnitt beträgt ca. 2 x 2 m:






Eine absolut senkrechte Leiter ohne Zwischenplattformen führt in den Himmel:

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027 — Direktlink
01.11.2017, 17:59 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Der Turm besteht von unten bis oben aus verschraubten Wandelementen. Gibt es hierfür eine spezielle Bezeichnung?











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028 — Direktlink
01.11.2017, 18:25 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Der Übergang von Turm auf Oberkran ist an Kompliziertheit nicht mehr zu überbieten. Hier bin ich auf die Hilfe unserer Experten angewiesen, um die Bauteile richtig zu bestimmen.

Hier zunächst zwei Fotos von vorne:




Dieser Post wurde am 01.11.2017 um 18:25 Uhr von Hendrik editiert.
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029 — Direktlink
01.11.2017, 19:09 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Hier nun der Kran von hinten.

Der Kran hat, wie das bei den alten Weitz-Konstruktionen üblich war, keinen Drehkranz. In das obere Ende des Turms ist ein Zwischenstück eingeschoben, sozusagen ein "Reduzierstück", in diesem die Drehmechanik des Oberkrans untergebracht ist. Der Oberkran, der dann wiederum in dieses Zwischenstück "hineingesteckt" ist, stützt sich an mehreren grossen Rollen ab, die ganz oben in den 4 Ecken des Zwischenstücks untergebracht sind:








Im unteren Bereich des Zwischenstücks ist der Drehmotor mit Getriebe untergebracht, und zusätzlich vermutlich ebenfalls die Hubseilwinde.
Das Hubseil geht aussen am Oberkran hoch, direkt hinter der Kabine, wie auf den obigen Fotos zu erkennen ist.




Ganz unten, an der Unterseite dieses Zwischenstücks, ist noch ein weiteres Bauteil untergebracht (mutmasslich mit rotierenden Teilen), wovon ich nicht weiss, was das ist:


Dieser Post wurde am 02.11.2017 um 16:06 Uhr von Hendrik editiert.
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030 — Direktlink
01.11.2017, 19:35 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Und hiermit wird das ganze Ding gefahren:




gruss hendrik
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031 — Direktlink
02.11.2017, 08:49 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc


Zitat:
Hendrik postete
Der Turm besteht von unten bis oben aus verschraubten Wandelementen. Gibt es hierfür eine spezielle Bezeichnung?


Hallo Hendrik,

im Turmkranbuch von Stephan wird so ein System immer Mantelturm-System genannt. Es umschließt den in ihm steckenden Oberkran.

Gruß Christoph
--
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032 — Direktlink
02.11.2017, 09:47 Uhr
Graf Koks




Zitat:
Hendrik postete
Der Übergang von Turm auf Oberkran ist an Kompliziertheit nicht mehr zu überbieten. Hier bin ich auf die Hilfe unserer Experten angewiesen, um die Bauteile richtig zu bestimmen.

Hier zunächst zwei Fotos von vorne:

Großen Dank Hendrick, das du dich nochmal dorthin bemüht hast für die gezeigten Bilder.
Die Weitz Turmdrehkrane sind wohl mit Abstand die formschönsten obendrehenden Turmdrehkrane überhaupt, wobei die Geschmäcker natürlich auch hier durchaus verschieden sein dürften.

Wie die Bauteile am Kran damals genau bezeichnet wurden entzieht sich mir ebenfalls. Grundsätzlich kenne ich diese Türme ebenfalls nur unter der Bezeichnung Mantelturm, die waren ja früher bei einigen Herstellern recht lange gängige Praxis.
Die Besonderheit mit der Drehlagerung des Oberkrans, welcher über keinen klassischen einteiligen Kugeldrehkranz verfügt hast Du ja schon erwähnt. Eine weitere ist die rein mechanische Funktionsweise des Innenturms beim klettern, welches über einen recht massiven Spindelantrieb abläuft, mit derer der Innenturm auf/ab gefahren werden kann, um die Mantelelemente des Turms an/ab zu bauen.

Im Verhältnis zu den heutigen modernen Turmdrehkranen, mit denen sich immer mehr angleichenden Konstruktionsmerkmalen kann man nur immer wieder staunen, welche Lasten man schon damals mit diesen aus heutiger Sicht, an sich doch simplen Konstruktionen aus diversen Stahlprofilen und jeder Menge Schrauben, Scheiben und Muttern bei längst nicht so hoch legierten Stählen bewältigen konnte. Bestes Beispiel dafür sind immer wieder die Weitz Obendreher, die am Neubau der Oper Sydney gestanden haben, die konnten bis zu 40 tonnen heben und waren dabei noch unter Last verfahrbar. Das ist die Leistung, die heute z.B. ein Liebherr 630 EC-H 40 leistet, das aber natürlich mit wesentlich verbesserten Traglastwerten im Verhältnis zur Auslegerlänge.

Gruß
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033 — Direktlink
02.11.2017, 10:54 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

@ Graf Koks und Christoph,
vielen Dank. An 'Mantelturm' habe ich natürlich schon gedacht, war mir aber nicht sicher. Ausserdem habe ich dieses Buch nicht

Ich dachte allerdings mehr, dass der Mantelturm einteilig ist, so kenne ich das zumindest eher (was aber ja nicht viel heissen mag). Dieser Turm hier bei dem Weitz ist ja vierteilig, und ich dachte, dafür gäbe es eventuell einen anderen Begriff? Weiss jemand vielleicht, wie diese 4 Seitenwände beim französischen Weitz-Kran in der Originalsprache, also auf Französisch, heissen?

@ Graf Koks,
danke für Deine Erklärung zum Klettern! Spindelantrieb ist also das Stichwort. Ich stand ungelogen wie der Ochs vorm Berg vor diesem Weitz und habe das Kletterprinzip nicht verstanden. Ich weiss, das die alten Weitz früher die einzelnen Mantelturmsegmente selbst an- und abgebaut haben, Stück für Stück, Seite für Seite, aber ich habe nie verstanden, wie der Weitz dann auf- oder abklettern konnte. Jetzt müsste man noch ein paar Detailfotos zum Spindelantrieb haben!!!

Danke, gruss hendrik
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034 — Direktlink
02.11.2017, 11:09 Uhr
Graf Koks




Zitat:
Hendrik postete

Ganz unten, an der Unterseite dieses Zwischenstücks, ist noch ein weiteres Bauteil untergebracht (mutmasslich mit rotierenden Teilen), wovon ich nicht weiss, was das ist:


Wenn Du genau hinschaust, siehst du in der Mitte des Innenturms so gerade eben die Spindel und unterhalb davon das Getriebe des Spindelantriebs. Der Elektromotor ist an der Getriebeoberseite angeflanscht und lässt sich somit nicht aus dieser Position erkennen.

Wenn man sich das so anschaut soll man nicht meinen, das diese zumindest auf dem Bild recht kleine Spindel den ganzen Oberkran hochdrücken kann, der sicherlich auch so einige Tonnen auf die Waage bringt, aber oftmals täuscht man sich ja in den Dimensionen wie sie wirklich sind wenn man davor steht...

Gruß
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035 — Direktlink
02.11.2017, 11:21 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc

Hallo Hendrik,

"dieses Buch" muß man haben - basta! ()

Einteilig kann ein Mantelturmelement ja nie sein, weil es ja irgendwie um den Oberkran herumgebaut werden muß beim Klettern. Oftmals üblich waren zwei Winkelelemente, die jedoch zum Transport zu insgesamt vier Einzelseitenteilen zerlegt wurden, um Platz zu sparen. Lediglich für den Hub vor dem Kletterschritt wurden aus zwei Seitenteilen ein Winkelelement gebaut.

Gruß Christoph
--
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036 — Direktlink
02.11.2017, 11:21 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Graf Koks postete Wenn Du genau hinschaust, siehst du in der Mitte des Innenturms so gerade eben die Spindel und unterhalb davon das Getriebe des Spindelantriebs. Der Elektromotor ist an der Getriebeoberseite angeflanscht und lässt sich somit nicht aus dieser Position erkennen.

Wenn man sich das so anschaut soll man nicht meinen, das diese zumindest auf dem Bild recht kleine Spindel den ganzen Oberkran hochdrücken kann, der sicherlich auch so einige Tonnen auf die Waage bringt, aber oftmals täuscht man sich ja in den Dimensionen wie sie wirklich sind wenn man davor steht...

Alter Schwede...nun wird mir so einiges klar...many thanks!!

Und das Gegengewicht wird auch sicherlich wieder eingezogen beim Klettern, um den Oberkran in die Balance zu bringen, so wie dass schon unser User weitz hier erklärt hat.

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037 — Direktlink
02.11.2017, 11:36 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Menzitowoc postete Einteilig kann ein Mantelturmelement ja nie sein, weil es ja irgendwie um den Oberkran herumgebaut werden muß beim Klettern.

Entbehrt nicht einer gewissen Logik......danke

gruss hendrik
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038 — Direktlink
02.11.2017, 12:11 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Nochmal zum Mantelturm, ich dachte immer, ein Mantelturm wäre nur zur zusätzlichen Stabilität des eigentlichen Turms, oder zum Klettern (ähnlich einer Kletterglocke) - aber der oben gezeigte Weitz steht ja komplett und auch recht hoch aufgebaut und ausschliesslich auf seinem "Mantelturm" - kann man das also dann tatsächlich als Mantelturm bezeichnen?

Naja, sicherlich sind diese Begriffe sehr fliessend.

Die Stabilität und Statik und Torsionssteifigkeit des oben gezeigten Weitz-Turms finde ich sowieso faszinierend...kaum vorstellbar aus heutiger Sicht, dass das funktioniert. Wie Graf Koks schon schrieb, Schräubchen, Muttern, Eckverbinder, Winkelprofile......Wahnsinn!

gruss hendrik
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039 — Direktlink
02.11.2017, 12:25 Uhr
kim

Avatar von kim


Zitat:
Hendrik postete
Der Turm besteht von unten bis oben aus verschraubten Wandelementen. Gibt es hierfür eine spezielle Bezeichnung?












.....
Hi Hendrik.
Nice detail photos!
I m sorry! Look scary for this crane have only Bolt and nut for connection.

A Joystick for operation like my operation liebherr K crane
....
Best regard from Thailand.

Kin.
--
Towercrane operator
Towercrane 1:50 scale model.
Hevy transport 1:87 scale model.
,,,,,,,,,,,,,,,,,,
INTER-LIFTING
Scale model
https://www.facebook.com/profile.php?id=61552019892048
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040 — Direktlink
02.11.2017, 16:42 Uhr
weitz



Hallo Hendrik,

Wunderschoene Detailbilder des Weitz X1361!!

Ein Kopie des Montagebuches dieses Kranes ist zu finden bei "www.Kran-Info": Downloads.

Uebrigens, der Turm hat einen Aussenmass von etwa 2,45 Meter.


Bin erfreut, dass es mehrere Weitz-Liebhaber gibt!!

(ich wohne zu weit weg von diesem schoenen Kran,leider...)

Herzlichen Gruss,
Weitz
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041 — Direktlink
02.11.2017, 19:04 Uhr
Graf Koks




Zitat:
weitz postete
Hallo Hendrik,

Wunderschoene Detailbilder des Weitz X1361!!

Ein Kopie des Montagebuches dieses Kranes ist zu finden bei "www.Kran-Info": Downloads.

Uebrigens, der Turm hat einen Aussenmass von etwa 2,45 Meter.


Bin erfreut, dass es mehrere Weitz-Liebhaber gibt!!

(ich wohne zu weit weg von diesem schoenen Kran,leider...)

Herzlichen Gruss,
Weitz

Mir hat sich in Sachen Weitz schon in jungen Jahren das unten zu sehende Bild eingeprägt, eine Szene aus dem Film "Fantomas bedroht die Welt"...


Bildquelle: Gaumont International

...das ist bei mir irgendwie daran beteiligt diese Krane schön zu finden bis zum heutigen Tag.

Gruß
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042 — Direktlink
03.11.2017, 21:07 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
weitz postete Wunderschoene Detailbilder des Weitz X1361!!
Ein Kopie des Montagebuches dieses Kranes ist zu finden bei "www.Kran-Info": Downloads

Vielen Dank für diesen Tip!!! Dieses Montagebuch ist Gold wert...

Nun können wir auch die Bauteile benennen: Der Turm des Krans wird einfach nur Aussenturm genannt. Er besteht aus vier Seitenwänden. Das, was ich oben lapidar als 'Reduzierstück' bezeichnet habe, ist korrekt der Kletterturm mit Schraubspindelantrieb. In diesem Kletterturm dreht sich dann die Turmspitze mit dem Kabinenteil. Die Drehung wird ermöglicht mittels Rollenkranz (oben im Kletterturm) und Drehwerkskranz (unten im Kletterturm).

Und noch viele weitere tolle Sachen zu lesen...

gruss hendrik
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043 — Direktlink
05.11.2017, 12:04 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Stephan1964 postete Bei einigen Kränen aus der Zeit sieht man deswegen auch so witzige Hilfskränchen auf der Turmspitze, die zum Hochziehen dieser "Rallonges de Tour" dienten, wenn man konstruktionsbedingt mit der eigenen Laufkatze nicht nah genug ran kam.

Jetzt mal ohne Scheiss, welche Krane meinst Du? Die Hilfsgalgen oben auf der Turmspitze kenne ich hauptsächlich bei den alten schönen Italienern (allen voran natürlich Edilmac, aber auch Ferro, Alfa, FM Gru etc), aber nicht bei den Franzosen (Weitz, Potain, Richier, Pingon). Die Franzosen (allen voran natürlich Potain) hatten zumeist oben auf der Turmspitze ein zusätzlichen Rollensatz, um die Abspannstangen per Seilzug hochzuziehen und zu verbolzen.

Die exakte Funktion der (in meinen Augen hauptsächlich italienischen) Hilfsgalgen oben auf der Turmspitze erschliesst sich mir nicht 100%.ig. Doch nicht zum Hochziehen von Seitenwänden eines Aussenturms so wie beim Weitz und beim grossen Kröll (siehe Bildbeispiel vorher)? Ich dachte, dass wäre eher ein kleiner Hilfsgalgen für Wartungsarbeiten. Aber ich bin mir keinesfalls sicher.

gruss hendrik
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044 — Direktlink
05.11.2017, 17:47 Uhr
Graf Koks




Zitat:
Stephan1964 postete

Zitat:
Graf Koks postete

Zitat:
Stephan1964 postete

Zitat:
Hendrik postete

Zitat:
weitz postete Wunderschoene Detailbilder des Weitz X1361!!
Ein Kopie des Montagebuches dieses Kranes ist zu finden bei "www.Kran-Info": Downloads

Vielen Dank für diesen Tip!!! Dieses Montagebuch ist Gold wert...

Nun können wir auch die Bauteile benennen: Der Turm des Krans wird einfach nur Aussenturm genannt. Er besteht aus vier Seitenwänden. Das, was ich oben lapidar als 'Reduzierstück' bezeichnet habe, ist korrekt der Kletterturm mit Schraubspindelantrieb. In diesem Kletterturm dreht sich dann die Turmspitze mit dem Kabinenteil. Die Drehung wird ermöglicht mittels Rollenkranz (oben im Kletterturm) und Drehwerkskranz (unten im Kletterturm).

Und noch viele weitere tolle Sachen zu lesen...

gruss hendrik

Hallo Hendrik, Jörg,

hier noch etwas "Senf" zum dazu geben

Der gemeine Franzose nannte die Einzelteile des Aussenturms ("Aussen-Mantel-Turm", "Aussenmantler-Kran" ...und was es da alles für Mundartbezeichnungen gab) RALLONGE DE TOUR, also simpel "Turmerweiterung". Das ist von der Beschreibung her natürlich wesentlich unpräziser, als im Deutschen ^^, trotzdem hat es geklappt

Es waren in der Tat 4 einzelne flache Fachwerkteile, die dann am und um den Kran bzw. dessen Innenturm montiert wurden. Bei einigen Kränen aus der Zeit sieht man deswegen auch so witzige Hilfskränchen auf der Turmspitze, die zum Hochziehen dieser "Rallonges de Tour" dienten, wenn man konstruktionsbedingt mit der eigenen Laufkatze nicht nah genug ran kam.

Das war schon ein Gefummel und sicher auch nicht sehr benutzerfreundlich - um nicht zu sagen gefährlich - da in luftiger Höhe eine Unzahl Schräubchen zu drehen. sicher lustig, wenn der Schraubeneimer mal abgestürzt ist - dann schon lieber Bolzen in Halterungen direkt vor der Monteursnase.

Auch das mit der senkrechten Leiter, die sich daraus ergibt, wäre heute aus Sicherheitsgründen so nicht mehr zulässig.

Im Aussenturm steckt also ein Innenturm zum Klettern, wie Jörg es schon treffend beschrieben hat.

Bei den Uralt Weitz-en, die noch keinen modernen Kugeldrehkranz hatten, steckte in dem Innen(Kletter)turm dann der am Fuß des Innenturmes drehbare, verlängerte Krankopf, der zusätzlich am oberen Rand des Innenturmes mittels Rollen beim Drehen geführt wurde, sodaß er unten und in der Mitte fixiert war, der Rest schaute oben raus und trug Ausleger/Gegenausleger usw.

Im Prinzip (mit etwas Phantasie) vergleichbar mit dem sogenannten "Königszapfen" bei den früheren Untendrehern, wo sich die Drehbühne um einen fest auf dem U-Wagen angebrachten "Zapfen" drehte und über seitliche Rollen schön brav in Position gehalten wurde.

Der Vorteil dieser Turmkonstruktion liegt eindeutig in den reduzierten Transport Maßen der Turmteile, was aber durch Frickelarbeiten am Kran beim Klettern wieder Nachteile brachte.

Dem ggü war das Aufkommen der Kompaktstücke, wie Kaiser, Liebherr HC, aber natürlich auch Potain und am Ende fast alles anderen hatten bzw. haben, schon vorteilhaft.

Wenn man auch bedenkt: bei großen Turmhöhen nimmt man heute gerne die wuchtigen Kletterrahmen ab, wenn man sie nicht braucht. Damals mußte der arme Weitz (und andere) immer alles mit sich herumtragen.

Grüsse, stephan

Wir "Kranromantiker" neigen gerne dazu diese hier beschriebenen Krangenerationen zu vergöttern, sicher aber war damals das Handling dieser Geräte eine enorme Arbeitsleistung und alles andere als ungefährlich. Es ist ja auch eine Menge an Unfällen passiert, die in den folgenden Jahrzehnten das Thema Sicherheit immer mehr in den Vordergrund gerückt hat. Diese Tatsache, sowie die immensen Fortschritte in Konstruktion, Fertigung, Materialforschung und ein immer ausgeprägterer Optimierungsdrang brachten und bringen uns die heutigen hoch belastbaren und schlanken Krankonstruktionen.
Wie man z.B. anhand eines Liebherr 81 K.1, ARCOMET A50 und anderen neuen Kranen sehen kann, scheint die Grenze des technisch machbaren sich weiterhin nach oben zu bewegen.
Die optische Erscheinung, Anmutung und Eleganz bleibt gegenüber vor, sagen wir mal grob 40 Jahren, heutzutage deswegen oftmals auf der Strecke.
Ich denke da nur an die neue HUP-Serie bei den Potain Untendrehern, da hat man doch als Freund des "Alten Eisens" einiges dran zu tun sich diese merkwürdige Konstruktion schön zu gucken...

Gruß

Wohl wahr, Jörg!

...wobei ein Liebherr 81k1 und ein Arcomet A50 sicher nicht in einer Liga spielen - das hatten wir ja schonmal.

Der Arcomet mag von weitem imposant aussehen, scheint aber konstruktiv und in Sachen technischer Ausstattung und Innovation auf einem früheren Niveau stehengeblieben zu sein.

Aber vielleicht definiert sich dessen Markt auch nicht über "Best in Class" sondern einfach über den Preis ;-)

VG Stephan

Ich hatte die beiden Probanden auch nur als Beispiel genommen, weil sie mir gerade so in den Kopf kamen.

Zwischen Arcomet und Liebherr sieht man natürlich eine gewisse Distanz, was ja auch ganz normal ist, betrachtet man die größen der Herstellerwerke mit der Schlußfolgerung, das ein Globalplayer eben ganz andere finanzielle Möglichkeiten in der Entwicklung bereit stellt, wie überhaupt in der gesamten Umsetzung solcher Projekte.

Deswegen kann man anders herum gedacht, auch den Hut vor Arcomet ziehen so einen Kran auf den Markt zu bringen.

Wie gut und langlebig ein Kran gebaut ist, das zeigt sich erst nach vielen Jahren harten Baustelleneinsatz, schaut man sich an wie viele 20 Jahre und ältere Arcomet noch im Einsatz sind, so beutet das, einfacher gestrickt muß nicht unbedingt schlecht sein. Das vielleicht über die Jahre der Kranmonteur mal öfter kommen muß mag durchaus sein.

Der Markt wird auch beim A50 über Top oder Flop entscheiden, wovon ich eher von Top ausgehe

Gruß
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045 — Direktlink
05.11.2017, 21:12 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Graf Koks postete Wir "Kranromantiker" neigen gerne dazu diese hier beschriebenen Krangenerationen zu vergöttern, sicher aber war damals das Handling dieser Geräte eine enorme Arbeitsleistung und alles andere als ungefährlich. Es ist ja auch eine Menge an Unfällen passiert, die in den folgenden Jahrzehnten das Thema Sicherheit immer mehr in den Vordergrund gerückt hat.

Ganz klar! Es gab schrecklich Unfälle damals, insbesondere beim Klettern. Aber genauso ist das ja mit allem. Auch die alten Autos, die wir alle lieben, waren eigentlich saugefährlich....Auffahrunfall mit 30 km/h und man konnte tot sein! Heute rasen die Knallos mit 100 km/h ineinander und steigen unverletzt aus...schütteln sich lediglich den Staub ab.

Naja, gute Entwicklung eigentlich!

gruss hendrik
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046 — Direktlink
08.11.2017, 08:33 Uhr
LR 120




Zitat:
Hendrik postete

Zitat:
Stephan1964 postete Bei einigen Kränen aus der Zeit sieht man deswegen auch so witzige Hilfskränchen auf der Turmspitze, die zum Hochziehen dieser "Rallonges de Tour" dienten, wenn man konstruktionsbedingt mit der eigenen Laufkatze nicht nah genug ran kam.

Jetzt mal ohne Scheiss, welche Krane meinst Du? Die Hilfsgalgen oben auf der Turmspitze kenne ich hauptsächlich bei den alten schönen Italienern (allen voran natürlich Edilmac, aber auch Ferro, Alfa, FM Gru etc), aber nicht bei den Franzosen (Weitz, Potain, Richier, Pingon). Die Franzosen (allen voran natürlich Potain) hatten zumeist oben auf der Turmspitze ein zusätzlichen Rollensatz, um die Abspannstangen per Seilzug hochzuziehen und zu verbolzen.

Die exakte Funktion der (in meinen Augen hauptsächlich italienischen) Hilfsgalgen oben auf der Turmspitze erschliesst sich mir nicht 100%.ig. Doch nicht zum Hochziehen von Seitenwänden eines Aussenturms so wie beim Weitz und beim grossen Kröll (siehe Bildbeispiel vorher)? Ich dachte, dass wäre eher ein kleiner Hilfsgalgen für Wartungsarbeiten. Aber ich bin mir keinesfalls sicher.

gruss hendrik

Genau dafür waren die gedacht.

Zu den Franzosen:
Pingon hatte früher eine Quertraverse mit Laufkatze in der Turmspitze verbaut, an der sich die Turmschalen hochziehen liessen.
Sehr schön bei dem Exemplar huer zu sehen:
http://www.album-mmt.it/foto/v/macchine-per-il-sollevamento/gru-edili-a-torre/0_Pingon_macchsollev.JPG.html

Gruß,
Markus

Dieser Post wurde am 08.11.2017 um 08:34 Uhr von LR 120 editiert.
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047 — Direktlink
08.11.2017, 12:55 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
LR 120 postete Genau dafür waren die gedacht.
Zu den Franzosen:
Pingon hatte früher eine Quertraverse mit Laufkatze in der Turmspitze verbaut, an der sich die Turmschalen hochziehen liessen.
Sehr schön bei dem Exemplar hier zu sehen:
http://www.album-mmt.it/foto/v/macchine-per-il-sollevamento/gru-edili-a-torre/0_Pingon_macchsollev.JPG.html

Excellente Diskussion, sehr lehrreich, vielen Dank mal wieder.

Es ist unwahrscheinlich schwer, im Netz die Klettervorgänge der alten Krane zu finden, es ist so gut wie kein Bildmaterial erhältlich. Wie sind denn die alten italienischen und französischen Krane geklettert - alle hydraulisch? Oder gab es irgendwoanders ebenfalls eine rein mechanische Klettereinrichtung wie beim Weitz?

Das einzige Mal, wo ich diesen Hilfsgalgen mal "in Betrieb" gesehen habe, war an einem schönen EDILMAC 60.26 in Italien im Jahr 2015. Ich denke aber nicht, dass es sich hierbei um einen Klettervorgang handelte, auch war der Aussenturm dieses Krans definitiv einteilig. Nun werden heutzutage die meisten Obendreher in Europa ja bekanntermassen auch gleich auf endgültige Hakenhöhe gebracht dank leistungsfähiger Autokrane und klettern kaum mehr (anders als in den 50-er bis 80-er Jahren)








Dieser Post wurde am 08.11.2017 um 12:59 Uhr von Hendrik editiert.
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048 — Direktlink
08.12.2017, 19:41 Uhr
Graf Koks



https://www.youtube.com/watch?v=zyGEjtp3cNo&feature=youtu.be

Ein richtig toller Film aus der Pionierzeit der Turmdrehkrane in Frankreich, wie bei den Franzmännern üblich wird jede Menge gequatscht, aber die Filmszenen sind einmalig, im übrigen nicht nur was die Krane anbelangt.
Die hier zu sehenden Weitz Krane sind wohl so ziemlich aus den ersten Serien der klassischen Obendreher.

Gruß
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049 — Direktlink
03.02.2018, 12:52 Uhr
jurij



Hier mal ein 32 Jahre altes Bild mit mein liebsten und besten Kran, Weitz X1266Y

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