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Hansebubeforum » Vorbild » Kippe Frechen? » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: [ 1 ] -2-
025 — Direktlink
22.03.2006, 18:12 Uhr
eljamil



Hallo Fritz !

Die Schreitbagger (also auch Big Muskie ) gehen rückwärts . Da der Schürfkübel bei schreiten auf dem Boden liegt können sie nur ein paar Schritte vorwärts gehen. Wenn der Kübel angehoben wäre könnte er gegen den Ausleger schlagen und ihn beschädigen.

Mit freundlichen Grüßen
eljamil
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23.03.2006, 18:51 Uhr
Burkhardt
Admin
Avatar von Burkhardt

Hier zwei Bilder von Eljamil




--
Beste Grüße aus dem Alstertal und den Vierlanden, in Hamburg

Burkhardt Berlin
---


...ein dickes Fell? Das hatte ich früher nie... ich habs mir wachsen lassen...

Dieser Post wurde am 23.03.2006 um 19:26 Uhr von Burkhardt Berlin editiert.
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23.03.2006, 18:58 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Burkhardt Berlin postete
Hier zwi Bilder von Eljamil

Insbesondere das zweite Bild finde ich klasse.
Schade - selbst mal wieder ein Motiv verpasst.


Tschüs,

Sebastian
--
Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de
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028 — Direktlink
24.03.2006, 12:53 Uhr
eljamil



Hallo Sebastian

Habe den Arbeitstakt in Bildern festgehalten ,Schürfen ,Transportieren und im Letzten Bild entleeren . Die Bilder wurden vom Ballast des Absetzers aufgenommen daher das gute ergebniss.

eljamil
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24.03.2006, 15:54 Uhr
Gast:Michael Bergmann
Gäste



Zitat:
Sebastian Suchanek postete

Zitat:
Burkhardt Berlin postete
Hier zwi Bilder von Eljamil

Insbesondere das zweite Bild finde ich klasse.
Schade - selbst mal wieder ein Motiv verpasst.


Tschüs,

Sebastian

Dem schließe ich mich an! Das zweite Bild sieht aus wie eine sehr gute Zeichnung, nich schlecht

Dieser Post wurde am 24.03.2006 um 15:54 Uhr von Michael Bergmann editiert.
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25.03.2006, 12:59 Uhr
Stephan
Moderator
Avatar von Stephan

Kleine Info am Rande: Normalerweise buddelt man ja mit einer Schleppschaufel ziemlich große Löcher. Bei diesem letzten Job der Maschine galt es aber, den auf dem zweiten Bild sehr gut erkennbaren Abraumwall weg zu baggern, also nicht von unten nach oben zu schürfen sondern genau anders herum!. Hört sich komisch an und deshalb hat man es erst einmal mit einem sehr großen elektro-hydraulischen Zweischalengreifer an Stelle des Schürfkubels versucht. So richtig scheint sich diese Idee aber nicht bewährt zu haben...

Gruß vom Rhein
Stephan
--
Gruß vom Rhein
Stephan

"Hätten Sie aber können!!!"
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031 — Direktlink
25.03.2006, 17:42 Uhr
eljamil



Hallo Stephan

Es wurde einige Zeit mit einem Zweischalengreifer gearbeitet , da der Greifer über Kabel gesteuert und nicht über Funk ist das Kabel zu oft gerissen und die Maschine hatte zu lange ausfallzeiten . Aus diesem Grund habe die Draglinefahrer vorgeschlagen es mit dem Abraumschürfkübel zu versuchen was dann hervoragend geklappt hat . Mit dem Zweischalengreifer wäre die Kippe Frechen heute noch in Betrieb.

Gruß
eljamil
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032 — Direktlink
12.08.2014, 13:56 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc

Hallo,

einer der Walking Draglines von Rheinbraun (Datenblatt und Prospekt zum Bucyrus-Erie 480W im DHS-Forum) ist nach seinem Gastspiel im Tagebau Welzow-Süd inzwischen in Frankreich bei Durance Granulats in Peyrolles en Provence angekommen und dort mit neuer Lackierung im Einsatz. Im französischen Baumaschinenforum gibt es Bilder vom Zusammenbau und bei Youtube gibt es einen Zeitraffer-Film und einen Montagefilm.

Wenn ich mit meinem Schulfranzösisch den Text richtig interpretiere, wurde der Bagger von Scholpp ab April 2012 in Welzow zerlegt und in Frankreich bis September 2012 wieder montiert.

Finde ich toll, dass sich noch mal wieder ein Käufer für so eine Maschine gefunden hat. In Frankreich gab es bis vor kurzem noch einige Walking Draglines in der Kiesbaggerei. Ein Marion 7800 wurde allerdings vor nicht allzulanger Zeit verschrottet, weil die Kiesgrube geschlossen wurde (Ort weiß ich gerade nicht ). Auch wurden solche Walking Draglines dieser 600 bis 800t Kategorie bei den Flußbegradigungsarbeiten in den 60iger und 70iger Jahren eingesetzt.

Von Deutschland ist mir nicht bekannt, dass es Einsätze von Walking Draglines bei Bauarbeiten gab. Hier kenne ich nur die beiden Bagger von Rheinbraun (Baujahr 1965) und einige russische Walking Draglines in den ostdeutschen Tagebauten - siehe Thread im Bauforum24.

Gruß Christoph
--
Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten)

Dieser Post wurde am 12.08.2014 um 14:14 Uhr von Menzitowoc editiert.
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033 — Direktlink
12.09.2014, 10:08 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc

Hallo,

Hawe hat ja im Posting Nr. 14 nach der Bewegungsweise dieser Walking Draglines gefragt und auch schon einige Antworten bekommen.

Ich habe jetzt mal einige Filme aus Youtube rausgesucht, auf denen man den Schreitvorgang der unterschiedlichen Systeme ganz gut sehen kann.

Zu Beginn das klassische Monighan-Exzenter-Schreitwerk (ab 1934 Bucyrus-Erie in USA bzw. Ruston-Bucyrus in England; heute Caterpillar) – auch Martinson Tractor (nach seinem Erfinder Oscar J. Martinson) – genannt, wie es auch heute noch gebaut wird und wie es auch an den Rheinbraun-Geräten verbaut ist. (US Patent Nr. 1591764; eingereicht am 23.3.1926; erteilt am 6.7.1926)
Ein weitere Film; walken beginnt bei 1:03 min.
Ein Blick von vorne und von hinten auf einen Bucyrus-Erie 1250W Walking Dragline mit Blick auf die sich hebende Grundplatte.
In diesem Film einer 65 cyd Walking Dragline sieht man auch mal die Kombination von Schreiten und Drehen, somit eine Kurvenschreiten.

Rapier W90 (2 cyd) – dieses Gerät arbeitet mit einem Exzenterschreitwerk nach Cameron & Heath (US Patent Nr. 2259200; eingereicht 21.2.1940; erteilt am 14.10.1941). Dieser Bagger wurde vom australischen „Melbourne Steam Traction Engine Club“ restauriert und auch in wieder im Betrieb gezeigt (bei 4:03 min walkt er los!).

Eine Marion 7820 Walking Dragline mit einem Kurbelschreitwerk neuerer Bauart– von der kinematischen Bewegung und Hebelverhältnissen ähnlich dem System nach Cameron & Heath (Rapier-Schreitwerk).
Das erste Marion Kurbelschreitwerk sieht man hier am Beispiel einer Marion 7800 Walking Dragline bei 3:02 min.
Übrigens hat jemand auch mal eine kleine Marion 7200 Walking Dragline aus Lego gebaut und die kann auch richtig schreiten!


Bis auf zwei Ausnahmen ist der Bewegungsablauf bei allen Walking Draglines gleich:
Die Geräte schreiten rückwärts und durch Kippen des gesamten Gerätes wird die Grundplatte hinten angehoben und schleift vorne auf dem Boden. Bei den mechanischen Exzenterschreitwerken ist die Schrittlänge immer gleich.
Bei den russischen Walking Draglines werden oft Schreitwerke verwendet, bei denen die Bewegung statt mit mechanischen Exzenter mit zwei Hydraulikzylindern je Seite erzeugt werden. Die Schrittlänge ist damit variable, der Grundablauf der Bewegung mit Oberwagenkippen und schleifender Grundplatte ist jedoch identisch.

Eine bedeutende Ausnahme von der Regel des Grundplattenschleifens ist die größte je gebaute Walking Dragline Bucyrus-Erie 4250W „Big Muskie“. (220cyd).
Durch vier vertikale Hydraulikzylinder wird die Grundplatte komplett frei gehoben und mit horizontalen Schiebezylindern in den Schreitschuhen nach hinten bewegt. Hub und Schrittlänge sind somit variable und können den örtlichen Verhältnissen angepasst werden.

Zweite Ausnahme sind die frühen Page Walking Draglines, die ebenfalls den kompletten Bagger anheben und nach hinten schieben. Diese Schreitwerke sind jedoch derart wahnsinnig kompliziert, dass sie sich nicht durchgesetzt haben (US-Patent Nr. 1879446; eingereicht am 12. 2.1931; erteilt am 27.9.1932).

Was aber wirklich bei allen Walking Draglines gleich ist, ist der grundsätzliche Ablauf der Bewegung und die Aggregateanordnung:
rückwärts, in zyklischen Schritten und die Bewegungsorgane sind am Oberwagen befestigt.

Gruß Christoph
--
Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten)

Dieser Post wurde am 12.09.2014 um 10:12 Uhr von Menzitowoc editiert.
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034 — Direktlink
15.09.2014, 13:48 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc

Hallo,

wo wir gerade bei den verschiedenen Schreitwerken von Walking Draglines sind, sollte mal daran erinnert werden, dass sich in diesem Jahr die Patenterteilung zur Erfindung des 1. Schreitwerkes von Oscar Martinson zum 100. mal jährt (US-Patent Nr. 1101460; eingereicht 2.4.1913; erteilt und veröffentlicht 23.6. 1914)

Oscar Martinson war Ingenieur beim Baggerhersteller Monighan Machine Co. aus Chicago, MI, USA und hat das erste Schreitwerk für solche Maschinen entwickelt und die Geräte mit diesem Schreitwerk haben sich sehr erfolgreich verkauft.

Allerdings besteht die Genialität dieser Erfindung nicht im Exzenterschreitwerk selber, sondern in der Entwicklung des Baggerkonzeptes und der Bewegungsform selber.
Um dies richtig würdigen zu können, muss man sich vor Augen führen, wie solche Schleppschaufelbagger sich früher bewegten.
Viele Großgeräte für die Gewinnungsindustrie und Kanalbaustellen hatten damals gar keine Bewegungsorgane, sondern bestanden nur aus einem bewegungslosen Untergestell, welches auf Holzrollen gerollt wurde – wie die alten Ägypter schon ihre Steinquader zur Pyramidenbaustelle gezogen hatten. Damit das ganze nicht im weichen Baustellengrund einsank, mussten große Baggermatratzen untergelegt werden. Der Bagger zog sich dann über den temporär verankerten Schleppkübel mit dem Schleppsein vor. Die Holzwalzen mussten von Hand nach vorne getragen werden und die Baggermatrazen legte sich der Bagger selber nach vorne.
Alles in Allem eine wahnsinnige Quälerei -> auf einer Baustelle am Eaglewood Dam in Miami ein solcher Skid and Roller Schleppkübelbagger im Mai 1920. Ein weitere Bagger dieses Unterwagentypus
auf der Baustelle in Miamisburg East Side im Juni 1920.

Besser ging es dann mit auslegten Gleisrosten und Schienenradsätzen. Entweder antriebslos – dann erfolgte der Vortrieb wieder mit dem Schleppseil – oder mit umständlichen Kettenantrieb vom Oberwagen durchs Drehwerk zu den Drehgestellsätzen. Mit viel Aufwand musste immer ein Gleissystem in ausreichender Qualität angelegt werden. Da die Gleissysteme nur so lang wie nötig gebaut wurden, konnten die Geräte auch nicht mal eben so verlegt werden – z.B. in Notsituationen bei Überflutungen – sondern waren eigentlich semistationär. Und wenn sie mal vom Gleis rutschten, war guter Rat auch teuer.

Auch gab es schon Ansätze von Raupenfahrwerken in Form z.B. dieses Marion Baggers (Bild von 1921). Allerdingt blieb das hohe Gewicht auf wenig tragfähigem Boden der Großmaschinen ein gewaltiges Problem, welches immer Schwierigkeiten bereitete.

Die Firma Monighan baute vor Martinsons Erfindung bis 1913 auch solche Draglines auf „Skid and Rollers“.

Das Radikale an Martinson´s Erfindung ist, das er den Baggeraufbau und die Bewegung komplett neu gedacht hat:

1. Die wenig tragfähigen Böden auf den Baustellen und Tagebauten erfordern eine möglichst große Standfläche
-> Martinson stellt die Dragline einfach auf eine ausreichend große Platte!

2. Draglines sind von ihrer Arbeitsweise Standbagger, die sich beim Füllen des Grabgefäßes nicht bewegen
-> Martinson benötigt also nur Bewegungsorgane, die in den Arbeitspausen aktivierbar sein müssen.

3. Draglines arbeiten vom Prinzip her auf sich zu und müssen mit Arbeitsfortschritt rückwärts von der Abbaukante wegbewegen
-> Martinson benötigt also nur eine Bewegungsrichtung, eben rückwärts.

4. Weil die Ortsveränderung nur in den Arbeitspausen erfolgt, kann man die vorhandene technischen Einrichtung der Dragline auch für die Bewegung nutzen
->Martinson nutzt das eh vorhandene Drehwerk für die Lenkbewegung. Das Baggerheck wird mit dem Drehwerk einfach in die Bewegungsrichtung gedreht.

5. Wenn man nun noch bereit ist, bei der Bewegung zwei Phasen zu akzeptieren – lineare Bewegung und Richtungsänderung – ist man auch schon bei der Diskontinuierlichen Schreitbewegung.

6. Für einen sicheren Stand der Dragline beim Bewegen benötigt man entweder eine große Platte (Grabzustand) oder eine statisch bestimmte Dreipunktlagerung
-> Martinson nutzt als dritten Lagerpunkt – neben den beiden Schreitfüßen – die eh vorhandene Grundplatte als dritten Stützpunkt. Es wird somit nur ein Schreitwerk mit zwei zusätzlichen Stützpunkten benötigt.

Das alles zusammengenommen führt dazu, die Antriebsmechanik für die Dragline richtungsfest am Oberwagen anzubringen, denn gelenkt wird ja durch Oberwagendrehen und bewegt wird immer rückwärts. Außerdem kann dann der Unterwagen vollständig frei von mechanischen Antriebsorgangen bleiben und wie bei Punkt 1 geschildert zur Platte vereinfacht werden.

Nach den obigen Vorüberlegungen und Festlegungen ist jedoch ein weiterer genialer Schachzug von Martinson die eigentliche Festlegung des Schreitvorganges:

Es wird nicht die ganze Maschine angehoben und nach hinten bewegt, sondern nur das Heck angehoben. Vorne stützt sie sich auf die schleifende Grundplatte ab. Das Anheben des Hecks ist nötig, damit sich die Platte beim Ziehen über den Boden nicht eingräbt.

Jetzt wird nur noch eine Mechanik gesucht, die den Bagger nach vorne ankippt und nach hinten zieht und das ganze möglichst in einer kontinuierlichen Bewegung.
Dies löst Martinson mit der von ihm patentierten Exzentermechanik.
Die Version von 1913 ist zwar recht labberig, aber die zum „Walken“ gebrachten Draglines sind den anderen Schleppschaufelbaggern so haushoch überlegen, dass sie sich blendend verkaufen.

Denn ab jetzt benötigt die Walking Dragline
keine Baggermatrazen
keine Bodenpräparation
keine Gleissysteme
keine Hilfsmannschaft
keine langen Arbeitsunterbrechungen für das Bewegen

Von der ersten Version des „Martinson Tractor“ genannten Schreitwerkes werden von 1913 bis 1925 insgesamt 234 Maschinen dieser T-Serie zwischen 1cyd. und 4cyd. Kübelvolumen gebaut und natürlich auch verkauft (Werkszulassungen zum Schönen der Absatzzahlen gibt´s erst heute bei den Autobauern ). Bis Page ab 1923 ebenfalls Walking Draglines anbot, war Monighan Monopolist für solche Walking Draglines.

Ab 1925 verbesserte Martinson sein Schreitwerk noch einmal signifikant (US Patent Nr. 1591764; eingereicht am 23.3.1926; erteilt am 6.7.1926) und entwickelte die Bauform, die bis heute gebaut wird (mit kleinen Abweichungen gegenüber den Patentzeichnungen) – die W-Serie.

Zwar gibt es inzwischen eine ganze Anzahl unterschiedlicher Exzenterschreitwerke, aber die Grundbewegung ist immer noch so, wie Martinson sie vor 100 Jahren erfunden hatte – Ankippen, Schleifen/Ziehen, Absetzen – und das macht die Sache in meinen Augen so genial.

Es gibt übrigens eine weitere Baumaschine, die die Prinzipüberlegungen zum Walking Dragline mit einer kontinuierlichen Bewegung umsetzt:
Der französische Pingon-Standbagger, erfunden von Pierre Pingon (US-Patent Nr. 3142395 A; eingereicht am 24.11.1960; erteilt am 28.6.1964). Lenken und Fahren erfolgen kontinuierlich, die Antriebsorgane sind am Oberwagen angebracht und werden im Arbeitszustand hochgezogen -> Film. Der Bagger steht dann auf seinem Grundrahmen. Wie sich jeder beim Blick auf den Hydraulikbaggermarkt überzeugen kann, ist der wirtschaftliche Erfolg aber nicht vergleichbar mit den großen Walking Draglines.

Gruß Christoph

P.S.: Einige interessante Links zum Thema noch:
Historische Monighan 1-T Walking Dragline im Busch gerettet und eine bei Flußbaggerungen. Das immer wieder gezeigte Bild der ersten Minighan 1-T Walking Dragline mit einem Artikel von Thomas Berry von der HCEA.
Und noch mal einige Geräte in Miami – neben dem Fluß, und in vollem Kübelschwung sowie beim walken über ein Feld.
Auf diesem Bild sieht man eine etwas degrangierte Monighan Walking Dragline nach der Überflutung. Hier sieht man das alte Monighan-Schreitwerk in der unteren Position mit den losen Ketten.
--
Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten)

Dieser Post wurde am 15.09.2014 um 15:15 Uhr von Menzitowoc editiert.
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15.09.2014, 15:09 Uhr
BUZ



Christoph,

es wird Zeit, das Du ein Buch schreibst!
"Technische Beschreibungen und Ausführungen in der Krantechnik" könnte ich mir als Titel vorstellen....

Oder jemand kopiert Deine Postings hier raus.... und macht damit Kohle und kassiert die Lorbeeren

Gruß
BUZ
--
das beste was ein Mensch werden kann, ist HESSE!
---------------
www.schwerlast-rhein-main.de
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05.08.2016, 15:20 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc

Hallo,

im Thread „Bilder mal anders...Zeichnungen aus eigener Hand“ hatte ich ja vor einiger Zeit folgende Scherzkonstruktion auf Basis einer Walking Dragline gezeigt:


Zitat:
Menzitowoc postete; Posting Nr. 150 vom 24.3.2016
Hallo,




Zitat:
Hendrik postete

Zitat:
Menzitowoc postete

Teleskopkran-Walker (Der Gipfel des Unsinns!)

Wenn der in USA auf den Straßen unterwegs ist, braucht der Ausleger sicher auch einen Schreitschuh-Walking-Dolly Zeichnung bitte nachreichen
gruß hendrik

Ich denke, alle waren sich da einig: Das ist wirklich Spinnerei!

Das mag so sein, man kann es aber trotzdem durch die Realität toppen: Die Finnen, die spinnen!

Vor einigen Jahren habe ich eine kleine Avatar-Zeichnung mit einem Seilhochlöffelbagger und Exzenterschreitwerk im Internet gefunden und so etwas als Scherzzeichnung aufgefasst.
Aber es gab wirklich so etwas: den Hyppy-Heikki oder Lokomo 3 genannten Bagger von Lokomo – Bild vom aktiver Einsatz und als verrostetes Teil (scheint also die Jahre überlebt zu haben).

Die Konstruktion ist insbesondere deshalb so interessant oder zumindest kurios, weil der Baggerausleger keinen Stilvorschub hat, sondern nur den einfacheren Vorschub durch die Auslegerneigung. Da das Schreitwerk nur ganze Schrittlängen laufen kann, wird es nicht so ganz einfach gewesen sein, damit sich richtig zu positionieren. Allerdings ist das Schreitwerk tatsächlich umgekehrt zur Walking Dragline montiert, so dass die Bewegungsschritte vorwärts erfolgen, was ja auch der Abbaurichtung entspricht.

Gruß Christoph
--
Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten)

Dieser Post wurde am 05.08.2016 um 23:17 Uhr von Menzitowoc editiert.
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08.03.2019, 14:47 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc

Hallo,

im Posting Nr. 33 vom 12.9.2014 hatte ich ja mal eine Linksammlung zu Videos zusammengestellt, die den Schreitvorgang der verschiedenen Schreitwerke bei Walking Draglines zeigen.

Inzwischen ist bei Youtube ein Film mit dem Schreitvorgang bei einer Rapier W150 Walking Dragline aufgetaucht. Die Maschine arbeitete in einer der damaligen Tongruben der London Brick Company bei Stewartby in der Nähe von Bedford (wohl 1991 geschlossen).

Die meisten Rapier Walking Draglines verwendetetn das Schreitwerk nach Cameron & Heath (US Patent 2259200; eingereicht 21.2.190 bzw. GB Patent 320 223; eingereicht 3.3.1939), welches mit exzentrisch angetriebenen Kreisscheiben arbeitet, die in einem Hebelgehäuse gelagert sind. Es ist damit dem Marion Krubelschreitwerk sehr ähnlich, hat aber große Lagerringe.

In den englischen Tongruben arbeiteten eine ganz Anzahl von mittelgroßen Walking Draglines wie die Rapier W150 oder die Rapier W300 oder auch mal beide zusammen.

Gruß Christoph
--
Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten)
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18.03.2019, 11:03 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc

Lokomo Teräsmies 3 – Posting 1 von 2

Hallo,

vor Jahren war mal im Bauforum24 die Frage aufgekommen, welche Walking Dragline die kleinste je gebaute Maschine sei. Ich habe damals die Lokomo Teräsmies 3 genannt. Inzwischen habe ich etwas recherchiert, aber die Informationen dazu sind extrem dünn gesät.

Zunächst muß man unterscheiden, ob man nur über die Walking Dragline Teräsmies 3 spricht oder über die Grundmaschine Teräsmies 3 mit Schreitwerk, die es auch in einer Version als Seilhochlöffel – genannt „Hyppy-Heikki“ - gab. Je nach Quellenlage wird davon gesprochen, dass es nur einen Prototyp der Walking Dragline gab, aber 5 Exemplare der Walking Shovel – siehe z.B. Bildunterschrift Bild 8 in einem Artikel der „KoneViesti“ (bitte runterscrollen).
Der Schreitmechanismus war ein Exzenterschreitwerk sehr ähnlich dem Rapier-Schreitwerk gemäß dem Patent von Cameron & Heath (US Patent 2259200; eingereicht 21.2.190 bzw. GB Patent 320 223; eingereicht 3.3.1939).

Die Verwendung eines Schreitwerkes statt eines Raupenfahrwerkes war übrigens aus der Not gebohren: In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg herrschte in Finland extreme Währungsknappheit und es bestanden deshalb viele Importbeschränkungen. Man entschloss sich deshalb zur Konstruktion solch eines Schreitwerks, da man die meisten Teile eben selber herstellen konnte und nicht (oder weniger) auf z.B. imporierte Wälzlager angewiesen war - siehe Geschichte der Lokomo-Maschinen

Zu den Dimensionen ist ebenfalls fast nichts bekannt; man kann lediglich versuchen, eine Abschätzung vorzunehmen. Die Typenbezeichnung Teräsmies 3 läßt – gemäß der damaligen Lokomo-Nomenklatur - auf einen Kübelinhalt von ca. 300L schließen. Das ist die Schleppkübelgröße, die auch beim bekannten Fuchs 301 angeben wird. Von daher würde ich den Fuchs 301 als Größenreferenz heranziehen (Fuchs 301 Prospekt). Demnach ergäbe sich z.B. ein Betriebsgewicht in der Größenordnung von ca. 6,5 bis 7,0 t.

Gleiche Unsicherheit herrscht hinsichtlich des Baujahres: 1949 wird für die Walking Shovel „Hyppy-Heikki“/“Jumping Jack“ genannt, ein Bild von einer Ausstellung 1950 (siehe wieter unten) zeigt die Walking Dragline und auch 1951 wird im Buch von Keith Haddock genannt.

Der besseren Übersicht wegen zeige ich die Bilder direkt mit Quellenangabe hier:

Quelle: Internet, leider nicht mehr auffindbar; das Bild erschien aber auch im Buch „Extreme Mining Machines: Stripping Shovels and Walking Draglines“, Keith Haddock, Motorbooks International, 2001, Seite 77
Seitenansicht der Lokomo Teräsmies 3 Walking Dragline


Quelle: Finnische Bildergallery (leider nicht mehr online erreichbar) Copyright: unbekannt
Vorführung oder Testeinsatz der Lokomo Teräsmies 3 Walking Dragline beim Grabenausbaggern. Fahrer und Zuschauer vermitteln einen Größenvergleich.


Quelle: Finnische Bildergallery (leider nicht mehr online erreichbar) Copyright: unbekannt
Vorführung oder Testeinsatz der Lokomo Teräsmies 3 Walking Dragline beim Grabenausbaggern. Fahrer und Zuschauer vermitteln einen Größenvergleich.


Quelle: Lokomo 100 Vuotta Konepaja- Ja Terästeollisuutta, Mika Törmä, Metso Minerals Oy, 2015, ISBN 978-952-93-5457-3, Seite 87 (Zusammenstellung der Geschichte der Firma Lokomo mit Bildern und Text in finnischer Sprache)
Auf einer Messe im Jahr 1950 in Tampere in Finland wird auf dem Stand von Lokomo die Walking Dragline Teräsmies 3 gezeigt (Maschine auf der linken Seite). Der Fahrer besteigt die Kabine von der Rückseite.


Quelle: Lokomo 100 Vuotta Konepaja- Ja Terästeollisuutta, Mika Törmä, Metso Minerals Oy, 2015, ISBN 978-952-93-5457-3, Seite 87, Bildausschnitt vergrößert
Auf einer Messe im Jahr 1950 in Tampere in Finland wird auf dem Stand von Lokomo die Walking Dragline Teräsmies 3 gezeigt.

Gruß Christoph
--
Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten)
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039 — Direktlink
18.03.2019, 11:04 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc

Lokomo Teräsmies 3 – Posting 2 von 2

Hallo,

etwas mehr an Informationen und Bildern findet man zu der Hochlöffel-Version der Lokomo Teräsmies 3 mit Exzenterschreitwerk, welches dem Rapier-Schreitwerk gemäß dem Patent von Cameron & Heath (US Patent 2259200; eingereicht 21.2.190 bzw. GB Patent 320 223; eingereicht 3.3.1939) sehr ähnelt.

Von dieser Maschine, die 1949 erstmals als Prototyp gezeigt wurde, hat wohl mindestens ein Exemplar bis heute verrostet überlebt und soll restauriert werden. Sie wird in Finnland „Hyppy-Heikki“ genannt (englisch wohl „Jumping Jack“). Insgesamt wird von 5 Exemplaren gesprochen.

Der besseren Übersicht wegen zeige ich die Bilder direkt mit Quellenangabe hier:

Quelle: Internet, leider nicht mehr aufindbar; das Bild erschien auch in „Lokomo 100 Vuotta Konepaja- Ja Terästeollisuutta“, Mika Törmä, Metso Minerals Oy, 2015, ISBN 978-952-93-5457-3, Seite 85 und auf der Twitter-Seite von Metso Minerals (Zusammenstellung der Geschichte der Firma Lokomo mit Bildern und Text in finnischer Sprache)
Lokomo Teräsmies 3 als Seil-Hochlöffel mit kleinem A-Bock; Prototyp mit Baujahresangabe 1949


Quelle: Ursprünglich in einer finnischen Zeitschrift für Bauingenieure erscheinen (Monttu Auki (?)); weitere Quelle: Finnischen Baumaschinenforum und als Einzelbild
Lokomo Teräsmies 3 als Seilhochlöffel mit festem Gerüst beim Arbeitseinsatz


Quelle: Beitrag in einem finnischen Baumaschinenforum; Einzelbild
Lokomo Teräsmies 3 als Seilhochlöffel – Gerettetes historisches Exemplar mit festem Gerüst für die Auslegerabspannung vor der Instandsetzung. In der Zeitschrift „Raskas Sarja“ 05/2017 gibt es auf den Seiten 40 bis 42 auch einen Beitrag in finnischer Sprache zu diesem historischen Exemplar. Für eventuelle Modellbauer ist in diesem [url="http://www.lannencenter.com/upload/tarinoita-lannesta/tarinoita_lannesta_1_suomi_tarvitsi_kotimaisen_kaivinkoneen.pdf "]PDF[/url] auf Seite 3 eine gute Seitenansichtszeichnung zu sehen – leider ohne Maßangaben.

Trotz der sehr dünnen Informationslage ist die Maschine auf jeden Fall sehr interessant. Von langfristigem Erfolg war die Konstruktion aber nicht gekrönt.

Gruß Christoph
--
Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten)
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