019 — Direktlink
10.03.2005, 12:50 Uhr
Hendrik
Moderator
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Zitat: | M. Krämer postete Jetzt aber mal folgendes Beispiel: langer, flacher Hauptmast und eine Last am Haken, sodass der Kran nun kurz vor dem "Kippen" steht. Die Belastung des Mastes ist hier wegen der erheblich geringeren möglichen Traglast kleiner. Der längere Derrick bringt mir hier keine höhere Standsicherheit. Die würden nur mehr Gegengewicht, oder ein größerer Abstand des Gegengewichtes vom Drehpunkt bringen. Habe ich mit einer 2,15m hohen Lego-Raupe (ja, auch Familienväter spiele noch damit!) ausbrobiert. Eine Derrickverlängerung würde hier also keine Traglaststeigerung bringen. Oer kann mir das jemand anhand von Vektorbildern widerlegen ? |
Ja; grundsätzlich hast du recht; bei so einem Lastfall spielt sicherlich mehr das Umkippen eine Rolle, und weniger die Systemstabilität.
(Theoretisch kann bei so einem Lastfall eine Derrickverlängerung auch sinnvoll sein, denn sie reduziert die Kräfte im Hauptausleger. Dieses kann sinnvoll sein, da der Hauptausleger bei flacher Stellung stärker auf Durchbiegung belastet ist als bei steiler Stellung. D.h. also das tatsächliche Knicken tritt eher und schon bei keineren Lasten ein als bei steil gestelltem Ausleger.)
Aber viel wahrscheinlicher ist, daß die Kräfte im Ausleger noch dicke im "grünen Bereich" sind, aber der Kran schon längst kippt.
Anders wäre es, wenn der ganze Kran fest zementiert in der Erde eingelassen wäre - dann müßte man das Bauteilversagen betrachten.
Es gibt aber (theoretisch) eine "magische Grenze" zwischen Kippen und Bauteilversagen; in Abhängigkeit von Lastfällen, Derricklängen, Ausleger-/Derrickstellungen und Auslegersystemquerschnitten. Und wo diese magische Grenze genau ist, ist natürlich unterschiedlich bei den einzelnen Kranherstellern. |