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09.02.2008, 00:41 Uhr
koch87
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Ich möchte kurz etwas zur Besonderheit des Iran schreiben.
Im Gegensatz zu vielen Golfstaaten, wo unsere guten alten Lidl- und Aldi-LKW ihr zweites Leben fristen, gibt es im Iran nahezu keine Gebrauchtfahrzeuge aus Europa. Mit harten Importgesetzen wird die Einfuhr alter Lastwagen verhindert. Gebrauchte LKW dürfen nicht älter als 6 Jahre sein, Importzoll beträgt etwa 100% vom Kaufpreis, also nochmal den gesamten Fahrzeugwert! Mit dieser Regel werden iranische Firmen gezwungen, die Lastwagen zu kaufen, die im Iran hergestellt werden. Da aber für den Schwertransport nichts passendes dabei ist, muß in dieser Branche improvisiert werden. Genau dieser Umstand macht die Fahrzeuge im Iran so einzigartig. In den 90er Jahren wurden über Kanada gebrauchte Mack importiert, übergroße Zugmaschinen aus dem Holztransport. Viele andere Maschinen haben teils militärische Laufbahnen hinter sich. Nach dem US-Embargo ab Ende der 70er konnten deutsche Firmen verstärkt Zugmaschinen verkaufen.
Iranische Firmen gehören zu den besseren Kunden bei Goldhofer oder Scheuerle. Die Achslinien werden in großer Zahl eingesetzt, teils über 30 Achsen hintereinander gekoppelt, immerhin 50 m lang! Das kommt daher, dass die Achslasten stark limitiert sind und kontrolliert werden. Große Lasten müssen zwangsläufig auf vielen Achslinien gefahren werden.
Brücken dürfen oft nicht überfahren werden, da geht es dann auf Umwegen durchs Gelände, auch durch aktive Flußläufe. Bilder zeigen Wasserdurchfahren mit über 1 m Pegelstand. In der dritten Bildzeile vom Link oben ist ein Beispiel zu sehen. Die Achlinien fahren 100% unter Wasser!
Ich habe derartige Szenen in kleinem anderen Land gesehen.
Gruesse Ralf Dieser Post wurde am 09.02.2008 um 00:41 Uhr von koch87 editiert. |