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Hansebubeforum » Technik » LG/LR 1550 Hubwerte » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000 — Direktlink
27.01.2005, 19:39 Uhr
Sebastian



Moin moin,

habe gesucht und gesucht aber nicht´s gefunden..., folgendes:
Der LTM 1800 kann max. 350to heben, soweit so gut.

Der LG/LR 1550 kann lt. Datenblatt bei 7m Ausladung ebenfalls 350to bzw. 375to heben.
Bedeutet also, dass beide maximal ebenfalls `nur´ 350to heben können.
Die LG/LR haben aber bei wachsender Höhe und Ausladung besser Hubwerte, klar!
Dies ist der Vorteil des Gittermast im Vergleich zum Teleskopmast?

Worauf ich eigentlich hinaus will, LG/LR und LTM sind also was die max. Hubwerte angeht gleich, nämlich 350to?!

Gruss
Sebastian
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001 — Direktlink
28.01.2005, 06:36 Uhr
Stephan
Moderator
Avatar von Stephan

Hallo Sebastian

Korrekt! Es gibt kaum einen straßenmobilen Kran der mehr als 350 reale Tonnen schafft. So was wird auch kaum gebraucht, denn noch gibt es nur wenige (Stahlbau-)Kompnenten in solchen Dimensionen, die trotz einer vermeindlich passenden Typenbezeichnung von diesen Kranen nicht mehr gehoben werden können (dafür gibt's dann solche Spielzeuge wie PTC oder MSG.) Interresant ist bei großen wie kleinen Kranen das Leistungsprofil im regulären Arbeitsbereich, bei maximalen Hubhöhen oder bei maximalen Auslagen. Mit einem modernen 500-Tonner kommt man heute locker 100 m weit und kann in dieser Auslage noch einige Tönnchen bewegen. 10-15 Jahre zurück geblickt, waren 100 m Ausladung noch eine hohe Hürde, weil z.B. die Ausleger einfach noch zu schwer waren. Und damit sind wir schon bei Deiner nächsten Frage: Gitterausleger sind schwer - und sehr stabil! Während der Teleausleger mit zunehmender, ausgeschobener Länge bauartbedingt immer dünner im Querschnitt wird und damit auch weniger tragfähig, behält der Gitterausleger weitgehend seinen jeweiligen Querschnitt und ist gerade bei großen Hubhöhen tragkräftiger (sog. Reduzierungen werden hier hauptsächlich aus Gewichts- und Transportgründen eingebaut). Ein Nachteil beim Gitterwerk ist dann aber auch der hohe Transportaufwand, die benötigte große Aufbaufläche und die manchmal längere Aufbauzeit.
Man kann also sagen, wenn irgendwo ein großer Gitter- oder Telekran steht, wird sich jemand im Voraus schon gut den Kopf darüber zerbrochen haben...;-)

Gruß vom Rhein
Stephan
--
Gruß vom Rhein
Stephan

"Hätten Sie aber können!!!"
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002 — Direktlink
28.01.2005, 19:47 Uhr
Sebastian



Hallo Stephan,

danke Dir erstmal für Deine ausführliche Erklärung.

Was mich bezüglich des LR 1550 interessiert ist folgendes:

Der LR 1550 kann max. 350to heben. (lt. Datenblatt)
Der LR 1600 bzw. LR 1750 kann aber maximal seinen `Typ-Wert´ heben (mit S-Ausleger, bei 6m Ausladung - scheint realisierbar zu sein). Besteht hier der Unterschied darin, dass der OW vom LR 1600/1750 ausgereifter/stärker ist, neben vermutlich noch anderen Faktoren?
Oder weshalb kann ein LR 1600 auch 600to heben, ein LR 1550 aber `nur´ 350to?

MfG
Sebastian
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003 — Direktlink
29.01.2005, 08:10 Uhr
BUZ



auch 600 t bei 6 m Ausladung sind m. E. nicht möglich!
Die Last muß dann immer noch zwischen den Stützen bzw. Raupen liegen, oder viel zu nah am Kran!
Eine Ausladung von ab 8 m halte ich für realistischer, alles darunter ist Utopie und nur rechnerisch darstellbar.

Die Unterschiede liegen vermutlich nur am Auslegerkopf, genauer an der Anzahl der Seilrollen. Der Standardschwerlasthaken für den LG/LGD 1550 hebt mit zwei Rollenpakten je 184 t, entsprechend wird auch der Rollenkopf nur dies zulassen. also gibt es da bei Liebherr nicht schwereres.
Bei der LR 1750/1 sind wahrscheinlich mehr Möglichkeiten mit Seilrollen und schwerem Haken gegeben. Dazu kommt noch mehr Ballast an OW und UW, sowie die inzwischen besseren Rechenmethoden am Computer, immerhin ist der LG 1550 von der Konstruktion her gut 20 Jahre alt.

Gruß
BUZ
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004 — Direktlink
29.01.2005, 20:43 Uhr
Sebastian



Hallo BUZ,

das hilft mir weiter, danke.

Gruss
Sebastian
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005 — Direktlink
03.02.2005, 11:44 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Stephan postete Es gibt kaum einen straßenmobilen Kran der mehr als 350 reale Tonnen schafft.

Prinzipiell und für heutzutage gebaute (straßenverfahrbare) Krane zutreffend.

Die Ausnahmen sind natürlich die Krangiganten von Rosenkranz und Gottwald!

Der Einzelhub-Rekord des Bohne/Rosenkranz K10001 war meines Wissens 450 Tonnen in der Emsland-Raffinerie Mitte der 70-er Jahre; und der Einzelhub-Rekord des Walter Wright Gottwald AK 912 war an die 850 Tonnen (!!) in Australien Ende der 80-er Jahre.

Dieses sind meines Wissens bis heute die Welt-Hubrekorde von straßenverfahrbaren Kranen.
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006 — Direktlink
03.02.2005, 12:26 Uhr
Christian

Avatar von Christian

850 Tonnen? was war das den bitte für ein teil? bei welcher Ausladung?

Was war das schwerste was Schmidbauers AK850 je am Haken hatte? Olli?

ich kenne das 370 Tonnen Teil beim CERN aus der Schmidbauerbroschüre...

Christian
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Gruß aus dem Schwarzwald
Christian
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007 — Direktlink
04.02.2005, 13:14 Uhr
BUZ



nee, nee,

ich muß Euch alle verbessern!!

Der AC 1600 von Mammoet war der erste Kran der 500t hob! Mammoet hatte diesen Kran bei Demag unter der Bedingung des 500 t Hubs gekauft. Auf dem Testgelände in Zweibrücken wurde der Kran mit 500 t am Haken getestet.
Da dies mit den regulären Rollenkopf nicht möglich war/ist, wurde am Anlenkstück unterhalb des Kragens ein zusätzliches Rollenpaket eingehangen. Seit diesem Test hatten alle AC 1600 die Ösen unterhalb des Kragens serienmässig angeschweisst.
Über eine Nachrüstung der vorherigen AC 1600 ist mir nichts bekannt.

Der schwerste Einzelhub wurde von Al Jabers erstem AK 912-103 ML etwa 1985/86 in Bahrain gemacht, und zwar über 800 t. Das dürfte der Hub sein den Hendrik ansprach.
Aber dieser Hub dürfte vom CC 12.000 im Spätsommer 1991 in Norwegen übertroffen worden sein:
1.030 t bei 108 m Rollenhöhe mit 72 m HA und 42 m Wippe, dazu natürlich Derrick.

Aber in der Zeit der Superlative, sprich Mammoet-van Seumeren, sind inzwischen wohl schon schwerere Sachen gehoben worden.
Ich denke da an diverse Twin-Ringer und PTC Krane.

Gruß
BUZ
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008 — Direktlink
04.02.2005, 13:23 Uhr
Christian

Avatar von Christian

moment, wir reden hier von strassenmobilen kranen, nicht von raupen- oder pedestal/ringer-kranen oder?

und einen testhub auf testgelände würde ich auch nicht berücksichtigen, sondern reale einsätze. die 800 t vom AK912 sind allerdings höchste interessant!

Christian
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Gruß aus dem Schwarzwald
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009 — Direktlink
05.02.2005, 12:12 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Meines Wissens hatte der AK 912 bei Gottwald auf dem Testplatz über 1000 t am Haken - aber, wie gesagt, Testhub ist ja langweilig

Der erste AK 912 hatte in Kuwait mehrere 800-t-Hübe durchgeführt. Al Jaber war megazufrieden

Aber der dritte AK 912 hat in Australien über 900 Tonnen gehoben (!) - ich weiß allerdings nicht genau wann und was (das versuche ich grad' rauszukriegen, aber meine Unterlagen sind verschwunden).

Und das war und ist bis heute der größte Einzelhub, der je durch einen Autokran durchgeführt wurde.
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010 — Direktlink
05.02.2005, 13:54 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Hendrik postete
Aber der dritte AK 912 hat in Australien über 900 Tonnen gehoben

Und Du bist Dir sicher, daß das 900 metrische Tonnen und nicht evtl. Short-Tons waren?


Meinjanur,

Sebastian
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011 — Direktlink
05.02.2005, 18:48 Uhr
Oliver Thum

Avatar von Oliver Thum


Zitat:
Christian postete
850 Tonnen? was war das den bitte für ein teil? bei welcher Ausladung?

Was war das schwerste was Schmidbauers AK850 je am Haken hatte? Olli?

ich kenne das 370 Tonnen Teil beim CERN aus der Schmidbauerbroschüre...

Christian

ja,ja, dürfte so zimmlich der schwerste Hub gewesen sein.
Habe damals mit dem LTM 1800 das Teil nachgeführt.
--
© - Copyright liegt bei "Oliver Thum".

+++ Ein Gruß aus meiner Heimat "HIER" Tirol! +++

~~~~~~~~~~~ Oliver Thum ~~~~~~~~~~~
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012 — Direktlink
05.02.2005, 21:05 Uhr
Michael C.

Avatar von Michael C.


Zitat:
Oliver Thum postete

Zitat:
Christian postete
850 Tonnen? was war das den bitte für ein teil? bei welcher Ausladung?

Was war das schwerste was Schmidbauers AK850 je am Haken hatte? Olli?

ich kenne das 370 Tonnen Teil beim CERN aus der Schmidbauerbroschüre...

Christian

ja,ja, dürfte so zimmlich der schwerste Hub gewesen sein.
Habe damals mit dem LTM 1800 das Teil nachgeführt.

Die 380t Brücke in Donauwörth im letzten Jahr bei 30m Ausladung ist aber auch nicht schlecht gewesen...
Rein Gewichtsmäßig wären da noch die Trafos in Nürnberg mit 381,5t, jedoch nur bei sehr geringer Ausladung.
--
Mit besten Grüßen aus München
Michael

Sofern nicht anders angegeben, liegt das (c) aller eingefügten Bilder bei mir.
--
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013 — Direktlink
06.02.2005, 18:49 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Sebastian Suchanek postete


Zitat:
Hendrik postete Aber der dritte AK 912 hat in Australien über 900 Tonnen gehoben

Und Du bist Dir sicher, daß das 900 metrische Tonnen und nicht evtl. Short-Tons waren?

Hi Sebastian; nunja..... was heißt schon sicher Ich war nicht dabei!

Die "deutsche hebe- und fördertechnik" (dhf) jedenfalls, oder "fördern + heben" (f+h), oder beide, haben Ende der 80-er Jahre, oder Anfang der 90-er Jahre, von diesem Mega-Einzelhub in Australien berichtet. Das ganze war beim Bau einer Gasverflüssigungsanlage im Norden des Landes, und es war der Walter Wright 912-er. Leider habe ich diesen Artikel offensichtlich nicht (mehr). Es wurde aber definitiv von einem Hub über 900 Tonnen berichtet. (Ich habe lediglich handschriftliche Notizen/Zusammenfassungen.)

Da

- die dhf und f+h grundsätzlich ihre Angaben nach DIN zu machen pflegten
- in Australien - meines Wissens - die "metrischen" Tonnen gelten

nehme ich das mal so hin! Frag' mich jetzt aber bitte nicht nach Gewicht der Anschlagmittel, nach Windverhältnissen sowie nach lokaler Erdbeschleunigung...

Fakt ist jedenfalls - ganz allgemein - daß bei den Autokran-Hubweltrekorden der Rosenkranz K10001 die Meßlatte 1977 mit 450 Tonnen im Emsland schon sehr weit hochlegte, was dann 85/86 vom ersten Al Jaber 912-er in Kuwait (Bahrain?) mehrmals eindrucksvoll mit um die 800 Tonnen eingeholt wurde, um dann nochmal ein paar Jahre später vom Walter Wright 912-er in Australien mit über 900 Tonnen voll getoppt zu werden.

Das ist bis heute - mit großem Abstand - durch andere Autokrane unerreicht!

PS: Vom zweiten Al Jaber/Bracht 912-er hat man derlei Dinge - soweit ich weiß - überhaupt gar nicht berichtet. Wenn's hoch kam, hatte er mal 200 Tonnen am Häkchen....das allerdings bei tollen Ausladungen.

Dieser Post wurde am 06.02.2005 um 20:39 Uhr von Hendrik editiert.
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014 — Direktlink
07.02.2005, 13:01 Uhr
Ralf Neumann

Avatar von Ralf Neumann

@ Hendrik,

dhf 12/85 "Schwerlast-Autokran für Abu Dhabi".

Der AK912 wurde tatsächlich mit 1.000 ton (metrisch) bei Gottwald getestet.

In Kuwait wurden mehrere Hübe von "über 900 ton (metrisch) durchgeführt.

Wg. des anderen Berichtes suche ich noch. Ich hoffe ich werde fündig.
--
Gruß
Ralf Neumann

Das (C) der veröffentlichten Bilder liegt bei mir.

Ironie & Sarkasmus helfen mir zuweilen die Dummheit anderer zu ertragen.
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015 — Direktlink
07.02.2005, 18:55 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Ralf Neumann postete In Kuwait wurden mehrere Hübe von "über 900 ton (metrisch) durchgeführt.

Ahjo....der 912-er ist halt ein echtes Monster! Ein Hub-Monster Der hebt alles weg, wasde ihm vor die Nase stellst; und stellt es sonstwo hin!

Wie sich das auch für einen waschechten Gottwälder gehört!

Und ich sage dir: Wenn es in Kuwait 900 Tonnen waren, dann waren es in Australien 930 Tonnen, oder gar 950 Tonnen! Aber hallo!!

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