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05.11.2017, 17:47 Uhr
Graf Koks
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Zitat: | Stephan1964 postete
Zitat: | Graf Koks postete
Zitat: | Stephan1964 postete
Zitat: | Hendrik postete
Zitat: | weitz postete Wunderschoene Detailbilder des Weitz X1361!! Ein Kopie des Montagebuches dieses Kranes ist zu finden bei "www.Kran-Info": Downloads |
Vielen Dank für diesen Tip!!! Dieses Montagebuch ist Gold wert...
Nun können wir auch die Bauteile benennen: Der Turm des Krans wird einfach nur Aussenturm genannt. Er besteht aus vier Seitenwänden. Das, was ich oben lapidar als 'Reduzierstück' bezeichnet habe, ist korrekt der Kletterturm mit Schraubspindelantrieb. In diesem Kletterturm dreht sich dann die Turmspitze mit dem Kabinenteil. Die Drehung wird ermöglicht mittels Rollenkranz (oben im Kletterturm) und Drehwerkskranz (unten im Kletterturm).
Und noch viele weitere tolle Sachen zu lesen...
gruss hendrik |
Hallo Hendrik, Jörg,
hier noch etwas "Senf" zum dazu geben
Der gemeine Franzose nannte die Einzelteile des Aussenturms ("Aussen-Mantel-Turm", "Aussenmantler-Kran" ...und was es da alles für Mundartbezeichnungen gab) RALLONGE DE TOUR, also simpel "Turmerweiterung". Das ist von der Beschreibung her natürlich wesentlich unpräziser, als im Deutschen ^^, trotzdem hat es geklappt
Es waren in der Tat 4 einzelne flache Fachwerkteile, die dann am und um den Kran bzw. dessen Innenturm montiert wurden. Bei einigen Kränen aus der Zeit sieht man deswegen auch so witzige Hilfskränchen auf der Turmspitze, die zum Hochziehen dieser "Rallonges de Tour" dienten, wenn man konstruktionsbedingt mit der eigenen Laufkatze nicht nah genug ran kam.
Das war schon ein Gefummel und sicher auch nicht sehr benutzerfreundlich - um nicht zu sagen gefährlich - da in luftiger Höhe eine Unzahl Schräubchen zu drehen. sicher lustig, wenn der Schraubeneimer mal abgestürzt ist - dann schon lieber Bolzen in Halterungen direkt vor der Monteursnase.
Auch das mit der senkrechten Leiter, die sich daraus ergibt, wäre heute aus Sicherheitsgründen so nicht mehr zulässig.
Im Aussenturm steckt also ein Innenturm zum Klettern, wie Jörg es schon treffend beschrieben hat.
Bei den Uralt Weitz-en, die noch keinen modernen Kugeldrehkranz hatten, steckte in dem Innen(Kletter)turm dann der am Fuß des Innenturmes drehbare, verlängerte Krankopf, der zusätzlich am oberen Rand des Innenturmes mittels Rollen beim Drehen geführt wurde, sodaß er unten und in der Mitte fixiert war, der Rest schaute oben raus und trug Ausleger/Gegenausleger usw.
Im Prinzip (mit etwas Phantasie) vergleichbar mit dem sogenannten "Königszapfen" bei den früheren Untendrehern, wo sich die Drehbühne um einen fest auf dem U-Wagen angebrachten "Zapfen" drehte und über seitliche Rollen schön brav in Position gehalten wurde.
Der Vorteil dieser Turmkonstruktion liegt eindeutig in den reduzierten Transport Maßen der Turmteile, was aber durch Frickelarbeiten am Kran beim Klettern wieder Nachteile brachte.
Dem ggü war das Aufkommen der Kompaktstücke, wie Kaiser, Liebherr HC, aber natürlich auch Potain und am Ende fast alles anderen hatten bzw. haben, schon vorteilhaft.
Wenn man auch bedenkt: bei großen Turmhöhen nimmt man heute gerne die wuchtigen Kletterrahmen ab, wenn man sie nicht braucht. Damals mußte der arme Weitz (und andere) immer alles mit sich herumtragen.
Grüsse, stephan |
Wir "Kranromantiker" neigen gerne dazu diese hier beschriebenen Krangenerationen zu vergöttern, sicher aber war damals das Handling dieser Geräte eine enorme Arbeitsleistung und alles andere als ungefährlich. Es ist ja auch eine Menge an Unfällen passiert, die in den folgenden Jahrzehnten das Thema Sicherheit immer mehr in den Vordergrund gerückt hat. Diese Tatsache, sowie die immensen Fortschritte in Konstruktion, Fertigung, Materialforschung und ein immer ausgeprägterer Optimierungsdrang brachten und bringen uns die heutigen hoch belastbaren und schlanken Krankonstruktionen. Wie man z.B. anhand eines Liebherr 81 K.1, ARCOMET A50 und anderen neuen Kranen sehen kann, scheint die Grenze des technisch machbaren sich weiterhin nach oben zu bewegen. Die optische Erscheinung, Anmutung und Eleganz bleibt gegenüber vor, sagen wir mal grob 40 Jahren, heutzutage deswegen oftmals auf der Strecke. Ich denke da nur an die neue HUP-Serie bei den Potain Untendrehern, da hat man doch als Freund des "Alten Eisens" einiges dran zu tun sich diese merkwürdige Konstruktion schön zu gucken...
Gruß |
Wohl wahr, Jörg!
...wobei ein Liebherr 81k1 und ein Arcomet A50 sicher nicht in einer Liga spielen - das hatten wir ja schonmal.
Der Arcomet mag von weitem imposant aussehen, scheint aber konstruktiv und in Sachen technischer Ausstattung und Innovation auf einem früheren Niveau stehengeblieben zu sein.
Aber vielleicht definiert sich dessen Markt auch nicht über "Best in Class" sondern einfach über den Preis ;-)
VG Stephan |
Ich hatte die beiden Probanden auch nur als Beispiel genommen, weil sie mir gerade so in den Kopf kamen.
Zwischen Arcomet und Liebherr sieht man natürlich eine gewisse Distanz, was ja auch ganz normal ist, betrachtet man die größen der Herstellerwerke mit der Schlußfolgerung, das ein Globalplayer eben ganz andere finanzielle Möglichkeiten in der Entwicklung bereit stellt, wie überhaupt in der gesamten Umsetzung solcher Projekte.
Deswegen kann man anders herum gedacht, auch den Hut vor Arcomet ziehen so einen Kran auf den Markt zu bringen.
Wie gut und langlebig ein Kran gebaut ist, das zeigt sich erst nach vielen Jahren harten Baustelleneinsatz, schaut man sich an wie viele 20 Jahre und ältere Arcomet noch im Einsatz sind, so beutet das, einfacher gestrickt muß nicht unbedingt schlecht sein. Das vielleicht über die Jahre der Kranmonteur mal öfter kommen muß mag durchaus sein.
Der Markt wird auch beim A50 über Top oder Flop entscheiden, wovon ich eher von Top ausgehe
Gruß |