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Hansebubeforum » Baustellen » Tectum-Tower/Frankfurt » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000 — Direktlink
08.08.2007, 23:08 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Einen interessanten und nicht alltäglichen Einsatz führt WILBERT derzeit mal wieder in Frankfurt durch: Am komplett sanierten und aufgestockten "Tectum-Tower" (auch "Parktower" genannt) - direkt neben der alten Oper und somit auch neben der bekannten Baustelle "Opernturm" - wird der 130 m hohe WT 200 e.tronic abgeklettert, der dort ca. für 1 1/2 Jahre stand und schon fast so etwas wie ein Wahrzeichen der Stadt Frankfurt geworden ist.

Heute früh wurde die Klettereinrichtung angeliefert, vom WT 200 aufgenommen und montiert. Im Laufe des Tages wurden dann 7 Turmelemente "herausgeklettert". Dieser Einsatz wurde sehr sorgfältig geplant, denn zwischen Kran und der für diesen Einsatz teilweise bereits abgebauter Einrüstung des Hochhauses gibt es nur wenige Zentimeter Platz.

Am morgigen Tag wird bis zur Hochhaus-Abspannung weiter abgeklettert, worauf hin ein Telekran dann mit fester Spitze die Krankabine und ebendiese Abspannung abbaut. Anschließend wird noch weiter abgeklettert, bis der Telekran den WT 200 e.tronic auf konventionelle Weise (ohne Spitze) abbauen kann. Die Platzverhältnisse am Boden sind außerordentlich beengt - ein Telekran kann nur unmittelbar am Gebäude stehen, und daher ist ein Einsatz mit Wippe nicht möglich (Stichwort Zwangsausladung!).

Hier ein paar Bilder - leider war das Wetter heute besch.....eiden!

(die ersten beiden Bilder sind bereits etwas älter)


































Dieser Post wurde am 10.08.2007 um 00:15 Uhr von Hendrik editiert.
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001 — Direktlink
09.08.2007, 21:36 Uhr
Florian4

Avatar von Florian4

Echt schöne Bilder gibt es da noch was?
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002 — Direktlink
09.08.2007, 23:00 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Florian4 postete gibt es da noch was?

Aber selbstverständlich.... ;-)

Heute morgen rückte Eiseles LTM 1250/1 mit Doppelklappspitze an, und machte sich sodann über die in 74 m Höhe befindliche Turmsabspannung zum Hochhaus drüber her. Sorgfältiges Ausrichten des WT 200 e.tronic in der exakten Balance war erforderlich, um den Abspannrahmen gefahrlos entfernen zu können. Zahlreiche widrige Umstände erschwerten die Arbeit - superenge Platz-/Montageverhältnisse, TDK-Baustromversorgung mit Tücken, kompliziertes Entfernen des Abspannrahmens und zu allem Überfluß permanent ein Wetter zum junge-hunde-kriegen!!

Insgesamt wurden heute 4 Turmstücke herausgeklettert; und bis jetzt ist der TDK um ca. 40 m abgeklettert. Morgen folgen nochmal ca. weitere 20 m, bevor der LTM 1250/1 dann im Laufe des vormittags zupacken und den Kran auf konventionelle Weise abbauen und in seine Einzelteile zerlegen kann...






























Dieser Post wurde am 09.08.2007 um 23:02 Uhr von Hendrik editiert.
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003 — Direktlink
10.08.2007, 09:24 Uhr
Christian

Avatar von Christian

als TDK Ahnungsloser hab ich ne Frage:

Mit war nicht bewusst, daß ein TDK sich seine Klettereinrichtung selbst montieren kann, ich dachte immer die wäre Bestandteil des Turms, soz. ein spezielles oberstes Turmstück, unter dem der TDK dann klettert.

Oder ist das von Hersteller zu Hersteller (oder Krantyp) unterschiedlich?
--
Gruß aus dem Schwarzwald
Christian
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004 — Direktlink
10.08.2007, 09:54 Uhr
Stephan
Moderator
Avatar von Stephan

Nein, bei den bekannten großen Herstellern wie LIEBHERR, WOLFF, PEINER, POTAIN, etc, pp... ist es immer ein ganz ähnliches System in gleicher Funktionsweise. Dabei werden Turmteile "eingeklettert", also der Kran an und für sich wird angehoben und ein weiteres Turmteil sozusagen drunter gestellt. Unterschiede gibt es z.B. beim besagten Anheben des Kranes, genauer, wo der Hebemechanismus wirkt. Bei LIEBHERR z.B. sitzt ein Hydraulikzylinder seitlich an der Kletterglocke und drückt diese am Turm agbestützt nach oben. Bei WOLFF ist das ähnlich, nur druckt sich der Zylinder hier an den Eckstielen der Turmstücke ab. Bei LIEBHERR oder PEINER sind es dagegen speziell ausgebildete Verstrebungen der Turmstücke. Ein andere Variante bei älteren WOLFF z.B. ist ein Zylinder in der Turmspitze des Kranes, der sich mittig auf dem Turm abstützt, den Kran anhebt und dann erst mal wieder eingefahren wird, um sich später auf dem neu eingeschobenen Trumstück wieder abzudrücken. Allen gemein ist aber die Tatsache, daß die Klettereinrichtung fast immer ein separates Modul ist und deshalb auch vom Kran trennbar ausgeführt ist. Wie immer gilt aber auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel, z.B. KAISER HB oder auch LIEBHERR HB...


Gruß vom Rhein
Stephan
--
Gruß vom Rhein
Stephan

"Hätten Sie aber können!!!"
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005 — Direktlink
10.08.2007, 10:03 Uhr
boogie_blaster



Hallo! Wegen der Klettereinrichtung:
Eigentlich ist das ganz normal und funktioniert bei den meisten Tdks so.
Dadurch ist es auch möglich, ein und die selbe Klettereinrichtung für mehrere Krane (auch unterschiedlichen Typs, aber mit gleichem Turmsystem) einzusetzen - zumal selten mehrere Krane einer Baustelle gleichzeitig klettern werden...

P.S.: merci für die tollen Bilder an den Fotografen!!
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006 — Direktlink
10.08.2007, 10:03 Uhr
Christian

Avatar von Christian


Zitat:
Stephan postete
Allen gemein ist aber die Tatsache, daß die Klettereinrichtung fast immer ein separates Modul ist und deshalb auch vom Kran trennbar ausgeführt ist.

ok, WIE geklettert wird ist mir klar. Danke! aber meine Frage war eher: bleibt der zum Klettern benötigte Mechanismus nicht i.d.R. am Kran? obiges Beispiel ist für mich persönlich der erste Fall, der diese Frage mit "nein" beantwortet, daher mein erstauntes Nachfragen.

Wenn Du z.b. von der Liebherr Kletterglocke spricht, klingt das für mich als Laien nicht danach als könnte die Installation beliebig durch den TDK selbst an- und abgebaut werden

wieder was gelernt...
--
Gruß aus dem Schwarzwald
Christian
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Dieser Post wurde am 10.08.2007 um 10:08 Uhr von Christian editiert.
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007 — Direktlink
10.08.2007, 11:31 Uhr
boogie_blaster



Doch, bei Liebherr geht das selbstverständlich auch
Nur wird der Führungsrahmen auf andere Weise getrennt - von oben gesehen in etwa in ein "U" mit "Tor" und nicht wie beim Wilbert in zwei symmetrische "U"s.
Auch kann man unabhängig vom Führungsrahmen nur die Hydraulikeinheit abnehmen und diese mit anderen Kranen "teilen", während an jedem Kran der eigene Führungsrahmen verbleibt. Ist also alles modular, und der Tdk kann sich das ganze Zeug selbst montieren...
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008 — Direktlink
10.08.2007, 11:36 Uhr
Christian

Avatar von Christian

Dankesehr!
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Gruß aus dem Schwarzwald
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009 — Direktlink
10.08.2007, 13:15 Uhr
Stephan
Moderator
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Die Kletterglocke bietet, egal bei welchem Hersteller, zusammen mit dem Turm eine ordentliche Windangriffsfläche, und die will man ja bei hohen Kranen aus Belastungsgründen eher vermeiden. Daher findet man so eine Ausrüstung ganz oben am Kran eigentlich nur, wenn sie dort auch gerade gebraucht wir. Allerdings kann man gelegentlich bei außerhalb des Baukörpers mit kletternden TDK beobachten, daß die Glocke bei Nichtgebrauch bis zur letzten Turmabspannung zum Gebäude herab gelassen wird. Dort wirkt sich die Windbelastung nicht so stark aus und wenn wieder weiter geklettert werden soll, wird sie mit dem Kran wieder bis unter die Drehbühne hinauf gezogen.

Gruß vom Rhein
Stephan
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010 — Direktlink
10.08.2007, 17:58 Uhr
TranceMax



Wieder mal tolle Fotos! Und auch danke für die Erklärungen zur Klettereinrichtung, aber die musste ja demontierbar sein. Mir war es schon öfters aufgefallen das Krane in die höhe gewachsen waren ohne das noch die Klettereinrichtung zu sehen war.
--
Grüße aus Mittelhessen

Carsten
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011 — Direktlink
11.08.2007, 00:46 Uhr
Hendrik
Moderator
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Hier nun die - leider!... - letzte Folge des Kranabbaus:

Die ersten 3 Bilder zeigen - ansatzweise - mal exemplarisch den Abklettervorgang: Die oben mit dem Krankopf (Kugeldrehkranzauflage) stets fest verbolzte Kletterglocke stützt sich mittels des massiven Hydraulikzylinders sowie einer Traverse nach unten hin auf die nachfolgenden unteren Turmelemente ab. Werden nun die unteren Bolzen eines Turmschusses entfernt, kann der gesamte Oberkran hydraulisch leicht angehoben werden, so daß im Kranturm ein Spalt entsteht. In diesen Spalt wird ein Verschiebeschlitten eingefahren, und der Oberkran wird hydraulisch wieder abgesenkt, so daß der "geöffnete" Turmschuß auf dem Verschiebeschlitten zu stehen kommt. Danach werden die oberen Bolzen des Turmschusses entfernt, und der Oberkran wird erneut hydraulisch angehoben, bis der Turmschuß "oben" frei steht. Er kann dann mittels des Verschiebeschlittens nach außen gefahren werden - und in diesem Zustand "fehlt" dem TDK dann ein ganzes Turmstück; er ist innen quasi "leer". Dann wird der gesamte Oberkran um die Länge dieses fehlenden Turmelements hydraulisch abgesenkt, bis er auf dem nächsten tieferen Turmschuß wieder aufliegt.

Aufgrund der Asymmetrie des Kletterwerks (der Hydraulikzylinder befindet sich stets außerhalb des Kranturms) sowie des Ungleichgewichts zwischen Ballast- und Katzausleger eines TDK muß während eines Klettervorgangs der gesamte Oberkran stets sorgfältig in der Balance gehalten werden. Dazu dient zumeist das zuvor herausgekletterte Turmstück, welches per Katze an eine genau definierte Position gefahren wird. Beim Herausklettern des allerersten Turmstückes wird zumeist ein (definiertes) Betongewicht an den Lasthaken gehängt.








Gegen 10.00 Uhr heute morgen war der WT 200 e.tronic dem LTM 1250/1 freundlicherweise soweit entgegengekommen, daß dieser nun in Aktion treten durfte: Der TDK wurde ab da an "konventionell" abgebaut....und gegen 18.00 Uhr verließ der letzte Turmschuß per LKW das Gelände; kurze Zeit später das Klettergerüst auf dem letzten LKW.

Eine ganz klasse Aktion das ganze mal wieder, und meine erneute absolute Hochachtung vor dem gesamten (kompetenten und netten) Montageteam, insbesondere von WILBERT........und es ist definitiv stets eine außerordentliche Bereicherung, einem Einsatz von WILBERT & EISELE in der Hochhausstadt Frankfurt beizuwohnen!

Nachtrag: Dieser WT 200 e.tronic hat bereits für nächste Woche einen gebuchten Platz auf der Ostseefähre von Travemünde nach Finnland (und die Monteure ein Flugticket nach Tampere... ).....denn er geht als nächstes zu keiner geringeren Baustelle als in das finnische Olkiluoto - Kenner der Szene wissen natürlich, was dort los ist. In Olkiluoto ist der WT 200 in allerbester Gesellschaft, denn es werden dort zeitweise bis zu 16 Wilbert-Turmdreher zeitgleich stehen.































Dieser Post wurde am 11.08.2007 um 01:11 Uhr von Hendrik editiert.
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012 — Direktlink
11.08.2007, 08:04 Uhr
Philou




Zitat:
Hendrik postete
Hier nun die - leider!... - letzte Folge des Kranabbaus:

BRAVO!!!!! Das nenne ich mal eine super-detaillierte Bildreportage.Vorallem die Detailbilder der Klettervorrichtung.Einsame Sîtze.Vielen Dank für diesen Service !Ein echter Leckerbissen.

Dieser Post wurde am 11.08.2007 um 10:13 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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013 — Direktlink
11.08.2007, 21:40 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Philou postete Das nenne ich mal eine super-detaillierte Bildreportage.Vorallem die Detailbilder der Klettervorrichtung. Vielen Dank für diesen Service !Ein echter Leckerbissen.

Danke! ;-)

Im nächsten Jahr (2008) dürfte in Frankfurt gewaltig geklettert werden....beim "Opernturm" werden 2 der bestehenden 5 Krane in Richtung 200-Meter-Marke wachsen, und auch bei "Frankfurt Hoch Vier" dürfte was so um die 130 m zu erwarten sein.

Ich bin dann wieder dabei!

gruß hendrik
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014 — Direktlink
12.08.2007, 19:38 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Hier nochmal ein Filmchen aus unserem "YouTube"-thread.....weil es so schön paßt. Es handelt sich zwar nicht um einen Wilbert-Kran, und auch nicht ums Abklettern, aber prinzipiell ist dieser Film auch recht interessant! ;-)

www.youtube.com/watch?v=vx5Qt7_ECEE
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