038 — Direktlink
29.05.2010, 16:27 Uhr
Hendrik
Moderator
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Zitat: | tobbi postete Da aber in der Realität weder der Reibwert an allen 4 Rädern identisch ist, und auch der Drehpunkt der Zugmaschine bei Kurvenfahrt aus dem Idealpunkt herausverschoben sein kann (der Auflieger zieht ja auch an der Zugmaschine), erhält man doch Drehzahlunterschiede zwischen den beiden Hinterachsen und man benötigt ein Zwischendifferential. |
Korrekt; und es ist sogar noch "schlimmer": Drehzahlunterschiede zwischen zwei (bzw. mehreren) Achsen erhält man sogar bei Geradeausfahrt eines Fahrzeugs, und zwar immer dann, wenn die Fahrbahn nicht "eben" ist. Fährt eine Achse über einen Hügel (oder alternative auch durch ein Loch), so legen die Räder dieser Achse einen anderen Weg/Entfernung zurück als die Räder der Achse, die (noch) auf ebener Straße ist. Hinzu kommt auch noch, daß sogar die unterschiedlichen Beugewinkel in den Kardanwellen zu den jeweiligen Achsen (ganz kleine "pulsierende") Drehzahlunterschiede der einzelnen Achsen erzeugen können (kommt auf die Größe der Kardan-Beugewinkel an). Es ist sogar denkbar, daß an den Achsen versehentlich unterschiedliche Raddurchmesser herrschen, z.B. hervorgerufen durch unterschiedliche Luftdrücke in den Reifen (oder auch unterschiedliche Reifen), oder - im Extremfall - durch ein Plattfuß. Das erzeugt auch unterschiedliche Drehzahlen.
Ohne Längsdifferential würde sich permanent alles verspannen. Man kann diese Verspannungen nun in Kauf nehmen, aber besser sind immer die Längsdifferentiale.
gruß hendrik |