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Hansebubeforum » Technik » Teleskopierung - im speziellen beim LTM1500 » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
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18.07.2004, 22:05 Uhr
robertd



Hallo,

Ich habe gerade im Liebherr-Prospekt "Produktnutzen" zum LTM1500 folgenden Absatz gelesen:

"Teleskopieren über 1stufigen Hydraulikzylinder mit hydraulisch betätigten Mitnehmerbolzen"

Hier stellt sich mir die Frage: Hat so ein Telemast tatsächlich nur einen einstufigen Zylinder, der jeweils einen Teleskopteil bewegen kann?
D.h. wenn man den mast komplett ausfahren will, muss man zuerst den kleinsten Mastschuss ausfahren, dann den Zylinder umbolzen und den nächstgrösseren Schuss ausfharen usw.??

oder hab ich da was falsch verstanden?
Ich dachte nämlich eigentlich, dass da ein mehrstufiger Teleskopzylinder drin ist...

danke schonmal für die aufklärung,

gruss robert
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18.07.2004, 22:11 Uhr
Rene



Hallo Robertd,
dass hast du vollkommen richtig verstanden. Jedes Teleskop wird einzeln rausgefahren und dann hydraulisch verbolzt.
Sonst müsste ja z.B.beim 84m-LTM1500 ein mehrstufiger 84m langer Zylinder drin sein der wär nich nur schwer sondern man bräuchte auch etwas mehr Öl.
Tschüß Rene
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19.07.2004, 00:05 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek

Hallo!

Die Methode mit einem Zylinder und Verrigelungsbolzen ist natürlich eine Möglichkeit, es gibt aber noch mindestens eine weitere: Mit Hilfe von einem oder mehreren kleinen Zylindern, kombiniert mit Seilzügen. (Scheint gerade bei kleineren Kranen beliebt zu sein.)
Eine detailierte Erklärung incl. Skizzen gibt's in "Krane" von Lothar Husemann auf Seite 13.


Tschüs,

Sebastian
--
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19.07.2004, 23:25 Uhr
Michael Basler

Avatar von Michael Basler

Hallo robertd,

wenn Du einen mehrstufigen Zylinder (wie bei einem Baustellenkipper) verwenden würdest hättest Du nicht lange freude daran. Durch die Biegung des Mastes, die beim anheben von Last unweigerlich Eintritt, würden sämtliche Dichtungen auf Dauer Undicht werden. Dieses Problem haben zum Teil auch etwas Ältere in Betrieb befindliche Krane.

Gruß aus Lörrach

Michael Basler
--
Gruß aus Lörrach
Michael Basler

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20.07.2004, 03:41 Uhr
VORONECKAS



Hallo Leute,

bei den heutigen Einzylinderteleskopiersystemen schiebt nur ein im Grundkörper des Auslegers montierter einstufiger Hydraulikzylinder mit Verriegelungskopf elektronisch gesteuert alle Teleskopstufen nacheinander aus. Nach dem Teleskopieren werden die Teleskopstufen von innen über Druckfeder vorgespannte Auslegerbolzen miteinander verbolzt. Beim Austeleskopieren verriegelt der Verriegelungskopf im Bereich des Auslegerfußpunktes beidseitig im Fußstück der auszuschiebenden Teleskopstufe und entbolzt sie unmittelbar danach aus der nächstgrößeren Auslegersektion. Nachdem jeweils eine Teleskopstufe austeleskopiert ist, wird diese mit Hilfe des Verriegelungskopfes verbolzt. Der Veriegelungskopf wird dann entriegelt und der Teleskopierzylinder zurückgefahren. Die nächste Teleskopstufe kann danach ausgefahren werden. Die Teleskopiermechanik ist so aufgebaut, daß zwangsgekopelt eine Teleskopstufe erst dann entbolzt werden kann, wenn der Teleskopierzylinder mit der Teleskopstufe verriegelt ist und umgekehrt, die Teleskopstufe wird also bei jedem Ver- und Entbolzen immer vom Teleskopierzylinder gehalten.
Bei den älteren Einzylinderteleskopiersystemen (LTM 1200, 1225, 1300) wurden die Teleskopstufen von außen pneumatisch gegeneinander verbolzt.
Herkömmlich werden die einzelnen Teleskopstufen der meist vier- bis sechsteiligen Teleskopausleger durch im Ausleger eingebaute einstufige und doppelstufige Hydraulikzylinder aus- und eingeschoben und können bis etwa 200 Tonnen Tragfähigkeit mit bewährten Ein- oder Zweifach-Seilzügen kombiniert werden. Abhängig von der Anzahl der Teleskopstufen ist die Art, Anzahl und Anordnung der Hydraulikzylinder sowie deren Koppelung mit Seilzügen je nach Krantyp unterschiedlich. Bei der Vielfalt von Teleskopiersystemen unter den Herstellern gab es in der Vergangenheit auch noch andere technische Lösungen, Hydraulikzylinder einzusparen, um das Gewicht und den Auslegerschwerpunkt niedrig zu halten.

Freundliche Grüße aus Mannheim

A. Voroneckas (Kranjournal.de)
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