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Hansebubeforum » Technik » Lenkgeometrien bei variablen Allradlenkungen » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
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28.01.2007, 21:17 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek

Hallo Leute!

Beim Betrachten von Franks AC700-Modell ist mir etwas aufgefallen:
Frank hat bei seinem Modell die Achse(n) mit einer festen Lenkmimik aus Achsschenkeln und Spurstange ausgestattet. Nun ist es aber bekanntlich zumindest bei kleineren Kranen so, daß man sie völlig flexibel lenken kann: Lenkung nur der Vorderachsen, nur der Hinterachsen, Allradlenkung oder Hundegang.
Dementsprechend müsste sich ja eigentlich das Verhältnis der Einschlagwinkel der beiden Räder einer Achse ändern. Denn während z.B. bei einem "normalen" Lenkeinschlag das kurvenäußere Rad weniger stark einschlägt als das kurveninnere Rad (weil sie auf verschiedenen Kreisradien laufen), müsste beim Hundegang der Einschlag ja absolut parallel erfolgen.
Ich hoffe, bis hierhin sind meine Ausführungen nachvollziehbar.
Wie ist das also bei solchen Kranen gelöst? Computergestütze (An)lenkung jedes einzelnen Rades ohne Spurstange o.ä.? (Da wittere ich schwere Konflikte mit der StVZO...) Oder Einstellen einer "typischen" Lenkgeometrie mit der Inkaufnahme von mehr oder weniger starkem Reifenradieren bei anderen Lenksituationen?

Edit: Ich habe noch eine Skizze angefertigt, welche die Problematik hoffentlich etwas besser erläutert:



Man beachte die unterschiedlichen Einschlagwinkel an jeweils einer Achse, besonders deutlich zu sehen ganz links.



Tschüs,

Sebastian
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Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de

Dieser Post wurde am 28.01.2007 um 22:44 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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28.01.2007, 22:41 Uhr
Joachim01

Avatar von Joachim01

Hallo Sebastian da hast du nicht ganz unrecht
1. der lenkeinschlag Kurveninners zu Kurvenäußerem Rad nennt man Spurdifferrenzwinkel und der ist nicht veränderbar dazu müsste man die Lenkhebel im Winkel verändern.
Was Aber möglich wäre, ist wenn jedes Rad ein eigenen Lenkzylinder hat und damit jedes Rad individuel einschlagen kann.
2.Aber von Achse zu Achse ist es möglich die Lenkungeinschläge dem Fahrzustand Hundegang, nur ein teil der Achsen gelenkt (Strassenfahrt) oder alle gelenkt (Randierbetrieb) anzupassen.
Bei älteren Kranen nimmt man unterschiedliche einschlagwinkel an einer Achse in Kauf denn radieren die Reifen halt ein wenig .
Ich habe diese schon mal bei einem Neueren Kran gesehen aber ich werde mal beim Nächsten etwas genauer hinschauen, wenn ich mal wieder unter ein Kran in der Werkstadt Kriechen kann.
Gruß Joachim
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28.01.2007, 22:46 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Joachim01 postete
Was Aber möglich wäre, ist wenn jedes Rad ein eigenen Lenkzylinder hat und damit jedes Rad individuel einschlagen kann.

Ja, so hatte ich mir das ja auch gedacht. Die Frage ist jetzt nur, ob das tatsächlich so gemacht wird oder ob man doch bei der "uneleganten" Spurstange bleibt.


Tschüs,

Sebatian
--
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28.01.2007, 23:08 Uhr
ulrich



Hallo Sebastian

bei Diagonalfahrt (Hundegang) eines Autokrans stehen die einzelnen Räder nicht, wie du es in deiner Prinzipskizze gezeichnet hast, parallel zu einander. Jedes Rad hat auch bei Diagonalfahrt seinen eigenen Lenkeinschlag. Der maximale Lenkeinschlag einer jeden Achse ändert sich bei Diagonalfahrt nicht. Bei den hinteren Achsen wird lediglich durch eine Umschaltung der Anlenkung, die Richtung des Lenkeinschlags geändert.

Damit ungelenkte Achsen oder Achsen mit nur geringem Lenkeinschlag keinen Schaden nehmen bzw. sich der Reifenverschleiß in Grenzen hält werden diese Achsen bei Diagonalfahrt geliftet.

Schau dazu z.B. mal im Prospekt Produktnutzen des LTM 1300-6.1 auf Seite 2.

EDIT:
Ich habe mir noch einmal die Produktnutzen Prospekte der anderen Liebherr Krane angesehen. Demnach gilt das oben geschriebene nur für die älteren Krane. Bei den neusten Liebherr Modellen, z.B: 1160-5.1, 1200-5.1, 1220-5.2 und 1400-7.1, werden die Achsen 1-2 bzw. 1-3 (beim 1400-7.1) wie bisher mechanisch angelenkt (hydraulisch unterstützt). Die Hinterachsen werden heute durch eine geschwindigkeitsabhängige elektrohydraulische Aktiv-Lenkung angesteuert. Damit ist es möglich, dass jede Hinterachse den gleichen maximalen Lenkeinschlag wie die 2. bzw. 3. Achse erreicht. Das Anheben einer Achse ist daher nicht mehr erforderlich. Gleichzeitig wird der Reifenverschleiß noch mal deutlich reduziert.

Gruß, Ulrich

Dieser Post wurde am 29.01.2007 um 00:06 Uhr von ulrich editiert.
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28.01.2007, 23:48 Uhr
Hebelzupfer (†)



Hallo zusammen,

@ Ulrich:
Tschuldigung - VETO !
Deine Aussage trifft auf den LTM 1300-6.1 ( und auch auf den LTM 1250-6.1 ) zu. Aber nicht alle Krane sind von Liebherr ! Auch bei den Lenksystemen und insbesondere bei der Hinterachslenkung und beim Hundegang kocht fast jeder Hersteller sein eigenes "Süppchen".
Beim 6 - Achser Grove z.B. werden ( bei eingeschalteter Hinterachslenkung )die beiden ersten Achsen über das Lenkrad im Unterwagen gesteuert, die beiden hinteren Achsen werden über einen Kippschalter gesteuert und die Stellung der beiden mittleren Achsen steuert ein kleiner Rechner nach dem Stand der vorderen und der hinteren Achsen.

@ Sebastian:
Nach meiner Erfahrung ( ich weiß aber auch nicht Alles ) ist es grundsätzlich so wie Du es vermutet hast - Joachim01 hat es schon bestätigt - bei Hundegang und bei Allradlenkung werden teilweise größere Differenzen im Lenkeinschlag in Kauf genommen. Das sieht speziell bei größeren Kranen beim Verfahren mit Ballast furchterregend aus und ist hier im Forum im entsprechenden Thread auf den Bildern auch gut zu erkennen.


Gruß aus Bremen

Georg

Dieser Post wurde am 29.01.2007 um 00:35 Uhr von Hebelzupfer editiert.
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29.01.2007, 00:13 Uhr
ulrich



Ja Georg,

du hast recht.
Während du dein Posting geschrieben hast, war ich bereits damit beschäftigt, meinen Fehler zu korrigieren.

Gruß, Ulrich
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29.01.2007, 10:50 Uhr
Baggerfritz

Avatar von Baggerfritz

Hallo!

Jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazugeben:
Ich habe vor einiger Zeit mal einem AC500-2 von Prangl beim Rangieren zugeschaut, auch im Hundegang.

Es hatte dabei eigentlich jede Achse einen anderen Einschlagwinkel. Die vorderen und hinteren mehr, die mittleren weniger. (war ja klar...)
Doch wurde bei der ganzen Aktion lediglich eine Achse geliftet, diese war garnicht gelenkt. (Fragt mich bitte nicht, welche das war, ist schon etwas lang her)
Die anderen Achsen radierten mit teilweise nichtigem Einschlagwinkel über den Asphalt....
Sah schon irgendwie grausam aus! Scheint aber vom Hersteller so vorgesehen zu sein, oder?
--
Glück auf und schöne Grüße aus Wr. Neudorf,
Fritz
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29.01.2007, 12:34 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Ich habe noch nicht einen einzigen Kran gesehen, bei dem jeweils bei verschiedenen Lenkmanövern sämtliche Räder sauber in der Spur fahren - das wird's vermutlich auch nie geben, da allein schon der Gesetzgeber mit seiner (antiquierten, aber vielleicht auch sinnvollen) Forderung nach mechanischen Lenkgestängen zumindest für die Vorderachsen eines Fahrzeugs der technisch sauberen "elektronischen Einzelradlenkung" einen Strich durch die Rechnung macht.

Übrigens ist das bei LKW mit Liftachsen genauso: Durch das Liften einer Achse, zumeist einer Nachlaufachse, verändert sich der Abstand zwischen Vorderachse und effektivem Radmittelpunkt der Hinterachsen, und damit stimmt die gesamte Lenkgeometrie des Fahrzeugs nicht mehr (das verdeutlicht Sebastians allererste Skizze, die schön die sogenannte "Ackermann-Bedingung" zeigt, also die gewollten Spurdifferenzwinkel an einer Achse). Es gibt auch ausziehbare Trailer mit einer Zwangslenkung, was - eigentlich - ebenfalls Käse ist, weil durch die Längenänderung die mechanisch fest eingestellten Lenkwinkel an den Trailerachsen ebenfalls nicht mehr stimmen.

Aber das nimmt man alles in Kauf, legt sein Fahrzeug auf die halt meistens vorherrschenden Fahrbedingungen aus, und somit entstehen die sogenannten "Lenkfehler". Wie groß diese Lenkfehler jetzt sind, das variiert von Hersteller zu Hersteller, und man sieht manchesmal schön, welche Hersteller sehr viel Hirnschmalz in die Lenkauslegung legen, und welche eher weniger.... ;-)
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008 — Direktlink
29.01.2007, 16:20 Uhr
Breuer Krane



Hallo,

Ich hab hier mal zwei Bilder, einmal ein LTM1060/2 im Hundegang und ein AC160-1 mit normal eingeschlagener Lenkung.

Vielleicht hilfts ja weiter



--
Gruß

Christoph
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30.01.2007, 13:48 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Wir hatte neulich schon diesen Link hier im Forum:

http://tefutefu-crane.com/maker/tadano/index.htm

Da kann man einen....nunja......eher suboptimalen Hundegang sehen.

gruß hendrik
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30.01.2007, 14:07 Uhr
Marco77

Avatar von Marco77

Wie auf dem Bild zu erkennen ist der Gummiabrieb der 3. Achse enorm.
Die 5. Achse hinterlässt auch schon leichte Spuren.
Wer hier seinen Kran öfters mal im Hundegang bewegt, der brauch sich nicht wunder, wenn er bald auf Slicks fährt.
Ich frage mich auch ob der Verschleiss an den Aufhängungen und der Mechanik nicht zu groß ist.
Wie sieht das den wohl aus wenn der Kran unter Ballast im Hundegang rangiert wird.
--
Gruß aus NRW

Marco

"Versucht, die Welt ein bißchen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt."
Robert Baden-Powell
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30.01.2007, 14:41 Uhr
Hebelzupfer (†)



Hallo zusammen,

mit Ballast sieht das Ganze noch viel grausamer aus. Als Kranfahrer sollte man schon wissen was beim jeweiligen Kran vom Hersteller zugelassen ist und was nicht ( notfalls ins Buch schauen ). Da es ohnehin nur kurze Strecken sind, hält sich der Reifenverschleiß dabei in Grenzen - da muß man sich schon wundern was die so alles aushalten. Sobald es aber nicht "topfeben" ist kann einem solch eine Aktion mit ballastiertem Kran leicht mal eine Halbachse oder auch eine Spurstange kosten !


Gruß aus Bremen

Georg
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14.03.2007, 23:02 Uhr
Erwin



Wenn man all diese differenzwinkel und reifenabrieb vermeiden will, dann ist es nur mit elektronischer lenkung ala SPMT möglich. Leider ist aber von gesetzgeber bisher keine vollelektronische lenkung auf der strasse in verbindung mit entsprechender geschwindigkeit zugelassen. es gab mal vor einigen jahren von langendorf ein auflieger mit elekronischer lenkung als pilotprojekt. hat sich aber nicht durchgesetzt aus welchen gründen auch immer.
gruss

erwin
--
Es ist immer besser ein paar Achsen mehr zu haben
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