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08.01.2012, 17:35 Uhr
ulrich
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Um Fredis Qualitätsoffensive noch einmal aufzugreifen ...
Auch die Chinesen entscheiden sich mehrheitlich für Qualität, wenn es z.B. darum geht, sich einen privaten PKW zu kaufen.
Natürlich wählen die Medien typischerweise eine markant pessimistische Überschrift (Only bad news are good news) wenn es darum geht auf die geplanten Veränderungen in der chinesischen Automobilpolitik hinzuweisen. So auch Spiegel-online mit "China bremst deutsche Autokonzerne aus". Wenn diese Planungen genauso gut umgesetzt werden wie die der letzen Jahre, dann wird es schon nicht so schlimm werden.
Dazu mal folgende Zitat aus dem angesprochenen Artikel.
Zitat: | ... Denn die haben die Volksrepublik zu ihrem wichtigsten Auslandsmarkt aufgebaut. Schon lange beobachten die Industrieplaner in Peking frustriert, wie die Ausländer auf ihrem Riesenmarkt von Erfolg zu Erfolg eilen. Allein VW verkaufte in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres mehr als zwei Millionen Fahrzeuge in China - das ist ein Zuwachs von mehr als 15 Prozent gegenüber 2010. ... Doch es kam anders: Statt den Ausländern moderne Technologien abzuschauen und attraktive Marken aufzubauen, begnügten sich chinesische Staatsbetriebe häufig damit, mit ihren Joint Ventures bequem Geld zu verdienen. Mit ihren eigenen Marken eroberten die Chinesen dagegen nur knapp 30 Prozent des gesamten Automarkts. ... Doch chinesische Verbraucher lassen sich für "heimische Marken" bislang kaum begeistern. Sie bevorzugen ausländische Originale. Und die Kerntechnologien dafür entwickeln ausländische Konzerne sicherheitshalber nach wie vor nicht in China, sondern in ihren Zentralen wie Wolfsburg oder Detroit. ...
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Um diesen Qualitätsanspruch noch einmal mit einer anderen Quelle zu belegen, hier dann noch der Verweis auf einen Beitrag bei 3sat hitec aus dem vergangenen Jahr. Thema der Dokumentation war: Elektrofahrzeuge für den Weltmarkt - Chinas Massenmotorisierung Gleich am Anfang (2:20 min.) des halbstündigen Beitrags wird eine Familie beim Autokauf begleitet.
http://www.3sat.de/webtv/?110912_massenmotorisierung_hitec.rm
Die Bilder von den verschiedensten Kopien (ob PKW oder Kran) lassen zunächst einmal nur die Aussage zu, dass die geometrische Form gut nachgeahmt wurde. Die technische Qualität, insbesondere über die Lebensdauer, muß sich hingegen noch herausstellen.
Ich hatte hier ja schon einmal auf eine Präsentation hingewiesen, in der der Zoomlion Vice President Xiong Yanming quasi eine technische Selbsteinschätzung vorgenommen hat.
Dazu paßt auch folgendes Zitat aus der hitec-Dokumentation, auch wenn es sich eher auf PKW bezieht.
Zitat: | ... International Konkurrenzfähig Der chinesische Staat hat großes Interesse daran, seinen Bürgern die Elektromobilität schmackhaft zu machen. Über 70% aller Autokunden sind heute in China Erstkäufer. China hat also die Chance die ölhungrige Antriebstechnologie Verbrennungsmotor zu überspringen, bevor die große Masse Auto fährt. Und die neueste Generation chinesischer Elektrofahrzeuge kann sich international durchaus blicken lassen.
Konkurrenzfähige Elektroautos sind für die Industrie in China sehr wichtig. Bei den Verbrennungsmotoren gilt der technologische Vorsprung des Westens nahezu als uneinholbar. Elektroautos sollen in Zukunft Marktanteile für einheimische Hersteller gewinnen. ... Bei dieser Technologie stehen alle an der Startlinie der Westen genau so wie die chinesische Industrie. ...
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Wobei die Entscheidung für den Elektromotor allerdings durch ein viel entscheidenderes Argument getrieben wurde:
Zitat: | ... "Wenn man die Zahlen hochrechnen würde und die Autodichte in Deutschland mit China vergleicht, dann würden wir hier irgendwann 750 Millionen Autos auf der Straße haben. 750 Millionen Autos, die würden den gesamten Rohölvorrat, bzw. die Rohölförderung der Erde eines Jahres in Anspruch nehmen. Und das geht natürlich nicht, das ist unvorstellbar. ...
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Dieser Post wurde am 08.01.2012 um 17:53 Uhr von ulrich editiert. |