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19.02.2009, 21:11 Uhr
ulrich
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Zitat: | Mike Weber postete Und diese lustigen 20 Schräubchen sollen dann 1000t am Rahmen halten? Einfach so von Rahmen zu Rahmen tauschbar? Ziehts da nicht einfach das Gewinde weg oder die Muttern platzen ab und dann ist die Verbindung Rahmen/Kupplung Geschichte? |
Die Kupplungen sind natürlich nur dafür gedacht, ein Gesamtgewicht von 1000t ziehen zu können, nicht um damit 1000t zu heben. In der Ebene (0% Steigung) muss die Zugmaschine nur die Kraft zur Überwindung der Haftreibung (beim Anfahren), der Rollreibung (Reifen auf dem Asphalt, Achswellen in den Lagern, ...) sowie der Walkarbeit der Reifen aufbringen, um den Zug in Bewegung zu setzen. Am Weltenburger Berg z.B., mit 14% Steigung (d.h. 14m Höhe auf 100m horizontaler Länge -> 14/100 = tan ß = 0,14 = sin ß (für kleine Winkel) ) kommt dann noch eine Gewichtskraft (Hangabtriebskraft) von 140t hinzu (1000 t * 0,14).
Mit welcher Kraft eine für 1000t Anhängelast ausgelegte Kupplung getestet wird, ist mir auch nicht bekannt. Aber solange man nur kleine Steigungen zu befahren hat, kann man eine 250t- oder 500t-Kupplung auch für eine höhere als die spezifizierte Last einsetzen.
Schmidti hat ja schon darauf hingewiesen, wie groß die maximale Zugkraft sein kann, die eine Zugmaschine auf eine Last ausüben kann. Genauer gesagt, bestimmen die Achslasten der angetriebenen Achsen sowie der Reibungskoeffizient zwischen den Reifen und der Straße die maximal erzielbare Zugkraft. Wenn z.B. von den 40t GG der Zugmaschine 25t auf die beiden angetriebenen Achsen entfallen und der Reibungskoeffizient zwischen Reifen und trockenem Asphalt 0,9 beträgt, kann eine Zugkraft erzielt werden die einer Gewichtskraft von ca. 22,5t (25t * 0,9) entspricht. Weitere Reibungskoeffizienten für andere Paarungen findet man z.B. in diesem Buch: Gummi auf Asphalt, nass: < 0,5 Gummi auf Stahl, trocken: < 0,35 (wenn Stahlplatten ausgelegt sind) Gummi auf Stahl, nass: < 0,15
Zitat: | tgaactros postete ... also sind die "zwischengespannten" Fahrzeuge enormen Belastungen ausgesetzt. Einmal der Zug nach vorne und zum anderen die Last hinten ...
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Für die dazwischen gespannte Zugmaschine ist die Belastung des Rahmens nicht größer als für die hintere. Stell dir einmal vor, die Zugmaschinen ziehen keinen Anhänger, sondern sind an einen Haken an einer Wand angehängt (quasi eine unendlich schwere Last). An der hinteren Zugmaschine wirken dann die addierten Kräfte der beiden vorderen Zugmaschinen. An der mittleren Zugmaschine zerrt aber nur die erste Zugmaschine. Dieser Post wurde am 19.02.2009 um 21:23 Uhr von ulrich editiert. |