017 — Direktlink
30.09.2010, 10:20 Uhr
robertd
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Auch wenn es nicht in Deutschland, sondern in Österreich ist - aber es passt hier gut dazu:
Bei mir vorm Haus sind gerade umfangreiche Bauarbeiten im Zuge einer größeren Bahnbaustelle im Gange. U.a. wird dadurch "unsere" Straße breiter, da eine Böschung durch eine Stützmauer ersetzt wurde. Einen Häuserblock weiter werden auch neue Kabel oder Leitungen verlegt, so dass dort der komplette Asphalt herausgerissen wurde, und auch der Unterbau komplett neu gemacht wurde. In unserem Bereich wurden bislang nur einzelne Schlitze geschnitten, wo eben irgendwelche Kanalanschlüsse neu gemacht werden müssen. Ansonsten ist die Straße in dem flickwerkhaften Zustand, der sich eben bei einer Straße nach ein paar Jahrzehnten ergibt. Es handelt sich hier um einen Streifen von ca. 4 Meter Breite und 100 Meter Länge. Der ohnehin neu zu machende Teil hat die gleiche Länge und eine Breite von etwa 2-3 Meter. Insofern wäre also, nachdem alle Geräte schon vor Ort sind, der Aufwand relativ klein und überschaubar. Der Aufwand bei dem gesamten Bauprojekt beläuft sich übrigens auf über 200 Millionen Euro.
Nun habe ich mal bei der Bauleitung angerufen und nachgefragt, ob auch auf unserer Seite die Straße neugemacht wird. Dort bekam ich die Auskunft, dass die Baustelle nur das wiederherzustellen hat, was durch die Bautätigkeit beschädigt wurde, was ja auch logisch ist. Für unseren Bereich wäre es also nötig, dass die Stadt den Mehraufwand für die 4x100 Meter trägt. Meine Meinung, dass es absolut sinnvoll wäre, gleich alles zu machen wurde von dem zuständigen Herren auch geteilt. Ich habe also noch bei der Stadt angerufen. Auch der dort zuständige Mitarbeiter teilte meine Meinung, dass es sinnvoll wäre, hier gleich etwas vernünftiges zu machen, anstatt in ein paar Jahren die Folgeschäden zu flicken. Allerdings wären im Budget keine Mittel für diese Maßnahme vorhanden, so dass die Stadt außerstande ist, die Kosten zu tragen.
Es wird also nun an den bestehenden alten Asphalt drangeflickt, ebenso werden die Schlitze im alten Asphalt wieder geflickt. In 5-10 Jahren werden sich dann zwischen dem alten und dem neuen Asphalt Risse auftun, die mit jedem Winter schlechter werden. Irgendwann, wenn mal Budget da ist, werden dann diese Risse wieder geflickt.
Andererseits hätte man, wenn man jetzt gleich die komplette Straße macht, die nächsten 20-30 Jahre Ruhe, da ein homogener und durchgängiger Straßenaufbau da wäre. Aber das wäre ja langweilig. Sollte irgendwann wirklich mal die komplette Straße neu gemacht werden, wird das im Verhältnis um einiges mehr kosten, da man natürlich die ganze Maschinerie erst mal ranschaffen und die Baustelle einrichten muss. Ganz zu schweigen von der zusätzlichen Belastung für uns Anrainer - jetzt hätten wir die Baustelle ohnehin schon da.
Ich werde wohl nochmal den Bürgermeister anschreiben. Nicht dass ich mir großartige Hoffnungen mache, aber dann habe ich es zumindestens versucht.
gruss robert Dieser Post wurde am 30.09.2010 um 10:33 Uhr von robertd editiert. |