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Hansebubeforum » Technik » Frage zum Thema Zwangsgelenkt und Gelenkt » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000 — Direktlink
16.12.2011, 14:55 Uhr
Manuel_-



Was ist der unterschied zwischen einem gelenkten und zwangsgelenkten tieflader?
Dieser Post wurde am 08.02.2012 um 22:09 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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001 — Direktlink
16.12.2011, 18:48 Uhr
GMK5180_Fahrer



Bei einem zwangsgelenkten Auflieger, werden die Achsen mit Hilfe eines Keiles am Königzapfen und Hydraulikzylindern angsteuert und sind somit zwangsgelenkt.
Gelenkte Auflieger haben lediglich Nachläufer-Achsen, die keine Verbindung von der Sattelplatte haben. Diese muss man bei Rückwärtsfahrt auch sperren.

Ich hoffe das reicht als Erklärung. Besser kann ich dir das nicht.
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002 — Direktlink
16.12.2011, 21:38 Uhr
Tobi

Avatar von Tobi

Gut das die Frage hier gerade gestellt wurde, dass hat mich die Woche nämlich auch schon beschäftigt.
Ist das bei der Zwangslenkung eigentlich rein mechanisch über ein Ventil oder Elektrisch über eine Sensor o.ä. ?
Zwangslenkung findet man heutzutage doch hauptsächlich bei Semis während man bei den Achslinien die Achsen einzeln steuern kann. Ist das so richtig?
--
Gruß aus dem Moseltal

Tobi


-----
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003 — Direktlink
17.12.2011, 09:33 Uhr
Jack Sparrow



Achslinien sind auch zwangsgelenkt. Der Lenkkeil hinter dem Königszapfen steuert , bei Achslinien hydraulisch, die Lenkung je nachdem wie weit sich die Sattelplatte unter dem Auflieger dreht.
Die Zwangslenkung kann man deaktivieren, damit z.B. an Engstellen der Lenkeinschlag erhöht, bzw. entgegen der Richtung gelenkt werden kann.
Das war mal so die Kurzfassung.
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004 — Direktlink
20.12.2011, 15:56 Uhr
liebherr 924




Zitat:
Jack Sparrow postete
Achslinien sind auch zwangsgelenkt. Der Lenkkeil hinter dem Königszapfen steuert , bei Achslinien hydraulisch, die Lenkung je nachdem wie weit sich die Sattelplatte unter dem Auflieger dreht.
Die Zwangslenkung kann man deaktivieren, damit z.B. an Engstellen der Lenkeinschlag erhöht, bzw. entgegen der Richtung gelenkt werden kann.
Das war mal so die Kurzfassung.

das ist nicht ganz richtig,denn die zwangslenkung kann man nicht ausschalten.lenkachsen(z.b. auflieger)die kann man abschalten.
zwangslenkung hat ja den sinn immer zu lenken.lenkachsen sind ja gedacht um es in engen kurven nicht so schwer zu haben da rund zu kommen.
--
Schöne Grüße aus dem schönen Saarland

Florian
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005 — Direktlink
22.12.2011, 11:14 Uhr
Jack Sparrow



Na gut, dann drück ich das anders aus. Man kann die Lenkung "freischalten", so das der Auflieger auf die Position des Lenkkeils nicht reagiert und per Fernbedienung oder Hebel manuell gelenkt werden kann.
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006 — Direktlink
08.02.2012, 14:31 Uhr
Manuel_-



ok und die gelenkten auflieger ??
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007 — Direktlink
08.02.2012, 22:06 Uhr
Gast:duppdidupp
Gäste



Zitat:
Tobi postete
Gut das die Frage hier gerade gestellt wurde, dass hat mich die Woche nämlich auch schon beschäftigt.
Ist das bei der Zwangslenkung eigentlich rein mechanisch über ein Ventil oder Elektrisch über eine Sensor o.ä. ?
Zwangslenkung findet man heutzutage doch hauptsächlich bei Semis während man bei den Achslinien die Achsen einzeln steuern kann. Ist das so richtig?

Die Zwangslenkung ist vom Prinzip her eine Verdrängerlenkung.Der Königszapfen befindet sich an einer drehbaren Platte. Im inneren des Schwanenhalses befinden sich zwei doppeltwirkende Hydraulikzylinder,die auf der einen Seite fest mit dem Hals verbunden sind und auf der anderen Seite mit der drehbaren Platte.Hinter dem Königszapfen sitzt ein Sogennannter Lenkkeil,dieser dient dazu das die Platte sich im aufgesattelten zustand nicht frei drehen kann,also quasi als eine Art Führung.Verändert sich nun der Winkel zwischen Zugmaschine und Auflieger bei Kurvenfahrt wird der eine Hydraulikzylinder über die Platte eingeschoben und der andere ausgeschoben. Durch das ein bzw ausschieben der Zylinder wird Hydrauliköl über Leitungen nach hinten zu den Achsen des Aufliegers gedrückt.An den Achsen sitzen ebenfalls zwei Zylinder die dadurch ein bzw ausgeschoben werden und so den Lenkeinschlag der Achsen verursachen.

Bei den Modulfahrwerken sitzen jedoch im Schwanenhals vier Hydraulikzylinder,je zwei für die hinteren Achsen und zwei für die Vorderen Achsen.
In jedem Modulfahrwerk sitzen zwei Zylinder die die Lenkbewegung über Spurstangen auf die Achsen übertragen.Allerdings werden wenn mehrere Fahrwerke zu einem Auflieger verbaut werden nur jeweils die Zylinder im ersten und im Letzten Fahrwerk an den Hydraulische Lenkkreis angeschlossen und die dazwischen liegenden Fahrwerke werden dann über Spurstangen mit dem vorderen bzw hinteren Fahrwerk verbunden. Die Lenkzylinder der Fahrwerke die zwischen dem ersten und letzten Fahrwerk liegen werden über Ventile auf durchlauf geschaltet.

Werden die Module als Anhänger gefahren wird der Vordere Teil rein Mechanisch über die Anhängerschere gelenkt.Dazu ist zwischen der Schere und den Lenkzylindern im ersten Fahrwerk ein Gestänge angebracht.Also wenn man die Schere nach links zieht wird diese Bewegung über das Gestänge an die Zylinder im ersten Fahrwerk übertragen und diese werden dann ein bzw ausgeschoben,dabei wird wieder Öl verdrängt,der Rest ist dann wieder wie oben.

Desweiteren habe ich bei der Zwangslenkung immer die Möglichkeit manuell nachzulenken wenn eine Druckquelle(Zugmaschinenhydraulik,Hatz Motor oder Elektropumpe) vorhanden ist.
Bei den Modulfahrwerken habe ich die Möglichkeit die Zylinder im Hals so zu schalten das sie auf durchlauf stehen und kein Öl mehr zu den Achsen geht,dann kann ich frei nachlenken ohne permanent die Lenkbewegung der Zugmaschine mit zu korigieren oder ich schalte es so das die lenkbewegung der Zugmaschine weiter übertragen wird ich aber trotzdem nachlenken kann. das Gleiche gilt für die Modulfahrwerke wenn sie als Anhänger betrieben werden,nur das man das dann im Fahrwerk umschaltet.

Bei den Semis ist es Ähnlich,bei den neueren Semis von Goldhofer z.b. kann man direkt nachlenken ohne Ventile oder Hähne zu öffnen,allerdings wird auch generell dann die Zugmaschinenbewegung nach hinten Übertragen,also muss man beim Rangieren immer die Bewegung der Zm mit ausgleichen.Bei Älteren Semis muss man ein Ventil öffnen zum Nachlenken.
Und bei fast allen neuen Semis und Modulfahrwerken sitzen Sensoren an den Achsen und am Hals um einen das Einspuren zu erleichtern.dazu gibt es veschiedene Systeme,Herstellerspezifisch.

Ich hoffe das ich es verständlich erklärt habe und man versteht was ich meine.
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008 — Direktlink
19.02.2012, 20:21 Uhr
Tobi

Avatar von Tobi

Danke, diese Antwort war echt erhellend. Super!
--
Gruß aus dem Moseltal

Tobi


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03.07.2012, 08:32 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc

Hallo,

als Erweiterung des Thread-Themas mal meine Frage:

Wie funktioniert ein zwangsgelenkter Nachläufer?

Hintergrund meiner Frage: Im Buch Holztransporte von Marc Trappe wird bei den Langholztransportern mit Nachläufern von zwei verschiedenen Typen gesprochen - den Selbstlenk-Nachläufern und den Zwangslenk-Nachläufern.

Wie die Selbstlenk-Nachläufer funktionieren ist mir klar: Die Verdrehung des Rungenschemels durch die festgespannten Baumstämme wird über Gestänge oder Hydraulik auf den Drehschemel der Nachläufervorderachse übertragen.
Diese zweiachsigen Nachläufer haben in der Regel eine recht großen Radstand - siehe z.B. die Doll ratio Selbstlenk-Nachläufer.

Die im Buch abgebildeten Zwangslenk-Nachläufer haben aber einen sehr kurzen Radstand und ich erkenne auch nicht, das eine der Achsen überhaupt drehbar im Nachläuferrahmen befestigt ist. Wie wird denn dann gelenkt?
Auf der Seite von Huttner Fahrzeugbau, die solche Zwangslenk-Nachläufer herstellen, findet sich zwar eine Zeichnung mit Andeutung der Achsaufhängung, die ich aber auch nicht verstehe.
Wird bei diesem Lenkprinzip der ganze Wagen mit den beiden starren Achsen aktiv gegen den Rungenschemel verdreht?

Gruß Christoph
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Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten)

Dieser Post wurde am 03.07.2012 um 08:33 Uhr von Menzitowoc editiert.
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010 — Direktlink
03.07.2012, 10:58 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Menzitowoc postete Wird bei diesem Lenkprinzip der ganze Wagen mit den beiden starren Achsen aktiv gegen den Rungenschemel verdreht?

Ja, und das geht natürlich zu Lasten des Reivenverschleiß. Das nimmt man aber in Kauf, denn die Zwangslenker sind sind leichter und kürzer.

Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Zwangslenker und Selbstlenker ist die Stelle, wo der Lenkimpuls "abgegriffen" wird: Beim Selbstlenker erfolgt das am Rungenschemel des Nachläufers (hast Du ja schon geschrieben). Beim Zwangslenker kommt der Lenkimpuls vom Drehschemel des LKW und wird (per Hydraulik oder Elektronik) nach hinten übertragen. Zusäztlich mißt ein Längengeber den Abstand zwischen Motorwagen und Nachläufer, und daraus wird der richtige Lenkwinkel ermittelt. Der große Vorteil des Zwangslenkers ist die Spurtreue zum Motorwagen; gerade auf engen kurvenreichen Strecken (Waldwegen) ist das unschlagbar.

gruß hendrik
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03.07.2012, 13:53 Uhr
Menzitowoc

Avatar von Menzitowoc

Hallo Hendrik,

danke für Deine ausführliche Erklärung. Damit verstehe ich jetzt auch den Vorteil des Doll ratioplus Nachläufers, der auf der KWF Tagung in Bopfingen Mitte Juni vorgestellt wurde.
Der verbindet die Vorteile des klassischen Selbstlenkers - richtige drehbare Lenkachse und damit geringer Reifenverschleiß - mit den Vorteilen des Zwangslenkers in engen (Wald)kurven.
Durch Modusumschaltung kann einfach zwischen den beiden Lenkkonzepten gewechselt werden.

Gruß Christoph
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Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten)
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03.07.2012, 22:25 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Menzitowoc postete Der verbindet die Vorteile des klassischen Selbstlenkers - richtige drehbare Lenkachse und damit geringer Reifenverschleiß - mit den Vorteilen des Zwangslenkers in engen (Wald)kurven.

Richtig!

Eine gute Weiterentwicklung, dank moderner Elektronik und Hydraulik.

gruß hendrik
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05.07.2012, 18:32 Uhr
BUZ




Zitat:
Hendrik postete
...geht natürlich zu Lasten des Reivenverschleiß...

gruß hendrik

Mach mal Urlaub in Pisa...

BUZ
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