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01.03.2024, 14:41 Uhr
Menzitowoc
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Hallo,
beim Betrachten und Sortieren der Bilder zur Konstruktion des mobilen City SkyLiner-Aussichtsturms von Schausteller Thomas Schneider (siehe auch die Bilder im entsprechenden Thread) ist mir die ungewöhnliche Bauweise der Steckbolzen-Stützen aufgefallen: Die Löcher von Innnen und Außenrohr haben einen unterschiedlichen Lochabstand und erinnern mich an die Nonius-Teilung bei den mechanischen Meßschiebern.
Bildquelle: Bekannt – Rheinkirmes 2013
Bildquelle: Bekannt – Rheinkirmes 2013
Wie genau die Teilung dieser Nonius-Stecklochkonstruktion ausgeführt ist, kann man zwar hier nicht erkennen, aber wenn ich einmal von der klassischen Meßschieberkonstruktion ausgehe, erhält man eine Feineinstellung der Löcher von 1/10 des Lochabstandes der Außenhülse. Bei einem geschätzten Lochabstand von 200 mm würde dies eine Einstellgenauigkeit von 20 mm bei der Stützhöhe bedeuten.
Bei der Umrechnung auf die Neigung des Fahrgeschäftes unter der Annahme von 0,02 m Stützhöhendifferenz ergibt sich bei einer Abstützbasis von ca. 20 m
arcsin(0,02m / 20,00m) = 0,057°
Wiederum umgerechnet auf die Höhe des gesamten Turms von ca. 81m ergibt sich ein Seitenausweichen der Spitze von der idealen Vertikallinie von
81,00 m * tan(0,057°) = 0,081 m = 8,1 cm
Ob das jetzt zu viel ist, weiß ich nicht, aber es verdeutlicht die Möglichkeiten durch die Nonius-Teilung der Steckloch-Stützen. Natürlich kann man weiterhin durch Unterlegen von dünnen Platten die Genauigkeit des Einnivellierens verbessern.
Hätte man keine Noniusteilung der Stecklöcher, sondern müßte mit der Genauigkeit von 200 mm auskommen, ergäbe sich eine Winkeldifferenz von 0,57° und ein Ausweichen der Turmspitze von immerhin 0,81 m.
Kennt jemand von Euch weitere Anwendung dieses Systems im Großmaschinenbau? Mir ist so etwas bisher noch nicht aufgefallen.
Gruß Christoph -- Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten) |