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Hansebubeforum » Baustellen » Der Brückeneinsturz von Genua (Italien) 14.08.2018 » Threadansicht

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025 — Direktlink
22.08.2018, 20:56 Uhr
Ch. Romann



Traurig, schaurige Fakten! Die armen Opfer und deren Hinterbliebene, man kann es sich gar nicht vorstellen. (Baronis "Infrastuktur-Apokalypse"-Titel ist wohl keineswegs weit her geholt).
--
Viele Grüße aus Südhessen
von Christoph

... fünf Leben langen nicht für dieses Hobby ...

Copyright der Bilder liegt, wenn nicht anders genannt, bei mir.
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026 — Direktlink
22.08.2018, 21:36 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Hier nochmal die Anbindung der Tragseile an die Brücke an Pylon 10. Auch hier gilt, alles einbetoniert, keinerlei Spannvorrichtung erkennbar:








Und richtig asig sehen die Einhängeträger aus, die die einzelnen Pylone untereinander verbinden. Es wurde ja übereinstimmend berichtet, dass diese Brücke eigentlich niemals "gerade" war; durch unterschiedliche Setzungen, "Betonkriechen", und der nicht möglichen Spannbarkeit der Schrägseile ging es auf der Brücke eigentlich eher auf und ab, als geradeaus.




Dieser Post wurde am 22.08.2018 um 21:43 Uhr von Hendrik editiert.
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027 — Direktlink
22.08.2018, 23:23 Uhr
Jens P.




Zitat:
Hendrik postete

Massive Stahlkrone oben auf dem Pfeiler:


Täuscht das oder ist der Beton an der Umlenkung schon zerbröselt?


Zitat:
Hendrik postete
Hier nochmal die Anbindung der Tragseile an die Brücke an Pylon 10. Auch hier gilt, alles einbetoniert, keinerlei Spannvorrichtung erkennbar:









Ob das so gut war die Spannseile komplett einzubetonieren? Da kommt durch VerKehr und Witterung richtig Leben rein.
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028 — Direktlink
23.08.2018, 08:01 Uhr
Schmidti




Zitat:
MJ postete
http://www.retrofutur.org/retrofutur/app/main?DOCID=1000111180&albumMode=1000111180

Hervorragend! Die Erklärungen bringen eine ganze Menge Licht ins Dunkel, was es mit den Betonummantelung auf sich hat. Ganz konsistent ist die Erklärung von Kristian Hasenjäger auch nicht, aber eins ist mir jetzt relativ klar:
Der Beton dient ganz massiv der Schwingungsdämpung!

Man stelle sich vor, die Brücke sei maximal belastet und die Spannkabel maximal gedehnt. Im Idealfall ist das Brückendeck nun horizontal. Sobald man Last von der Brücke wegnimmt, würden sich reine Stahl Spannkabel verkürzen und das Brückendeck aufwippen. Nun sind die Spannkabel aber in Beton eigebettet, wodurch die überschüssige Spannung nicht in einer Verkürzung der Träger resultiert, sondern den Beton komprimiert. Da Beton sehr druckfest ist, nimmt dieser die Kompression ohne signifikante Längenänderung auf und das Brückendeck bleibt horizontal. Im Idealfall kann die Brücke so mit variable Belastung ohne signifikante Verformung klarkommen. Wie diese Aufgaben genau auf innere und äußere Spannkabel verteilt sind muss ich mir noch überlegen.

Eigentlich eine ziemlich schlaue Sache. Zumindest im Idealfall. Mit welchen Nachteilen das Konzept verbunden ist, wurde ja bereits diskutiert.

Schmidti
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029 — Direktlink
23.08.2018, 10:39 Uhr
Gast:MJ
Gäste


Die Erklärungen und Aufnahmen verschwinden schon rasch im Orbit des Internets,soll heißen die ersten Spuren werden verwischt.

Einiges an Dokumaterial ist leider nicht mehr auffindbar,wo sind die Aufnahmen von den unzähligen Kameras?
Interviews vom Tage des Einsturzes gibt es nicht mehr,wir leben schon in einer sehr abstrakten Zeit.

Drum,hängen wir wieder den Mantel des Schweigens über diesen Fall.Wahrscheinlich bis zum sicheren nächsten Mal.

Habe gerade mit unserem Hausfrächter diskutiert,er fuhr seit den 80er Jahren in den Süden auf AB u. Bundesstrassen,mit sofortiger Wirkung hat sich dieses Land erledigt.
Naja,wär' ja ewig schade um seine schönen Scanias........
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030 — Direktlink
23.08.2018, 11:33 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Schmidti postete Man stelle sich vor, die Brücke sei maximal belastet und die Spannkabel maximal gedehnt. Im Idealfall ist das Brückendeck nun horizontal.

Genau das ist das Riesenproblem: Nun wird die Brücke überlastet (Vielleicht genügt schon ein ausserordentlicher Schwertransport ohne Genehmigung) und die Spannbetonummantelung wird - ungeplant - auf Zug beansprucht. Das war's dann sofort, der Beton reisst (und wenn es nur Haarrisse sind) und die ganze schöne Seeluft und Regen dringt zu den Spannkabeln vor.

gruss hendrik
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031 — Direktlink
23.08.2018, 11:42 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Und hier zum Abschluss noch drei Bilder von der Ostseite auf die Brücke.

Zu sehen ist Pylon Nr. 10 (der, der fast in die Wohnhäuser reingebaut ist), sowie der eingebrochene Pylon Nr. 9:





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032 — Direktlink
23.08.2018, 19:07 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Falls ich diesen Artikel von heute ( http://www.ilsecoloxix.it/p/speciali/2018/08/23/ADPsIFLB-ridisegnata_scricchiolii_degradato.shtml ) mittels Gugel-Translate richtig interpretiere, hatte man wohl letzte Nacht den Zusammenbruch des Pylons 10 befürchtet; die Carabinieri zog sich zurück.

Es gibt 4 schwer bewachte Checkpoints, und eine Strasse ist sogar durch das Militär bewacht.

gruss hendrik
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033 — Direktlink
23.08.2018, 21:10 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Jens P. postete
Als gelernter Beton- und Stahlbetonbauer muß ich die Italiener etwas verteidigen:

Selbst die Pylone der Storebæltsbroen sind innen hohl.
Die Pylone der eingestürzten Brücke haben einen nicht so großen Querschnitt. Wahrscheinlich hat man deswegen die Hohlkammersteine genommen.

OK, dass ein (Brücken-)Pfeiler aus verschiedenen Gründen auch hohl sein kann, ist mir klar. Was ich aber nicht verstehe: Warum hat man hier die Methode mit den Hohlkammersteinen gewählt? Einfach wahllos in die Schalung kippen kann man die Steine nicht, das würde nur zu einem Trümmerhaufen führen und der Beton würde in die "unordentlichen" Hohlräume fließen. Man muss stattdessen die Hohlkammersteine ordentlich aufschichten, besser noch mit Mörtel "richtig" aufmauern. (Damit beim Einfüllen und Verdichten des Betons die Steine an Ort und Stelle bleiben und nicht versehentlich doch noch zusammenstürzen.) Wäre da eine simple verlorene Schalung aus Holz o.ä. nicht einfacher, billiger und schneller gewesen?


Zitat:
Jens P. postete
ABER:
Mir fehlt die 2. Lage Eisen im Pylon. Dort ist nur eine Außenbewehrung zu sehen.

Das würde ich nun wieder nicht überbewerten. Ich habe - nicht zuletzt bei A3-Ausbau - schon den Abbruch einiger Brücken aus den 1950er Jahren verfolgt. Und da war teilweise nach heutigen Maßstäben auch lächerlich wenig Eisen 'drin.

Zumal diese großen, A-förmigen Pylone, von deren Trümmern das Fakebook-Foto stammt, meiner Meinung eigentlich fast ausschließlich auf Druck belastet werden müssten:
Das Eigengewicht der Fahrbahnen sollte jeweils rechts und links der Pylone weitgehend ausbalanciert sein, eventuelle Gewichtsasymmetrien klein gegenüber der Gesamtlast. Diese Asymmetrien und Kräfte in Längsrichtung der Brücke durch Verkehr etc. müssten die Pylone durch ihre A-Form so abfangen können, dass nur die Druckkraft in einem der beiden Schenkel erhöht wird und ohne, dass es zu einem Biegemoment im Beton kommt. Damit würden dann nur Biegemomente übrigbleiben, die durch Kräfte quer zur Fahrbahn (z.B. Windlast) und durch das Eigengewicht der Pylonenschenkel entstehen.


Tschüs,

Sebastian
--
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034 — Direktlink
23.08.2018, 21:41 Uhr
Jens P.



Moin Sebastian!

Warum nun Hohlkammersteine in der Mitte einbetoniert wurden bleibt mir auch ein Rätsel. Der Querschnitt war eigentlich noch groß genug im dort einzuschalen. Vielleicht war es in Italien so üblich.
Ein- und Ausschalen wäre in Deutschland garantiert billiger gewesen.

Ich hatte ja schon geschrieben das bei uns vor 50 Jahren auch nicht anders gebaut wurde. Auch die geringe Betonüberdeckung war bei uns nicht anders.

Die Pylone werden bei dieser Art Brücke zu allen Seiten belastet. Ein 40tonner der über die Dehnungsfuge poltert oder scharf bremst reicht fast schon aus um die Eigenschwingungen der Brücke zu stören. Du darfst nicht vergessen daß jeder Pylon für sich alleine stand und durch die eingehängten Spannbetonbinder keine Verbindung zum Rest der Brücke hatte.
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035 — Direktlink
23.08.2018, 21:48 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Das Problem des armen Pylon Nr. 10 ist ja nun, dass er einseitig durch den Einhängeträger belastet wird (auf der anderen Seite fehlt er ja, ist ja runtergefallen). Ich würde gerne das Gewicht wissen, ich schätze diesen Träger auf mindestens 200 t, oder vielleicht noch mehr? Wahrscheinlich mehr.

Also schonmal mindestens 100 t einseitiger Druck auf den Pylon.

Ich überlege die ganze Zeit, ob es Sinn machen würde, auf der anderen Seite der Brücke mittels Hubschrauber Gewichte abzulassen, die den Pylon wenigstens austarieren. (Aber vielleicht wollen die den Pylon sowieso einstürzen lassen....spart mühsames Sprengen oder Abknabbern)


Dieser Post wurde am 23.08.2018 um 21:50 Uhr von Hendrik editiert.
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036 — Direktlink
23.08.2018, 21:56 Uhr
Jens P.



Zwar nicht Genua aber trotzdem interessant.
Wer diese Brücke von unten gesehen hat wir sie nie wieder betreten.

https://www.youtube.com/watch?v=9aC4kCp7LE8
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037 — Direktlink
23.08.2018, 22:05 Uhr
Breuer Krane



Schlimmer wie die gehts eigentlich nicht mehr, oder ?

https://www.youtube.com/watch?v=Cpy7QngotWo
--
Gruß

Christoph
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038 — Direktlink
24.08.2018, 07:46 Uhr
schlurchi

Avatar von schlurchi


Zitat:
Hendrik postete
(Aber vielleicht wollen die den Pylon sowieso einstürzen lassen....spart mühsames Sprengen oder Abknabbern)

Vielleicht hilft ja das Unwetter, das dieses Wochenende in der Region aufziehen soll, dabei das "Problem" zu lösen
--
Grüsse aus Stuttgart
Thomas

Das Copyright der Bilder liegt bei mir
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039 — Direktlink
24.08.2018, 10:02 Uhr
sachse




Zitat:
Christoph Kriegel postete
Schlimmer wie die gehts eigentlich nicht mehr, oder ?

https://www.youtube.com/watch?v=Cpy7QngotWo

Als Frage wenn es zeitig bemerkt wird lässt sich da was mit Spritzbeton sanieren . Um die freiliegente Armierung wieder vor Rost zu schützen und weitere abplatzungen zu verhindern ????
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040 — Direktlink
24.08.2018, 11:56 Uhr
Gast:mac-michel
Gäste



Zitat:
sachse postete

Zitat:
Christoph Kriegel postete
Schlimmer wie die gehts eigentlich nicht mehr, oder ?

https://www.youtube.com/watch?v=Cpy7QngotWo

Als Frage wenn es zeitig bemerkt wird lässt sich da was mit Spritzbeton sanieren . Um die freiliegente Armierung wieder vor Rost zu schützen und weitere abplatzungen zu verhindern ????

Hallo Sachse,
allein mit Spritzbeton bzw. Auftrag in Handarbeit, je nach Größe der Einsatzstelle, wird das nicht getan sein.
Die Bewehrung bedarf auch einer Rostschutzbehandlung.
Zur Not gibt es auch noch CFK Lamellen oder Matten
(Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) die man als Ersatzbewehrung einsetzen kann.

Grüße
Michael
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041 — Direktlink
24.08.2018, 12:29 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Die "Corriere della Sera" ( https://www.corriere.it ) schreibt heute, dass innerhalb von 5 Tagen ein Plan erarbeitet werden soll, wie die Brücke abzubauen ist, und es mit ziemlicher Sicherheit auf eine Sprengung hinausläuft.

Weiterhin geht man auch fest davon aus, dass die Brücke (bzw. der Rest) sowieso von alleine einbricht.

Es bleibt spannend..

gruss hendrik

Dieser Post wurde am 24.08.2018 um 12:30 Uhr von Hendrik editiert.
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042 — Direktlink
24.08.2018, 14:14 Uhr
Graf Koks




Zitat:
Hendrik postete
Die "Corriere della Sera" ( https://www.corriere.it ) schreibt heute, dass innerhalb von 5 Tagen ein Plan erarbeitet werden soll, wie die Brücke abzubauen ist, und es mit ziemlicher Sicherheit auf eine Sprengung hinausläuft.

Weiterhin geht man auch fest davon aus, dass die Brücke (bzw. der Rest) sowieso von alleine einbricht.

Es bleibt spannend..

gruss hendrik

Zumindest der Pylon über den Wohnhäusern, da wird man kein Abbruchunternehmen finden, das da auch nur noch einen Fuß drauf setzt.
Bei dem östlichen Pylon, der nachträglich zusätzliche Spannseile bekommen hat und bei dem Rest der Brücke mag das vielleicht etwas anders aussehen. Hier müsste man dann zum Abbruch zumindest ein Traggerüst unter den Brückenplatten errichten, was aber zeitaufwendig und teuer ist und weil man ja innerhalb eines Jahres eine neue Brücke dort stehen haben will, darf man sich nicht lange mit dem Abbruch aufhalten. Davon mal abgesehen finde ich dieses Zeitfenster völlig utopisch für eine 1100 Meter lange Brücke innerhalb dieser darunter vorhandenen Infrastruktur, der doppelte Zeitwert ist eher realistisch.
Dazu werden sich sicher demnächst große Unternehmen in Italien wie Fincantieri, die im Ingineurbau global agieren passend zu äußern.
Für die Hausbewohner ist eine Sprengung natürlich tragisch, alles was sie liebgewonnen haben geht verloren, in so einer Haut möchte ich nicht stecken. Die 10000 Euro, die jede Familie für den Neustart bekommen soll sind auch nicht gerade viel, wenn alles weg ist.

Gruß
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043 — Direktlink
24.08.2018, 14:21 Uhr
Graf Koks




Zitat:
mac-michel postete

Zitat:
sachse postete

Zitat:
Christoph Kriegel postete
Schlimmer wie die gehts eigentlich nicht mehr, oder ?

https://www.youtube.com/watch?v=Cpy7QngotWo

Als Frage wenn es zeitig bemerkt wird lässt sich da was mit Spritzbeton sanieren . Um die freiliegente Armierung wieder vor Rost zu schützen und weitere abplatzungen zu verhindern ????

Hallo Sachse,
allein mit Spritzbeton bzw. Auftrag in Handarbeit, je nach Größe der Einsatzstelle, wird das nicht getan sein.
Die Bewehrung bedarf auch einer Rostschutzbehandlung.
Zur Not gibt es auch noch CFK Lamellen oder Matten
(Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) die man als Ersatzbewehrung einsetzen kann.

Grüße
Michael

Bei solchen Rostschäden, die Oberflächlich schon so drastisch vorhanden sind, da kann man mit Sicherheit davon ausgehen, das auch die nicht sichtbare Struktur schon kräftig gelitten hat.
Mit sanieren ist da meiner Meinung nach nix mehr zu machen, die Kosten würden nahe an einen Neubau reichen, da hilft nur noch der kleine Kasten mit der Kurbel an der rechten Seite und dem Griff zum runterdrücken obendrauf.
Vielleicht reicht auch schon kräftiges dagegentreten und dann schnell weglaufen

Dieser Post wurde am 24.08.2018 um 14:23 Uhr von Graf Koks editiert.
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044 — Direktlink
24.08.2018, 15:19 Uhr
Gast:mac-michel
Gäste



Zitat:
Graf Koks postete

Zitat:
mac-michel postete

Zitat:
sachse postete

Zitat:
Christoph Kriegel postete
Schlimmer wie die gehts eigentlich nicht mehr, oder ?

https://www.youtube.com/watch?v=Cpy7QngotWo

Als Frage wenn es zeitig bemerkt wird lässt sich da was mit Spritzbeton sanieren . Um die freiliegente Armierung wieder vor Rost zu schützen und weitere abplatzungen zu verhindern ????

Hallo Sachse,
allein mit Spritzbeton bzw. Auftrag in Handarbeit, je nach Größe der Einsatzstelle, wird das nicht getan sein.
Die Bewehrung bedarf auch einer Rostschutzbehandlung.
Zur Not gibt es auch noch CFK Lamellen oder Matten
(Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) die man als Ersatzbewehrung einsetzen kann.

Grüße
Michael

Bei solchen Rostschäden, die Oberflächlich schon so drastisch vorhanden sind, da kann man mit Sicherheit davon ausgehen, das auch die nicht sichtbare Struktur schon kräftig gelitten hat.
Mit sanieren ist da meiner Meinung nach nix mehr zu machen, die Kosten würden nahe an einen Neubau reichen, da hilft nur noch der kleine Kasten mit der Kurbel an der rechten Seite und dem Griff zum runterdrücken obendrauf.
Vielleicht reicht auch schon kräftiges dagegentreten und dann schnell weglaufen

Was meinst du genau mit "nicht sichtbare Struktur"?
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045 — Direktlink
24.08.2018, 16:29 Uhr
sachse



Danke für die Antworten . Also frei liegende Armierung nur zubetonierend ist nicht . Stahl -Korrosionsschutz behandeln und den Übergang wo die Armierung noch vom Beton überdeckt wird soweit die Armierung freilegen bis das "gesunde Armierung" wieder da ist ??!!

Bei holen Stützen wo man innen nicht rankommt....ungünstig .

Im Endeffekt großer Aufwand für sichere Reparatur
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046 — Direktlink
24.08.2018, 16:46 Uhr
Gast:mac-michel
Gäste



Zitat:
sachse postete
Danke für die Antworten . Also frei liegende Armierung nur zubetonierend ist nicht . Stahl -Korrosionsschutz behandeln und den Übergang wo die Armierung noch vom Beton überdeckt wird soweit die Armierung freilegen bis das "gesunde Armierung" wieder da ist ??!!

Bei holen Stützen wo man innen nicht rankommt....ungünstig .

Im Endeffekt großer Aufwand für sichere Reparatur

Hohle Stützen haben in der Regel innen kaum das Problem mit der Korrosion.
Es sei denn sie unterliegen genau den Umweltbedingungen wie die Aussenseite.

Und ja, so wie du es beschrieben hast ist so grob gesehen, die Vorgehensweise.

Brückenabriß und Neubau ist in der Regel wesentlich teurer.
Ok, ob eine Sanierung oben bei der Brücke noch Sinn macht, ist fraglich.
So mein Eindruck.
Aber nur weil sie Aussen "faul" aussieht kann das innere Gefüge noch gut in Schuß sein.
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047 — Direktlink
24.08.2018, 18:55 Uhr
Schmidti




Zitat:
Hendrik postete
Ich überlege die ganze Zeit, ob es Sinn machen würde, auf der anderen Seite der Brücke mittels Hubschrauber Gewichte abzulassen, die den Pylon wenigstens austarieren.

Hab ich auch schon überlegt. Meiner Meinung nach muss man nichtmal irgendwelche Hubschrauber Stunts machen, das Ende des Auslegers sollte per Kran gut zu erreichen sein. Man könnte auch leere Tanks auf die Brücke heben und diese langsam mit Wasser füllen....

Aber du kannst der italienischen Öffentlichkeit doch niemals weiß machen, dass du die
Brücke stabilisiert indem du sie belastest. Wenn sie trotzdem einstürzt, macht dich wirklich jeder dafür verantwortlich!


Zitat:
Hendrik postete

Zitat:
Schmidti postete Man stelle sich vor, die Brücke sei maximal belastet und die Spannkabel maximal gedehnt. Im Idealfall ist das Brückendeck nun horizontal.

Genau das ist das Riesenproblem: Nun wird die Brücke überlastet (Vielleicht genügt schon ein ausserordentlicher Schwertransport ohne Genehmigung) und die Spannbetonummantelung wird - ungeplant - auf Zug beansprucht. Das war's dann sofort, der Beton reisst (und wenn es nur Haarrisse sind) und die ganze schöne Seeluft und Regen dringt zu den Spannkabeln vor.
gruss hendrik

Richtig! Deswegen muss man die Kabel beim Einbetonieren im Prinzip stärker belasten als sie später je belastet werden, damit der Beton immer auf Druck beansprucht wird. Aufschläge für kriechen, schwinden und längen kommen noch dazu. Und hier verstehe ich nicht, wie man das gemacht haben will. Wenn ich das richtig sehe, wurden die Kabel einbetoniert, als nichtmal die Einhängeträger drin waren. Von Verkehrslast und der notwendigen Überdehnung ganz zu schweigen. Woher soll die Spannung kommen?

Auf der anderen Seite: Der Beton hat nur eine begrenzte statische Funktion. Selbst wenn er brüchig und rissig ist, schwächt das die Statik kaum. Er soll ja sowieso nur auf Druck belastet werden. Reicht es dann nicht, die Träger z.B. mit Kunststofffolie zu umwickeln um dem Korrosionsschutz genüge zu tun?


Wer sagt, dass Sprengen die einzige Möglichkeit ist, hat nicht genug Phantasie! Oder nicht genug Kleingeld. Von den Gleisanlagen unter der Brücke liegt doch ein ausreichend großer Teil brach, so dass man Freiraum hat. Da kann man sicherlich massive Stützkonstruktionen unterbauen, die Bruecke darauf ablegen und dann demontieren. Kostet sicher was, aber die einschlägigen Firmen hätten dafür ganz sicher brauchbare Loesungen. Die Bewohner mit einer kleinen Entschädigung abzuspeisen ist natürlich viel billiger.

Schmidti
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048 — Direktlink
24.08.2018, 19:28 Uhr
Graf Koks




Zitat:
mac-michel postete

Zitat:
Graf Koks postete

Zitat:
mac-michel postete

Zitat:
sachse postete

Zitat:
Christoph Kriegel postete
Schlimmer wie die gehts eigentlich nicht mehr, oder ?

https://www.youtube.com/watch?v=Cpy7QngotWo

Als Frage wenn es zeitig bemerkt wird lässt sich da was mit Spritzbeton sanieren . Um die freiliegente Armierung wieder vor Rost zu schützen und weitere abplatzungen zu verhindern ????

Hallo Sachse,
allein mit Spritzbeton bzw. Auftrag in Handarbeit, je nach Größe der Einsatzstelle, wird das nicht getan sein.
Die Bewehrung bedarf auch einer Rostschutzbehandlung.
Zur Not gibt es auch noch CFK Lamellen oder Matten
(Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) die man als Ersatzbewehrung einsetzen kann.

Grüße
Michael

Bei solchen Rostschäden, die Oberflächlich schon so drastisch vorhanden sind, da kann man mit Sicherheit davon ausgehen, das auch die nicht sichtbare Struktur schon kräftig gelitten hat.
Mit sanieren ist da meiner Meinung nach nix mehr zu machen, die Kosten würden nahe an einen Neubau reichen, da hilft nur noch der kleine Kasten mit der Kurbel an der rechten Seite und dem Griff zum runterdrücken obendrauf.
Vielleicht reicht auch schon kräftiges dagegentreten und dann schnell weglaufen

Was meinst du genau mit "nicht sichtbare Struktur"?

Ok, das war etwas unglücklich ausgedrückt, ich meine damit einfach den Zustand der Bewehrung ausserhalb der schon durch Korosion freigelegten Bereiche. Bei Brückenprüfungen werden die Oberflächen abgeklopft und wenn es sich hohl anhört, dann muß man dort schauen was los ist. Der Rost ist nicht immer nur dort wo man ihn sieht.
Das ist genauso mit den Betonummantelten Halteseilen der Morandi Brücken, dahinter knistert es womöglich seit langer Zeit vor sich hin und man sieht es einfach nicht. Die Bilder vom Hendrik, von den Anlenkpunkten der Halteseile an der Brückenplatte die leichte Rostspuren zeigen, das kann im inneren verheerend aussehen.

Gruß

Dieser Post wurde am 24.08.2018 um 19:29 Uhr von Graf Koks editiert.
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049 — Direktlink
24.08.2018, 20:17 Uhr
Graf Koks




Zitat:
Schmidti postete

Zitat:
Hendrik postete
Ich überlege die ganze Zeit, ob es Sinn machen würde, auf der anderen Seite der Brücke mittels Hubschrauber Gewichte abzulassen, die den Pylon wenigstens austarieren.

Hab ich auch schon überlegt. Meiner Meinung nach muss man nichtmal irgendwelche Hubschrauber Stunts machen, das Ende des Auslegers sollte per Kran gut zu erreichen sein. Man könnte auch leere Tanks auf die Brücke heben und diese langsam mit Wasser füllen....

Aber du kannst der italienischen Öffentlichkeit doch niemals weiß machen, dass du die
Brücke stabilisiert indem du sie belastest. Wenn sie trotzdem einstürzt, macht dich wirklich jeder dafür verantwortlich!


Zitat:
Hendrik postete

Zitat:
Schmidti postete Man stelle sich vor, die Brücke sei maximal belastet und die Spannkabel maximal gedehnt. Im Idealfall ist das Brückendeck nun horizontal.

Genau das ist das Riesenproblem: Nun wird die Brücke überlastet (Vielleicht genügt schon ein ausserordentlicher Schwertransport ohne Genehmigung) und die Spannbetonummantelung wird - ungeplant - auf Zug beansprucht. Das war's dann sofort, der Beton reisst (und wenn es nur Haarrisse sind) und die ganze schöne Seeluft und Regen dringt zu den Spannkabeln vor.
gruss hendrik

Richtig! Deswegen muss man die Kabel beim Einbetonieren im Prinzip stärker belasten als sie später je belastet werden, damit der Beton immer auf Druck beansprucht wird. Aufschläge für kriechen, schwinden und längen kommen noch dazu. Und hier verstehe ich nicht, wie man das gemacht haben will. Wenn ich das richtig sehe, wurden die Kabel einbetoniert, als nichtmal die Einhängeträger drin waren. Von Verkehrslast und der notwendigen Überdehnung ganz zu schweigen. Woher soll die Spannung kommen?

Auf der anderen Seite: Der Beton hat nur eine begrenzte statische Funktion. Selbst wenn er brüchig und rissig ist, schwächt das die Statik kaum. Er soll ja sowieso nur auf Druck belastet werden. Reicht es dann nicht, die Träger z.B. mit Kunststofffolie zu umwickeln um dem Korrosionsschutz genüge zu tun?


Wer sagt, dass Sprengen die einzige Möglichkeit ist, hat nicht genug Phantasie! Oder nicht genug Kleingeld. Von den Gleisanlagen unter der Brücke liegt doch ein ausreichend großer Teil brach, so dass man Freiraum hat. Da kann man sicherlich massive Stützkonstruktionen unterbauen, die Bruecke darauf ablegen und dann demontieren. Kostet sicher was, aber die einschlägigen Firmen hätten dafür ganz sicher brauchbare Loesungen. Die Bewohner mit einer kleinen Entschädigung abzuspeisen ist natürlich viel billiger.

Schmidti

Das Prinzip von Morandis Tragseilen ist schwer zu verstehen. ich versuche es nochmal einfach zu erklären. Jedes der beiden Tragseile an einem Pylon besteht aus 28 dünnen Litzen und 24 dicken Litzen. Die dünnen Litzen, die Außen verlaufen haben die Aufgabe die Betonummantelung zu halten und gleichzeitig das Eigengewicht der Brückenplatte zu tragen. Diese Seile wurden damals erst gespannt und dann unter Verwendung der Hohlkastenelemente einbetoniert. Die 24 dicken Litzen, die mittig duch die Hohlkästen laufen sind etwas weniger gespannt und sollen die reine Verkehrslast aufnehmen. Auch diese Litzen sind vor dem Verguß gespannt worden. Dieser Spannungsunterschied und die unterschiedliche Dicke der Litzen sollte so erreichen, das die Betonummantelung durch die reine Verkehrsbelastung nicht auf Zug kommt und reißt. Die Aufsplittung von einem gemeinsam Strang in zwei Strängen zur Brückenplatte hin soll wohl ein schwingen verhindern.
Der größte Knackpunkt an dem System ist, das dieses nur funktioniert bei einer relativ gleichbleibenden Belastung der Brücke durch den Verkehr.
Nun haben die Verkehre aber insgesamt enorm zugenommen, damit kam dieses System nicht zurecht, insbesondere die dünnen Litzen mussten immer mehr Zug aufnehmen, zu viel und es entwickelten sich über die Jahre viele Haarrisse im Betonmantel durch diese Feuchtigkeit eingedrungen ist und sein langfristiges Zerstörungswerk im verborgenen begonnen hat.
Dem Ingineur Morandi wurde schon früh nachgewiesen, das er nicht kalkulieren konnte, sprich er hat in seine Konstruktionen zu wenig Reserven eingebaut.
Fakt ist, dieser Brückentyp ist ein Fehlkonstruktion, die langfristig nicht so funktioniert hat, wie das theoretisch gedacht war, das wurde auch vorher und nachher weltweit nie wieder so angewendet.
Die typisch italienischen Verhältnisse der letzten Jahrzehnte in Politik und Behörden haben dann letztendlich den Rest erledigt.
Wenn die Firma ALE aus deinem Video den Italienern einen Kostenvoranschlag zur Errichtung eines Stützgerüsts schicken würde, dann bekämen die hohen Damen und Herren dort sicher zitterige Hände und Schnappatmung, das machen die nie und nimmer.
Ferner wird sich auch ALE und andere nicht diesem enormen Risiko aussetzen, wochenlang unter einer akut einsturzgefährdeten Brücke zu arbeiten!

Gruß

Dieser Post wurde am 24.08.2018 um 20:22 Uhr von Graf Koks editiert.
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