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19.12.2025, 10:33 Uhr
Menzitowoc
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Hallo,
der Transport von Untendreher-Selbstmontage-Baukranen als Sattelauflieger ist prinzipiell eine gängige Methode, die von so gut wie allen Herstellern seit langem auch regulär angeboten wird. Für den Überführungs- oder Ferntransport ist es eine gute Lösung, weil man Gesamtzuglänge und Transportgewicht spart, was die Genehmigungsproblematik erleichtert. Durch die Sattellast des Kranaufliegers muß man sich auch keine Gedanken zum Traktionsgewicht auf den Antriebsachsen der Sattelzugmaschine machen. Dagegen muß bei einer Deichselzugmaschine eventuell Zusatzballast aufgeladen werden. Darüber hinaus ist das Rückwärtsrangieren mit nur einem Gelenk im Gesamtzug deutlich einfacher als mit zwei Gelenken bei der Variante mit Drehschemelachse und Deichsel. Das Ganze hat aber auch wiederum ein paar Nachteile: Die fehlende zweite Drehachse im Zug, die das Rangieren normalerweise vereinfacht, verringert die Flexibilität beim Einrangieren auf den Kranstandplatz. Darüber hinaus kann man einen Sattelauflieger auch nicht einfach vor Kopf an eine Zugmaschine ankuppeln, was beim Baustelleneinrangieren sehr häufig gemacht wird. Auch das Absatteln und Abstellen des Auflieger-Krans gestaltet sich meistens schwierig, weil der Anbau-Satteladapter keine Hilfsstützen, wie ein gewöhnlicher Sattelauflieger, hat. In der Regel muß dann umständlich mit Holz unterklotzt werden. Früher, bei Verwendung von blattgefederten Sattelzugmaschinen gestaltete sich das Auf- und Absatteln nochmals deutlich schwieriger als heute mit luftgefederten, liftbaren Sattelzugmaschinen. Wie auch hier zu sehen, hatten die Satteladapter zwar Anfahrschrägen dran, damit der Adapter etwas sanfter auf die Sattelplatte gleiten konnte; trotzdem war das ohne Höhenanpassung (durch eine Luftfederung) recht ruppig. Einen drehschemelgelenkten Baukran kann man dagegen leicht abkuppeln, abstellen und wieder ankuppeln. Da er mit seinen 2 (oder 3) Achsen eigenständig rollfähig ist, muß auch nicht immer unbedingt die Zugmaschine angekuppelt sein; Schleppen und Rangieren sind per Stange oder Seil ebenfalls möglich. Diese größere Flexibilität führt dazu, daß auch heutzutage die Baukrane meistens doch als Anhänger und nicht als Sattelauflieger bewegt werden, wenn es direkt zur oder von der Baustelle geht. Die Sattelversion bleibt weitgehend dem Überführungstransport vorbehalten.
Umso erstaunlicher ist es, Bilder von einem Cadillon Chrono 40A Untendreher zu sehen, die eine Satteltransportvorrichtung zeigen. Der ebene Standplatz ist natürlich ideal für den Antransport als Sattelauflieger. Ich persönlich habe noch nie einen solchen Sattelkupplungsadapter an einen so alten Kran gesehen.
 Bildquelle: Hansebube Mitforist Wolfi
 Bildquelle: Hansebube Mitforist Wolfi
 Bildquelle: Hansebube Mitforist Wolfi
 Bildquelle: Hansebube Mitforist Wolfi
 Bildquelle: Hansebube Mitforist Wolfi
Wie man diesen recht großen Satteladapter allerdings ohne Hilfskran montiert und demontiert, weiß ich jedoch nicht. Zum händischen Tragen ist er sicher viel zu schwer (bei den neuen Liebherr K-Kranen könnte es jedoch möglich sein – siehe Bilder hier im Thread.
Viele Grüße Christoph P.S.: Link zum Image-Shack-Album mit allen Bildern von Untendreher-Turmkranen in voller Auflösung. -- Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten) |